Damit ein Feldbus-Projekt reibungslos ablaufen kann, sollten die Planungsunterlagen immer einem Kommunikations-Experten vorgelegt werden. Für ein Projekt, in dem eine Mine mit einer neuen Röstungs- und zugehöriger Schwefelsäureanlage erweitert wurde, hat Endress+Hauser rund 500 Feldgeräte geliefert und die Feldbusplanungen für Profibus DP und Foundation Fieldbus (FF) überprüft.
Das eingesetzte System von Honeywell enthält redundante Schnittstellen-Paare der Bus-Systeme. Im Profibus-DP-System werden teilweise Optokoppler eingesetzt, um via Lichtwellenleiter die dezentral verteilten Frequenzumrichter, Schaltschranksteuerungen, Bedienpanels sowie diverse Stellglieder zu verbinden. Das FF-System besteht aus acht FF-Schnittstellen mit jeweils acht Feldbussegmenten. An jedem Segment sind ein bis zwei Feldbuskoppler mit Kurzschlussschutz angeschlossen, an denen wiederum zwei bis neun Stichleitungen hängen. Allein die Gesamtlänge des FF beträgt nahezu 29 km Busleitungen. Damit dieses System mit seinen vielen Schnittstellen zuverlässig läuft, müssen die jeweiligen Planungs- und Installationsvorschriften der beiden Nutzerorganisationen eingehalten werden.
Planung und…
Die Feldbusspezialisten des Unternehmens haben die Layout-Pläne für die Bus-Systeme überprüft. Dabei haben sie die Instrumentenlisten der verschiedenen Lieferanten und die jeweiligen Richtlinien der Nutzerorganisationen berücksichtigt. Leitungslängen, elektrische Last pro Segment, Terminierungen, Erdungs- und Schirmungskonzepte sowie die gewählten Komponenten wie Stecker und Leitungstypen haben sie genau unter die Lupe genommen. Darüber hinaus haben die Prüfer auch auf die Adressierungen und Messstellen-Bezeichnungen geachtet, bei letzteren beispielsweise auf Schreibweise und Duplikate.
In abschließenden Berichten dokumentierten sie die gefundenen Mängel und schlugen Verbesserungen vor. In Hinblick auf die Umsetzung und zukünftige Erweiterungen kamen Empfehlungen hinzu, um mögliche Störquellen auszuschließen und beispielsweise Schnittstellen zur Diagnose zu ermöglichen. Außerdem bereitete eine zusätzliche Schulung von zertifizierten Endress+Hauser-Ausbildern das Personal vor Ort auf die Installation vor.
…Kontrolle
Ein Jahr nach Errichten der Anlage sowie Montieren und Verkabeln der Instrumentierung stand die Installationsverifikation auf dem Plan. In einer sogenannten ‚Field Network Inspection‘ überprüft ein Feldbusspezialist des Herstellers in Zusammenarbeit mit einem Kundenmitarbeiter vor Ort anhand standardisierter Prozeduren jedes Feldbussegment optisch, elektrisch, logisch und funktionell. Dabei kontrollieren sie systematisch Gehäuse, Dichtungen, Kabel und elektrische Anschlüsse optisch auf Beschädigungen sowie die sachgemäße Installation und messen anliegende elektrische Spannungen und Leitungswiderstände. Darüber hinaus analysieren sie nicht nurelektrische Eigenschaften, sondern auch die Busphysik, um Aussagen über die Signalqualitäten zu treffen. Zuletzt kontrollieren sie den Betrieb des Bussystems anhand der übertragenen Datentelegramme.
Pro Segment wurden sämtliche Überprüfungen detailliert protokolliert ausgehändigt. Mit diesem Nachweis konnte der Kunde die notwendigen Verbesserungsarbeiten einleiten, damit das Bussystem stabil arbeitet. Auch darüber hinaus unterstützt der Feldbus-Spezialist unter anderem hinsichtlich Geräteintegration und Wartungsaufgaben im Lebenszyklus der Anlage.
SPS IPC Drives 2014
Halle 4A, Stand 135
Arne Kröger
(su)
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Endress+Hauser (Deutschland) GmbH+Co. KG
Colmarer Straße 6
79576 Weil am Rhein
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