In der Nähe von Stuttgart, dem Herz des deutschen Maschinenbaus, liegend, ist Böblingen ein idealer Standort für eine Veranstaltung rund um die Automatisierungstechnik. Der Automatisierungstreff ist keine Messe, sondern eine Plattform zur Präsentation und Diskussion neuer Technologien und Trends. Die Schlüsseltechnologien der Automatisierung gelten als wesentliche Treiber und ermöglichen mehr Produktivität, eine höhere Sicherheit und leisten darüber hinaus einen entscheidenden Beitrag für eine höhere Energieeffizienz. Allerdings ist die Automatisierungstechnik komplex und anspruchsvoll. Jede Aufgabenstellung erfordert eine komplett andere Herangehensweise und generiert zumeist neue beziehungsweise mehrere Lösungsmöglichkeiten. Zudem finden automatisierungstechnische Komponenten immer öfter Eingang in den Gebäudebereich: angefangen bei Büro- und Industriegebäuden bis hin zum Privathaus.

Rede und Antwort

Damit sich der Besucher eingehend informieren kann, was bei den gängigen Messen oft nicht möglich ist, ermöglicht es die dreitägige Plattform-Veranstaltung mit praxisorientierten Anwender?-?Workshops, einzelne Technologien vorort praktisch auszutesten. Ein weiterer wichtiger Baustein der Ideenbörse ist das Forenprogramm, das den Charakter eines kleinen aber praxisnahen Kongresses hat.

Ergänzt wird der Automatisierungstreff um eine Benchmark, bei der Hersteller ihre Lösungen für eine öffentlich ausgeschriebene Aufgabe eines Anwenders präsentieren und sich anschließend den Fragen des Anwenders sowie des Publikums stellen.

So findet der Besucher schnell und bequem Lösungen für das gesamte Aufgabenspektrum der Automatisierungstechnik und erhält einen Wissensvorsprung. Die Workshops sind darauf ausgelegt, die direkte Auseinandersetzung mit den Themen rund um die Industrie- und Gebäudeautomation zu ermöglichen. Nicht das passive Konsumieren ist gefragt, sondern selbst Hand anlegen können. In den Workshops können Besucher ihr Wissen praxisnah vertiefen und in wenigen Stunden einen kompletten Überblick über ein Themengebiet erwerben.

Die Ausstellung wird gerade wegen ihrer Übersichtlichkeit von den Besuchern geschätzt. Nicht vergleichbar ist die Veranstaltung allerdings mit einer typischen Messe, da Besucher und Aussteller intensiv betreut und beraten werden, sodass für alle Seiten ein Nutzen generiert wird.

Ausstellerinfos: Alles im Blick mit WIN

Werma Signaltechnik bietet eine unkomplizierte Lösung zur drahtlosen Fernüberwachung von Maschinen. Das ‚Wireless Information Network‘, kurz WIN, ist ein einfaches MDE-System (Maschinendatenerfassungs-System), womit sich per Funk bis zu fünfzig Maschinen unterschiedlichen Alters und Funktion zentral kontrollieren und auswerten lassen. Auch bislang nicht vernetzbare Maschinen sind damit vernetzbar. Die Reichweite des Funksignals beträgt bei freier Sicht bis zu 300 m. In Innenräumen kann die Reichweite abhängig von der Gebäudebeschaffenheit geringer sein. Genutzt wird das Frequenzband 868 MHz. Jeder Slave fungiert gleichzeitig auch als Repeater und leitet das Signal von anderen Slaves an den Master weiter. Dadurch wird die Reichweite vergrößert. Den passenden Vortrag ‚Drahtlos alles im Blick‘ kann der Besucher im Rahmen des Forums am 17. März 2001 um 11:30 Uhr hören.

Profibus ohne PC oder Notebook testen

Der Profibus-Tester 4 von Softing prüft Feldbusphysik und -kommunikation im laufenden Betrieb. Er vereint Messfunktionen, für die bisher mehrere getrennte Geräte erforderlich waren. Die neue Firmware 1.11 erweitert den Funktionsumfang. Erstmalig für ein Gerät dieser Leistungsklasse sind damit vollständige Bus-Tests auch ohne Notebook oder PC möglich. Zusätzlich wurde die Erkennung von Busteilnehmern in bereits stark gestörten Netzen verbessert. Das Update wird allen Anwendern als Teil von Profibus-Diagnose-Suite über die Internetseite www.softing-ia.com kostenlos zur Verfügung gestellt. Am 15. März 2011 um 10:30 Uhr steht der Vortrag ‚Vollumfängliche Profibus-Diagnose mit einem einzigen Mausklick‘ von Softing auf dem Foren-Programm.

