Ersa-Hekatron at night

(Bild: Hekatron)

Die aktuelle Rauchmeldergeneration Genius Plus X von Hekatron vermag mit dem Smartphone zu kommunizieren. Hekatron

Die aktuelle Rauchmeldergeneration Genius Plus X von Hekatron vermag mit dem Smartphone zu kommunizieren. Hekatron

Wer vom Hochschwarzwald – etwa vom mit 1414 m dritthöchsten Schwarzwald-Gipfel Belchen – in Richtung Westen absteigt, vor dem öffnet sich nach einem knappen Halbtagesmarsch das liebliche Markgräflerland und mit ihm die südlichste Region Deutschlands. Wir befinden uns in Sulzburg, von wo es nur noch wenig mehr als 20 km bis Freiburg im Breisgau sind, nach Basel knapp 50 km. Urkundlich erwähnt wird die Kleinstadt erstmals 821 unserer Zeitrechnung, heute zählt sie mit dem eingemeindeten Weinort Laufen gerade einmal 2650 Einwohner. Von der Talebene Sulzburgs wandert der Blick unweigerlich nach oben, bleibt an Weinstöcken hängen, die sich die Hügel hinaufziehen und der Sonne entgegenrecken. Hier in Sulzburg-Laufen ist Deutschlands amtierende Weinkönigin Josefine Schlumberger heimisch – ein wahres „Paradiesgärtlein“, wie es der Lyriker Johann Peter Hebel vor gut 200 Jahren in einem Wort verdichtete und in dem man zu leben und zu genießen versteht. Aber selbst wenn man nicht unmittelbar darüber stolpert: Neben der gewachsenen Kulturlandschaft gibt es hier am Ort auch Industrie!

Überlebensnotwendige Technik

Seit dem Jahr 1964 ist Hekatron in Sulzburg ansässig und konzentriert sich auf die Produktion von elektronischen Komponenten. Hekatron ist Teil der Schweizer Securitas-Firmengruppe, die im Jahr 2015 mit weltweit 12.000 Mitarbeitern einem Umsatz von 1 Mrd. Euro erzielen konnte. Zu Beginn fertigte Hekatron Technik ausschließlich Produkte für ihre Schwesterfirmen im Bereich des vorbeugenden anlagentechnischen Brandschutzes. Bis heute wird das komplette Brandmeldeportfolio von komplexen Brandmeldesystemen über Rauchschalter bis hin zu den in der Praxis millionenfach eingesetzten Rauchwarnmeldern bei Hekatron Technik produziert.

Kaum ein anderer Produzent weiß so gut wie Hekatron, dass Qualität sprichwörtlich überlebensnotwendig ist. Die langjährige Produktionskompetenz und die hohen Qualitätsstandards nehmen seit über 15 Jahren auch andere Firmen, außerhalb der Sicherheitsbranche, für sich in Anspruch. Von Hekatron gefertigte Braugruppen finden sich unter anderem in unterschiedlichen Messgeräten von Testo, im Maschinenbau und in der Labortechnik wieder. Die Kernkompetenzen des EMS-Anbieters sind klar definiert und liegen in den Bereichen Engineering, Beschaffung, Produktion und Distribution.

Hekatron-Fertigungsleiter Dietmar Bohn  Hekatron

Hekatron-Fertigungsleiter Dietmar Bohn Hekatron

Vom Markgräflerland wird die Ware mit dem Prädikat „100 Prozent Made in Germany“ weltweit direkt an die Produktionsanlagen der Kunden, den Groß- und Fachhandel beziehungsweise vor Ort auf die Baustelle verschickt. Momentan zählt Hekatron Technik über 400 Mitarbeiter und gehört damit zu den mittleren bis großen Elektronikfertigungs-Dienstleistern in Deutschland. „Hekatron dürfte damit mehr Arbeitsplätze haben als Sulzburg Werktätige“, schmunzelt Dietmar Bohn, Leiter Fertigung von Hekatron Technik. Der EMS fertigte im letzten Jahr 7,5 Mio. Endgeräte und erzielte dabei einen Umsatz von 85 Mio. Euro. Der 2-Meter-Hüne Dietmar Bohn ist sehr zufrieden mit der Entwicklung als EMS-Anbieter und dem damit verbundenen Wachstum der letzten Jahre. „Sehr stolz sind wir auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Testo, wo wir inzwischen ‚Preferred Supplier‘ für elektronische Baugruppen sind. Wir setzen täglich alles daran, dass sich der Entscheid für Hekatron am Ende für alle Beteiligten lohnt. Ein offenes Kunden-Lieferanten-Verhältnis wie mit Testo bestätigt und bekräftigt uns in unserer Zielsetzung, die erste Wahl als EMS in Deutschland zu sein.“

