Mit derzeit 14 Mitarbeitern und einer mittlerweile 17-jährigen Firmengeschichte gehört die ANS answer elektronik mit Sitz im hessischen Limeshain zu den wichtigen großen Anbietern von SMT-Equipment im deutschsprachigen Raum. Das von Hans-Jürgen Lütter und Reiner Gölz als Geschäftsführer inhabergeführte Unternehmen hat sich über alle Höhen und Tiefen der letzten Jahre ohne Blessuren weiter entwickeln können, vielleicht auch deshalb, weil man behutsam expandieren und dabei dennoch Rücklagen bilden konnte.

„ANS nimmt keine Kreditlinien in Anspruch“, so Hans-Jürgen Lütter. „Trotzdem investieren wir in unser Mitarbeiter und das Equipment in unserem Demonstrations- und Schulungszentrum.“

Kerngeschäft Bestückungsautomation

Schon seit längerer Zeit machen die Limeshainer rund die Hälfte ihres Umsatzes mit Komplettlinien. Mit Beladeeinheiten und Handling von RG Elektrotechnologie, Drucker von Speedprint, SPI-Systemen von Pemtron, Bestückern von I-Pulse und Yamaha IM bis hin zu AOI- und AXI-Systemen von i-Pulse deckt man nahezu alle für einen mittelständischen SMT-Elektronik-Hersteller relevanten Prozessschritte ab.

„Unsere Kundenklientel kommt aus allen Industriezweigen – inklusive EMS – vor allem aber aus dem Mittelstand“, betont Lütter. „Dabei ist es uns einerseits wichtig, so optimal wie möglich auf Kundenwünsche einzugehen. Dafür haben wir solides, leistungsfähiges Equipment von namhaften Herstellern im Angebot. Anderseits möchten wir unsere Kunden aber auch als langfristige Partner sehen und ihnen immer auf Augenhöhe gegenübertreten können.“

Bei einer installierten Maschinenbasis von knapp 400 freut sich Lütter darüber, mit rund 200 Kunden kontinuierlichen Kontakt zu halten, neu entstehende Trends rechtzeitig zu erkennen und mit entsprechendem Equipment plus dazugehöriges Know-how bedienen zu können.

„Bis dato kann man die Unternehmen, die uns „untreu“ geworden sind, an zwei Händen abzählen. Schließlich kommt man zu uns, weil man weiß, dass man modernste Technik und faire Preise, aber auch klare Angebote bei der Finanzierung und dem Aftersales erwarten darf“, so Lütter.

Das „richtige“ Portfolio

„Wenn wir neue Technologien integrieren möchten, schauen wir uns verschiedene mögliche Partner an – bevorzugt aus Asien, sicher weil wir durchweg positive Erfahrungen über mehr als zwei Jahrzehnte damit gemacht haben“, so Hans-Jürgen Lütter.“

„Dass wir heute in Sachen Bestückung auf gleich zwei sich ideal ergänzende Hersteller, beides Tochterfirmen des Yamaha-Konzerns, zurückgreifen können, ist für uns ein äußerst glücklicher Umstand“, erläutert Lütter. „Damit können wir vom Einsteiger-Bestücksystem bis zum Hochleistungsautomaten sozusagen aus einem Haus schöpfen, ohne irgendwelche Interessenkonflikte befürchten zu müssen.

Für unsere Kunden bedeutet das natürlich, dass wir Sie in allen Leistungsklassen optimal bedienen können. Zudem will Yamaha seine Aktivitäten rund um Bestückungsautoamten in Europa verstärken. Auch davon werden unsere Kunden profitieren und ich freue mich darauf. Auf jeden Fall wird Yamaha IM erstmals auf einer productronica 2011 mit einem eigenen Stand präsent sein, in direkter Nachbarschaft zu i-Pulse und zu unserer ANS.“

Auch die Verwandschaft zwischen i-Pulse und Yamaha IM bringt dem Anwender Vorteile: Die i-Pulse-Maschinen können in Zukunft auch mit den Yamaha IM-Feedern ausgestattet werden, so dass sogar hier ein Plus an Investitionssicherheit gegeben werden kann. Ebenfalls von Vorteil: Gewisse technologische Entwicklungen, wie z. B. die Fiducial-Kameras, werden inzwischen für beide Tochterfirmen gleichzeitig entwickelt. Taster und viele andere Teile stammen vom selben Zulieferer.

Auf jeden Fall gibt es immer eine passende Maschine für den Geldbeutel von 130.000 bis hin zu über 300.000 Euro. „Wir werden auch in Zukunft keinen absoluten Einsteiger-Automaten, aber auch keinen Hochleistungsbestücker für über 400.000 Bt/h anbieten“, so Lütter.

SMD-Bestückung

Speziell für die LED-Bestückung ist die YS12-Serie-LED-Package von Yamaha IM gedacht. Die Bestückung 1.200 mm großer Leiterplatten, eine Bestückrate von 36.000 Bt/h (0,10 s/Chip), wahlweise Front- und Rear-Feederbank mit 47 bzw. 96 Feederstellplätzen gehören zu den Leistungsmerkmalen dieses „Allround-Talents“. Das Bauteilspektrum reicht von Chip-Bauelementen von 01005 über QFPs bis hin zu BGAs von 32 mm x 32 mm.

