Das Jahr 2013 war weltweit von einer schwachen wirtschaftlichen Entwicklung geprägt. Dabei ist die Weltwirtschaft real um 3,0 % und in Europa um 0,1 % gewachsen. Laut dem Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) liegen die Gründe dafür in der chinesischen Konjunkturabschwächung und der problematischen Wirtschaftsentwicklung einiger osteuropäischer Volkswirtschaften. In der Elektro- und Elektronikindustrie aber geht es weiterhin bergauf.

Die stagnierende Produktionsentwicklung aus dem letzten Halbjahr in 2012 setzt sich auch 2013 weiter fort – am Ende des Jahres 2013 hatte sich die Produktion aber in vielen Bereichen positiver entwickelt. Allerdings belief sich der Gesamtproduktionswert in 2013 auf 12,453 Milliarden Euro – das sind etwa 172 Millionen Euro weniger (12,36 %) als im Jahr davor – ging aus einem Bericht der FEEI hervor. Die Kennzahlen für das Jahr 2014 werden erst zur Jahresmitte 2015 veröffentlicht. Doch schon jetzt informiert das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung, dass sich die Weltwirtschaft zwar uneinheitlich entwickelt, allerdings hätte sich die Konjunktur zuletzt vor allem in großen Volkswirtschaften wie den USA und Großbritannien als robust erwiesen. Im Euro-Raum wäre da die Dynamik eher verhalten.

Österreichs Wirtschaft stagnierte im 2. Halbjahr 2014. Aufgrund der etwas günstigeren Konjunkturlage im Frühjahr sowie eines Wachstumsüberhanges aus dem Jahr 2013 ergebe sich für das Jahr 2014 insgesamt ein BIP-Anstieg von 0,3 %, wobei das Bild der Vorlaufindikatoren weiterhin trüb bleibe. Vor diesem Hintergrund dürfte laut des Österreichischen Institutes für Wirtschaftsforschung trotz der aktuell vorteilhaften Entwicklung der Rohölpreise und des schwächeren Euro-Kurses auch das 1. Quartal 2015 von einem trägen Konjunkturverlauf geprägt sein.

Schalt- und Verteilungseinrichtungen

2013 traf es vor allem die Hersteller von Generatoren, Transformatoren und Motoren, die mit einem Anteil am Gesamtproduktionswert von 16,3 % die größte Sparte in der österreichischen Elektro- und Elektronikindustrie verzeichnen, hart. Sie hatten 2013 mit einem Produktionsrückgang von 11,3 % zu kämpfen und das, wo doch 2012 die Produktion in diesem Bereich schon um 9,5 % gefallen war. Auch die Sparte der elektrischen Schalt- und Verteilungseinrichtungen (10,8 % Anteil am Gesamtproduktionswert) verzeichnete einen Produktionsrückgang – 2013 waren es insgesamt 7,6 %.

Was für die Branche gilt, muss nicht für jedes Unternehmen stimmen. So ging zum Beispiel AMS Ende 2014 auf Einkaufstour: Anfang 2012 nannte sich AMS noch Austriamicrosystems und führt nun die ehemalige TAOS als Marke AMS-TAOS weiter. Im Dezember vereinbarte AMS den Erwerb an 100 % der Anteile an Acam-Messelectronic. Damit hat AMS nun auch ein Standbein in Stutensee.

Acam-Messelectronic entwickelt und vermarktet Sensorschnittstellenlösungen auf Grundlage der firmeneigenen Zeit-zu-Digital-Wandlertechnologie (TDC). Die zeitbasierte Wandlertechnologie des Unternehmens mit Auflösungen im Pikosekundenbereich ermöglicht AMS dabei bedeutende Vorteile in anspruchsvollen Sensoranwendungen. Acam-Messelectronic mit Sitz in Stutensee, Deutschland, hat etwa 25 Beschäftigte und erzielt einen EUR-Jahresumsatz im hohen einstelligen Millionenbereich bei attraktiver Profitabilität. Der Wert der Transaktion wurde von den Beteiligten in Stillschweigen vereinbart.