Plus 1.600 m2 Fertigungsfläche in 2015

Hekatron-Fertigungsleiter Dietmar Bohn (re.) und Ersa Area Sales Manager Meinrad Eckert im neuen Fertigungsgebäude B6 am Standort Sulzburg. Hekatron

Hekatron-Fertigungsleiter Dietmar Bohn (re.) und Ersa Area Sales Manager Meinrad Eckert im neuen Fertigungsgebäude B6 am Standort Sulzburg. Hekatron

Für den EMS gab es im letzten Jahr einen weiteren Neubau in Sulzburg: eine neue Halle, intern als „das Herzstück“ bezeichnet, mit einer Fertigungsfläche von 1.600 m2 – hauptsächlich für die SMT-Fertigung sowie Bereiche zum Lackieren und Waschen von Baugruppen  – und einer neuen 800 m2 großen Bürofläche. Zudem musste für die weitere absehbare Entwicklung des Unternehmens bereits mehr Fläche erworben werden. „Aktuell wird ein weiteres Lager gebaut und wir sind momentan schon wieder in Planung des nächsten Gebäudes – es tut sich einiges am Standort Sulzburg“, berichtet Bohn und merkt weiter an: „Ich bin seit 10 Jahren bei Hekatron, seitdem kommt jedes Jahr mindestens ein neues Gebäude dazu. Wir wachsen permanent, die Mutter Securitas hält damit nicht nur am Standort fest, sondern baut diesen gezielt weiter aus.“ Neben den Rauchwarnmeldern gebe es weitere große Themen, wie der stetige Ausbau der Produktionskompetenz und des Leistungsumfangs, um die Wettbewerbsfähigkeit im EMS-Markt auszubauen. Die Branchenvielfalt der Kunden fordert und fördert Hekatron gleichermaßen, womit sich der Produzent nicht nur für neue Märkte öffnet, sondern gezielt für die Zukunft rüstet.

Es gibt nicht viel, was Hekatron in Sulzburg nicht produzieren kann. Von großer Bedeutung sind für den Elektronikfertigungs-Dienstleister die gemeinsamen Wurzeln mit dem Brandschutzspezialisten Hekatron Vertrieb. Beide Firmen haben gleichermaßen zum heutigen Erfolg des Namens Hekatron beigetragen. „Auch nach fast 55 Jahren Brandmeldeproduktion macht es uns nach wie vor sehr stolz, Brandmeldeprodukte zu fertigen, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite sowohl entwickelt als auch in einem der modernsten Brandlabore Europas getestet werden.“

Energieeffizienz in Produkt und Produktion

Unternehmen mit Verantwortung für Mensch und Umwelt – Hekatron setzt auf Energieeffizienz in Produkt und Produktion. Hekatron

Unternehmen mit Verantwortung für Mensch und Umwelt – Hekatron setzt auf Energieeffizienz in Produkt und Produktion. Hekatron

Bei allen Vorhaben, die seitens Hekatron durchgeführt werden, ist Umweltschutz und Energieeffizienz stets auch ein Thema, was zur Folge hat, dass Energieeffizienz im Produkt steckt, aber eben auch in der Produktion. So verfügt das 2015 neu in Betrieb genommene Gebäude über ein Blockheizkraftwerk, mit dem Hekatron selbst 400 kWh elektrischen Strom produziert, die Abwärme wird zur Prozesskühlung genutzt, auf dem zu 50 Prozent begrünten Dach ist eine Photovoltaikanlage installiert. In der Sicherheitstechnik gibt es immer wieder Quantensprünge, die die Technik auf ein neues Niveau heben. So gab es zum Beispiel vor 20 Jahren noch keine adressierbaren Melder, die aktuellste Rauchmeldergeneration kommuniziert direkt mit dem Smartphone. „Die alten Melder hingen einfach hintereinander, teils 50 an einer Leitung – wenn da einer anschlug, hatte das die Evakuierung eines ganzen Gebäudes zur Folge. Das ist inzwischen nicht mehr marktgerecht. Jetzt hat jeder Melder seine Adresse, wodurch sich exakt lokalisieren lässt, von wo die Meldung kommt“, sagt der Fertigungsleiter.  Bei Einführung neuer Produkte achtet Hekatron darauf, dass neuere und ältere Produkte miteinander „sprechen“ können und ein „einfacher“ Melder auf sanfte Weise zum adressierbaren Melder modernisiert werden kann. Ein sinnvoller Ansatz, schließlich werden Melder im Industriebereich normkonform jeweils nach acht Jahren ausgetauscht – im privaten Bereich verstreichen hier zehn Jahre.