Mittels des Side-View-Visionsystems wird die Aufsetzkraft von kleinen Chip-Bauteilen optimiert. Ein automatischer Nozzlewechsler mit eingebauter Reinigungsfunktion mittels Blower gehört zu den umfangreichen Optionen.

Die SMD-Bestückungssysteme M10 und M20 von i-Pulse bieten hohe Flexibilität, ein Bauteilspektrum vom 01005″-Chip bis zu BGAs und CSPs mit maximal 120 mm x 90 mm mit einer Bauteilhöhe von max. 30 mm. Während das Manufacturing Center M10 mit 72 x 8 mm Feederstellplätzen und einer geringen Maschinenbreite von 1.250 mm besticht, verfügt die M20 über insgesamt 144 x 8 mm Feederstellplätze und über ein beträchtliches Leiterplattenformat von 1.240 x 510 mm. Die Kompatibilität zu allen Systemen der i-Pulse ist selbstredend.

Die Revision des erfolgreichen Mounting Centers M6ex von i-Pulse bietet ein vergrößertes Leiterplattenformat von 1.200 mm x 410 mm, eine Bestückrate von 19.000 Bt//h und ein Bauteilspektrum vom 01005-Chip bis zum 54 mm x 54 mm oder 80 mm x 34 mm für BGAs, CSPs und SMD-Stecker bei einer maximalen Bauteilhöhe von 20 mm sind Kernkompetenzen dieses Systems. Dazu kommt die optische Bauteilkorrektur mittels einer Hochgeschwindigkeits-Scan-Kamera und eine Bauteil-Korrekturkamera mit Vision-on-the-fly.

Inline-Lotpasteninspektion – SPI

Die Lotpasten-Inspektionssysteme (SPI) von Pemtron kombinieren die 2D- mit der 3D-Technologie. Eine 3D-Projektion bestimmt die gesamte Höhe der Paste in einer Richtung. Während dieser Aufnahme erfolgt die separate Messung in 2D, welche den nicht erkennbaren Bereich ermittelt. Diese Kombination der beiden Bildaufnahmetechniken verfügt über die Geschwindigkeit einer Einzelprojektion – nutzt aber den Vorteil der Schattenreduktion eines Zweiprojektionensystems.

Im Gegensatz zu anderen Herstellern wird hier die Messung durch einen Color-Mapping-Algorithmus bei Null begonnen. Pemtron reproduziert hier ein graphisches Live-Farbbild des Pastenauftrags mittels eines patentierten erweiterten Farb-Algorithmus. Ohne die Leiterkarte aus der Maschine bzw. Linie zu entnehmen, dient dieses 3D-SPI-System als Mikroskop.

AOI und AXI

Mit dem Hybrid-Inspector KX2H von i-Pulse steht ein AOI-AXI-Kombinationssystem zur Verfügung, das eine zeitgleiche optische wie auch Röntgenprüfung mit hoher Geschwindigkeit ermöglicht. Damit werden nicht nur schnelle Prüf- und Handlingzeiten erreicht. Vielmehr kann das System sowohl als Kombimaschine als auch als reines automatisches Röntgeninspektions-System genutzt werden.

Die Maschine kombiniert die Vorteile beider Techniken und eliminiert damit die Nachteile, dass z. B. ein rein optisches System keine BGAs und CSPs inspizieren kann oder ein reines AXI–System nur sehr schwer fehlplazierte Komponenten detektieren und „Polaritäts-Check“ durchführen kann.

Das Kamerasystem des AOI/AXI-Kombinationstesters KX2H Hybrid Inspector besteht aus einer telezentrischen CCD-Farb-Kamera mit 2 Mio. Pixeln und einem Xray-CCD-Sensor. Die Auflösung beider Sensoren beträgt 19 µm, das Sichtfenster der Kamera 32 mm x 24 mm. Damit lässt sich eine Inspektionszeit von 0,19 s bei reiner AOI-Inspektion erzielen. Soll eine zusätzliche Röntgeninspektion durchgeführt werden, so verlängert sich die Inspektionszeit auf gerade einmal 0,49 s – und das inklusive AOI.

Die Beleuchtungseinheit des Systems besteht aus mehreren Lichtringen mit unterschiedlichen Wellenlängen und Anordnungen. Die Farbgebung der LED-Lichtringe reicht von weiß bis hin zu infrarot.

Schablonendruck: Dispensen inklusive

Die Kombination von Drucken und Dispensen realisiert der Inline-Schablonendrucker SP700avi/MC mit integrierter Dispensefunktion aus dem britischen Herstellerwerk Speedprint. Er überzeugt mit hoher Leistungsfähigkeit und Ausfallsicherheit, um den Ansprüchen einer hohen und voluminösen SMT-Produktion gerecht zu werden. Das nachträgliche Dispensen von Klebe-Lotpastenpunkten auf der gesamten Leiterplattengröße außerhalb eines Standoffs-Verfahrens geschieht mittels zweier Dispense-Einheiten, die unabhängig voneinander programmierbar sind. Somit ist das Dispensen unterschiedlicher Medien möglich.

Zwei Jahre Garantie

Nach wie vor realisiert ANS ihre Maxime von 2 Jahren Gewährleistung auf alle Maschinen. Produkt und Finanzierung aus einer Hand mittels Leasing über die Firma und deren Kooperationspartner ist ebenso eine betonenswerte Offerte. 

Hilmar Beine

: Chefredakteur der productronic

(hb)

Sie möchten gerne weiterlesen?