Nach Abschluss der Transaktion plant AMS, die Aktivitäten von Acam-Messelectronic in gegenwärtigen und neuen Märkten am jetzigen Standort in sein bestehendes Geschäft zu integrieren und ab dem 1. Quartal 2015 bilanziell zu konsolidieren. Die Erweiterung der AMS-Palette an anspruchsvollen Sensoren um die Zeit-zu-Digital-Sensortechnologie bringe das Unternehmen nach eigenen Angeben seinem Ziel näher, die Welt mit Sensorlösungen zu gestalten.

Optoelektronik

Den Herstellern von Leuchten ging es 2013 sehr gut. Dazu gehört auch XAL, das Lichtsysteme für Hotel- und Wohnraumbeleuchtung produziert.

Den Herstellern von Leuchten ging es 2013 sehr gut. Dazu gehört auch XAL, das Lichtsysteme für Hotel- und Wohnraumbeleuchtung produziert. XAL

Zurück in 2013 war das Anlagengeschäft besonders durch das Ausbleiben von Großaufträgen betroffen, teilte die FEEI unlängst mit: „Das wirkte sich maßgeblich auf das Gesamtergebnis der Branche aus. Positiv sehen wir aber, dass es in einigen wichtigen Sparten Produktionssteigerungen gab“, erklärt Lothar Roitner, Geschäftsführer des FEEI und ergänzt: „Die Hersteller von Leuchten konnten nach starkem Produktionszuwachs in den Vorjahren ihre Produktion im Jahr 2013 nochmals um 15,1 % ausweiten.“ Für diesen Anstieg sollen große Aufträge im Bereich von Automobilleuchten gesorgt haben.

Nach dem Abschied von Glühbirne und Leuchtstoffröhren ist die Nachfrage nach LEDs nicht nur im Automobilbereich rasant gestiegen: XAL stellt Leuchten und Lichtsysteme für Shop-, Büro-, Hotel- und Wohnraumbeleuchtung her. Das Unternehmen arbeitet weltweit in neun unterschiedlichen Niederlassungen mit eigenen Forschungs-, Produktions- und Vertriebsstätten. Nun hat XAL unter neue Möglichkeiten der architektonischen Beleuchtung und des Lichtdesigns entwickelt. Hierfür würde ein Software-Projekt erarbeitet, das nun am amerikanischen Standort ausgerollt wurde. Zielstellung des Projektes ist es: Trotz größtmöglicher Flexibilität effizient produzieren zu können. Dafür liefert die Betriebsdatenerfassung Cronetwork von Industrie Informatik alle Montagedaten der Produktionsstandorte in Österreich, Slowenien und den USA in Echtzeit.

Martin Dlaska ist Global Head of Production and Logistics bei dem Leuchtenspezialisten XAL.

Martin Dlaska ist Global Head
of Production and Logistics bei dem Leuchtenspezialisten XAL. XAL

Cronetwork wurde bereits 2012 eingeführt, wobei  für die Entscheidung unter anderem die internationale Ausrichtung des Softwarepartners Industrie Informatik ausschlaggebend war. Die Inetgrierung von Cronetwork am XAL-Produktionsstandort in den USA ging relativ schnell vonstatten. „Binnen drei Tagen war das System vor Ort up and running“, berichtet Martin Dlaska, Global Head of Production & Logistics.

Bauelemente

In punkto elektronische Bauelemente widmet sich auch Recom neuen Projekten. Hier sei in 2013 – vor allem gegen Jahresende – die Nachfrage nach wesentlich angestiegen und die Produktion von elektronischen Bauelementen sei im Jahr 2013 um 7,6 % gewachsen, erklärt Roitner. Bis vor wenigen Jahren hat sich Recom noch primär auf die Entwicklung von DC/DC-Wandlern und kleinen Netzmodulen spezialisiert, will jedoch zukünftig seine Kunden in Industrieautomation, Kommunikationstechnik und Medizinelektronik zusätzlich mit qualitativ hochwertigen Netzteilen beliefern.

