Die Komplexität der Fahrzeugelektronik steigt sprunghaft an. Das ist mit dem aktuellen Applikationsansatz nicht mehr zu bewältigen, weil Aufwand und Mitteleinsatz in unerträgliche Höhen ansteigen würden. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Fähigkeit, bei der Applikation im Fahrzeug alle Steuergerätesignale deutlich effizienter messen zu können. Mit den neuen Produkten FETK und ES891 stellt ETAS hierfür die entsprechenden Instrumente bereit und ermöglicht nach Angaben von Geschäftsführer Friedhelm Pickhard „ ein neues Niveau bei der effizienten Applikation“.

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Immer wieder können die Applikationsingenieure nach Testfahrten die Ursache eines Problems nicht finden, da Informationen in den aufgezeichneten Messdaten fehlen, denn wegen der begrenzten Leistung des Messsystems kann lediglich ein Teil aller Steuergerätesignale aufgezeichnet werden. Dieses Problem verschärft sich mit zunehmender Komplexität. „Die nächste Generation der Mess- und Applikationswerkzeuge von ETAS ermöglicht es, sämtliche Signale bei der Applikation von Steuergeräten im Antriebsstrang zu erfassen“, betont Friedhelm Pickhard. „So sind weniger Testfahrten und Fahrzeugprototypen erforderlich, und die Applikation kann schneller abgeschlossen werden.“

In diesem Quartal werde ETAS mit zwei neuen Produkten, der Steuergeräteschnittstelle FETK und dem Steuergeräte- und Bus-Schnittstellenmodul ES891 eine leistungsstarke Lösung zum Messen und Applizieren von Steuergeräten im Antriebsstrang auf den Markt bringen. Ende des Jahres soll dann die Einführung der neuen INCA-Version 7.2 das Angebot abrunden – und zwar für die Applikation in Fahrzeugen, auf Prüfständen oder in virtuellen Umgebungen. „Das neue System hat einen zwanzigmal höheren Datendurchsatz als aktuelle Systeme – und das ohne nennenswerte Beeinträchtigung der Steuergerätelaufzeit“, hebt Friedhelm Pickhard hervor. Je nach Steuergeräteaufbau können die neuen Werkzeuge mehr als 40.000 Signale verarbeiten und dabei gleich zwei Steuergeräteverbindungen in einem ES891 unterstützen. Zudem lassen sich Signale aus CAN-, CAN-FD-, Flexray- und LIN-Bussen sowie digitalen und analogen Ein- und Ausgängen mit einer Zeitsynchronisierung von weniger als einer Mikrosekunde verarbeiten.

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Darüber hinaus kann das System durch Kombination mehrerer ES891-Module oder anderer Geräte aus der neuen ES800-Familie erweitert werden. Hierzu reicht es, die Geräte aufeinander zu stecken; eine zusätzliche Verkabelung ist nicht erforderlich.

Zur Einspeisung dieser großen Datenmengen in die Mess- und Applikationssoftware ETAS INCA baut das ES891-Modul eine schnelle Gigabit-Ethernet-Verbindung zum PC auf, die Datenraten von bis zu 120 MB/s erreicht. Über offene Standards wie XCP-on-Ethernet für den Steuergerätezugriff oder IEEE1588 zur Zeitsynchronisierung lassen sich FETK und ES891 direkt in Hardware- und Softwaretools anderer Anbieter integrieren.

„Diese Lösung ist das erste Mitglied einer neuen Produktfamilie, die wir auf die künftigen Anforderungen von Automotive-Anwendungen zugeschnitten haben“, ergänzt Friedhelm Pickhard. „In 2016 wird das ETAS-Portfolio um zwei weitere neue Lösungen erweitert.“ Die erste wird ein Datalogging-System auf der Grundlage des ES820-Moduls sein, das sämtliche Steuergerätesignale eines ganzen Arbeitstages aufzeichnen kann. Das ermöglicht einen unterbrechungsfreien Testbetrieb im Fahrzeug. Das zweite Produkt ist ein Rapid Prototyping-Tool, das Roundtrip-Zeiten von weniger als 100 µs erreichen wird.

(av)

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