Bleifrei Anschlusstechnik im Automobil (Bild: Antaya)

Bleifrei Anschlusstechnik im Automobil (Bild: Antaya)

Im nordamerikanischen Markt sind bereits über zwei Millionen Fahrzeuge mit bleifreien Anschlüssen unterwegs – beispielsweise zum Beheizen der Heckscheibe oder in Radioantennen. Entwickler und Produzent dieser Konnektoren, die zu den günstigsten Bauteilen im Auto gehören, ist die Antaya Technologies Corporation mit Sitz in Rhode Island, USA. Bereits 1998 hat der Spezialist für automobile Glasanschlüsse ein wirksames Verfahren entwickelt, um das Blei im Lötmaterial durch Indium zu ersetzen. Seitdem hat das Unternehmen für die Einführung der Technologie in Europa und die Abschaffung der Ausnahmeregelung gekämpft.

Das Gesundheitsrisiko, das von Blei ausgeht, ist bekannt. Aus diesem Grund ist es heute größtenteils aus Fahrzeugen verbannt. Dennoch blieb bei den Konnektoren die Ausnahme in der EU-Gesetzgebung lange Zeit bestehen – vor allem aufgrund technischer Bedenken vieler Hersteller. Jetzt, nach intensiven Tests durch einen eingesetzten Fachausschuss, hat die Europäische Kommission das Ende der Sonderregelung für die EU-Altautoverordnung aus dem Jahr 2000 (EU-2000/53/EC) beschlossen. Damit werden europäische Automobilhersteller dazu verpflichtet, ab 2013 in Neufahrzeugen ausschließlich bleifreie Konnektoren zu verbauen. Das könnte bestehende Ungleichheiten in der globalen Automobilindustrie beheben: Denn einige OEM setzen im amerikanischen Markt schon länger auf die neue Technologie, während sie in Europa weiterhin Blei verwenden.

Einige europäische Glas-Lieferanten und Automobilhersteller haben Bedenken geäußert, dass durch bleifreie Konnektoren erhebliche Mehrkosten entstehen könnten und die Anschlusselemente keine ausreichende Temperaturbeständigkeit bei Temperaturen von über 105 Grad aufweisen würden. Die Nutzung dieser umweltfreundlichen Technologie verursacht jedoch laut Aussage von Antaya durchschnittliche Zusatzkosten von maximal einem Euro pro Fahrzeug. Außerdem können unabhängige Tests und die langjährige Praxiserfahrung mit den von Antaya ausgerüsteten Autos in den USA – wo die Temperaturen im Vergleich zu Europa teilweise stark nach oben und unten abweichen – die Vorbehalte gegenüber der technologischen Umstellung entschärfen.

„Wir fühlen uns der Bleifreiheit in Fahrzeugen verpflichtet, da dies sowohl für die gesamte Lieferkette als auch für den Autofahrer selbst von Vorteil ist. Unser Ziel ist es, das Blei aus unserer Produktion, den Werken unserer Kunden und den Fahrerkabinen der Autos zu verbannen. Damit entsprechen wir auch den immer höheren Umweltstandards unserer Kunden“, sagte John Pereira, Geschäftsführer von Antaya. „Die Europäische Kommission ist unserer Argumentation gefolgt und wir hoffen, dass die europäischen Automobilhersteller und deren Zulieferer jetzt schnellstmöglich dazu übergehen, die bleifreie Technologie einzusetzen.“

Schon seit über zehn Jahren stellt Antaya Technologies bleifreie Glas-Anschlusselemente her. Wichtige Glas-Zulieferer wie Vitro, Pilkington, PGW und Guardian nutzen die umweltfreundliche Technologie genauso wie die Hersteller General Motors, Volkswagen und Nissan. Derzeit kommen jeden Monat 150.000 neue Fahrzeuge mit bleifreien Konnektoren von Antaya Technologies auf den Markt. Mit einem Marktanteil von rund 80 Prozent in den USA und etwa 10 Prozent in Europa gehört Antaya heute weltweit zu den führenden Entwicklern und Herstellern für auf Glas angebrachte Applikationen und Maschinen zum Löten auf Glas.

(hb)

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