Dabei hat man Applikationen mit einem Leistungsbedarf bis 240 W ins Auge gefasst. Mit den technisch und preislich attraktiven Low-Cost-Serien RAC48 und RAC60 hebt sich Recom seit 2014 nun qualitativ von anderen Billigprodukten ab. Beide Serien haben eine Grundfläche von zirka 100 × 50 mm² (4 × 2 Zoll) bei 30 mm Höhe und verzichten auf eigene Gehäuse. Die kompakten Geräte sind ideal zum Einbau in flache Systeme mit nur eine HE geeignet. Sie sind mit ihrem Eingangsspannungsbereich von 90 bis 264 VAC für den weltweiten Einsatz geeignet. Am Ausgang stehen wahlweise 5, 12, 15 oder 24 V zur Verfügung und zur einfachen Montage werden Anschlussstecker gleich mitgeliefert.

Trotz niedrigem Preis hochwertige Materialien: Die „Open-frame“- Netzteile der Serien RAC48 und RAC60 haben drei Jahre Garantie.

Trotz niedrigem Preis hochwertige Materialien: Die „Open-frame“- Netzteile der Serien RAC48 und RAC60 haben drei Jahre Garantie. Recom

Die Class-II-Netzteile, die bei Temperaturen von -20 bis +70 °C arbeiten, sind bis 3 kV/1min isoliert und gegen Überspannung, Kurzschluss und Überlast geschützt. Eingesetzt werden die Netzteile im Systemeinbau der Industrieelektronik und Kommunikationstechnik. Nicht unerwähnt darf die Garantiezeit bleiben: Sie beträgt drei Jahre. Allerdings wären auch Recoms elektronische Bauteile nichts ohne die Leiterplatten.

Leiterplattenfertigung und Embedded-Bereich

Genau diesen widmet sich Häusermann seit 1966. Das Unternehmen zählt mit seinem Jahresumsatz von mehr als 26 Millionen Euro in 2014 und seinen 194 Mitarbeitern zu den führenden Spezialisten in der Leiterplattenproduktion.
Erst 2013 erweiterte Häusermann seine Produktionskapazitäten. Derzeit umfasst das Produktportfolio des österreichischen Unternehmens neben durchkontaktierten Multilayer-, HDI- und starrflexiblen Leiterplatten auch Leiterplatten mit integrierten Kupferelementen und Folientastaturen. Hier entfallen über 90 % des Gesamtumsatzes auf den Bereich Leiterplatten.
Seit 2014 kooperiert Häusermann mit Weidmüller in einer Kompetenz-Partnerschaft. Nach Angaben der Unternehmen steht hier die effiziente Beratung im Fokus, die auf Häusermanns Leiterplattentechnik HSM-Tec und Weidmüllers Geräteanschlusstechnik Omnimate Power basiert.

Seit über 20 Jahren ist Ginzinger Electronic Systems Ansprechpartner, wenn es um maßgeschneiderte Entwicklungen und Fertigung von Embedded-Linux-Lösungen sowie kundenspezifischen Anwendungen in Hard- und Software geht.
Als Embedded-Linux-Systemintegrator besteht die Firmenmission des Unternehmens darin, Kosten-, Energie- und Platzvorteile intelligenter Produkte für industrielle Anwendungen nutzbar zu machen. Ginzingers Produkte reichen von einfachen Interface-Baugruppen bis zu hochkomplexen Systemen mit Echtzeit-Embedded-Linux-Betriebssystem.

Jennifer Kallweit

ist Volontärin beim Hüthig Verlag.

(jck)

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