Von hoher Stückzahl zu „High Mix, Low Volume“

Ersa03-Versaflow 3 Loettiegel mit Versascan-Modul

Ersa Inline-Selektivlötanlage Versaflow mit drei Löttiegeln und vorgeschaltetem Versascan-Modul für höchsten Durchsatz. Hekatron

Die Stückzahlen bei Hekatron variieren aufgrund des breiten Leistungsspektrums von 500 bis mehrere Millionen. Auf 3,3 Mio. Rauchwarnmelder, die vollautomatisch produziert werden, treffen hochkomplexe Baugruppen mit geringen Stückzahlen. „Diese Anforderungen setzen oftmals handbestücktes Löten voraus, wo wir bislang mit Rahmen beziehungsweise Abdeckungen gearbeitet haben. Deshalb haben wir ab 2015 Überlegungen angestellt, ob Selektivlöten eine mögliche Lösung sei. Recht schnell tauchte in dem Zusammenhang Ersa mit seinem umfassenden Portfolio in der Elektronikfertigung auf unserem Radar auf“, sagt Dietmar Bohn. Mehrere Anbieter wurden in der Folge unter die Lupe genommen, letztlich überzeugte das Ersa Leistungsangebot am meisten – und bekam den Zuschlag.

Seit Herbst 2015 in Betrieb bei Hekatron in Sulzburg: Ersa Inline-Selektivlötanlage Versaflow Hekatron

Seit Herbst 2015 in Betrieb bei Hekatron in Sulzburg: Ersa Inline-Selektivlötanlage Versaflow Hekatron

Was jetzt in Sulzburg auf der Selektivlötanlage Versaflow von Ersa läuft, sind unterschiedlichste Programme – darüber werden die 700 bis 800 unterschiedlichen, bei Hekatron gefertigten Leiterplatten und Baugruppen abgebildet. Mit drei Lötmodulen und einem vorgeschalteten Versascan-Modul ist die Anlage komplett auf hohe Flexibilität und hohen Durchsatz gepolt. Masken sind damit nicht mehr nötig – und die in der Branche immer wichtigere Anforderung „High Mix, Low Volume“ ist bei Hekatron im Leistungsprofil verankert. Im Zuge der Selektivlöten-Thematik stießen die Hekatron-Fertigungstechniker im Wertheimer Democenter auf den Versaprint-Schablonendrucker – an sich nicht im Pflichtenheft aufgeführt, letztlich konnte der Printer aufgrund der kürzeren Projektierungszeit sogar noch vor der Selektivanlage in Betrieb genommen werden. „Die Hekatron-Fertigungstechniker waren mehrere Male mit einer Produktauswahl zum Probe-Selektivlöten in Wertheim. Dabei kam unser Schablonendrucker überhaupt erst ins Blickfeld, das stand vorher nicht zur Debatte“, erklärt Meinrad Eckert. Der Area Sales Manager von Ersa berichtet überdies, dass die im Democenter durchgeführten Versuche zeigten, dass der Schablonendrucker sehr gut ins Hekatron-Portfolio passt: „Nachdem das in Sulzburg nach innen ins Unternehmen getragen wurde, kam positives Feedback und letztlich die Anschaffung. Es freut uns sehr, dass wir mit unserem Angebot sowohl beim Selektivlöten als auch beim Schablonendruck bei Hekatron zum Zug kamen.“

Leiterplatte in Ordnung? Hekatron setzt in seiner Ersa Selektivlötanlage auf das Versascan-Modul. Hekatron

Leiterplatte in Ordnung? Hekatron setzt in seiner Ersa Selektivlötanlage auf das Versascan-Modul. Hekatron

In den Bereichen Selektivlöten und Schablonendruck steht die Kooperation zwischen Hekatron und Ersa – die Planungen für weiteres Wachstum laufen bei Hekatron Technik bereits auf Hochtouren. Die Sulzburger rüsten sich damit verstärkt für den deutschen EMS-Markt. Gut, wenn man einen Geschäftspartner wie Systemlieferant Ersa an seiner Seite hat, der mit seinem Produktportfolio flexible Lösungen für dynamisch sich wandelnde Anforderungen bereithält.

Im engen Schulterschluss

Hekatron Technik aus Sulzburg ist Produzent von elektronischen Komponenten. Im Jahr 1963 startete das Unternehmen in der Sicherheitsbranche und hat sich in den letzten Jahren auch als Elektronikfertigungs-Dienstleister etabliert. Der EMS fertigt und liefert für verschiedenste Industrieelektronikunternehmen weltweit. Seit dem Ausbau und der Modernisierung der SMT-Fertigung im Jahr 2015 setzt Hekatron auf Lötanlagen des Systemlieferanten Ersa.

Meinrad Eckert

Area Sales Manager Lötanlagen von Ersa

(mrc)

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Unternehmen

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Leonhard-Karl-Str. 24
97877 Wertheim
Germany

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Brühlmatten 9
79295 Sulzburg
Germany