Mit AS-Interface verbinden

Unigate-Gateways mit integriertem ASi-Master von Deutschmann Automation verbinden Automatisierungskomponenten mit allen marktgängigen Feldbussen und Industrial-Ethernet-Systemen. Die kompakten ASi-Master-Gateways für die Hutschienenmontage entsprechen der ASi-Spezifikation (3.0, M-4 Master) und übernehmen die Aufgabe von Protokollkonvertern, die die unterschiedlichen übergeordneten Bus-Schnittstellen umsetzen. Das Unigate ASi unterstützt auch die Power 24-Technologie, die es ermöglicht, das ASi-Netzwerk statt mit teureren Spezial-Spannungsversorgungen auch mit normalen 24-V-Industrienetzteilen zu betreiben. Die Gateways sind für Profibus, und bald auch für MPI, Devicenet, CAN-open, Lonworks, Modbus TCP, Profinet, Powerlink, Ethercat, Ethernet/IP, Ethernet TCP/IP sowie für RS-basierende Protokolle wie zum Beispiel Modbus RTU und Modbus ASCII erhältlich. Die Geräte verfügen neben dem AS-Interface zusätzlich über RS232-, RS485- und RS422-Schnittstellen und unterstützen zudem auch das SSI-Protokoll. Im Rahmen des Automatisierungstreffs finden am 16. März 2011 zwei Workshops zum Thema statt.

Aktiver Abschluss und Messstelle

Der neue Flextra Profipoint von Systeme Helmholz dient zur Versorgung des Abschlusswiderstandes und ist für die Montage auf einer Hutschiene konzipiert. Er kann in Verbindung mit einem Profibus-Stecker als aktive Messstelle oder als aktiver Abschluss eingesetzt werden. Die Stromversorgung erfolgt unabhängig von den Busteilnehmern über eine Anschlussbuchse. Durch Verwendung als aktiver Abschlusswiderstand können Teilnehmer des Bussystems wahlfrei an- und abgekoppelt werden, ohne dass es zu Fehlfunktionen kommt. Über eine integrierte LED kann die korrekte Funktion der Messstelle abgelesen werden. Zum Anschluss an Profibus wird ein entsprechender Stecker benötigt. Der Workshop zum Thema findet am 17. März 2011 von 10 bis 15 Uhr statt.

Flach und schützend

Mit der Gateway Nettap 50 hat Hilscher eine Produktreihe für preissensible Applikationen entwickelt. Zehn verschiedene Gerätevarianten konvertieren die Protokolle Proibus, Devicenet, Canopen, CC-Link, Profinet, Ethernet/IP, Modbus TCP/RTU und ASCII ineinander. Die Firmwares sind ladbar und konfigurieren ein Gateway primär als Master oder Slave. Als Master wird die Kommunikation zu genau einem Slave unterstützt. Die Ethernet-Schnittstelle dient zur Konfiguration und Diagnose und ermöglicht die Bedienung von der Ferne in jedem vernetzten Teil einer Anlage. Nähere Informationen findet man unter www.hilscher.com im Produktbereich Gateways. Zwei Workshops zum Thema ‚Wechselmodul als moderner Busanschluss für Automatisierungsgeräte‘ finden jeweils am 17. März 2011 statt.

Automatisierung per OPC

Matrikon stellt auf dem Automatisierungstreff seinen OPC Universal Connectivity Server (UCS) vor. Dieser OPC-Server ermöglicht einen einfachen Zugriff auf Prozess- und Gerätedaten. Der Server unterstützt den Plug-in-Ansatz, sodass damit in kurzer Zeit die Protokolle von neuen Geräten integriert werden können. Neben der OPC Unified Architecture (UA), dem neuesten Standard der OPC Foundation, werden auch die früheren Spezifikationen wie OPC DA zum Übertragen von Echtzeitdaten, OPC HDA zum Übermitteln von Verlaufsdaten beziehungsweise historischen Daten, OPC A&E für Alarmen und Ereignissen sowie OPC .NET ünterstützt. Einsatzbereiche für den Server finden sich unter anderem in der Prozessindustrie, der Gebäudeautomatisierung und in der Energiebranche. Einen interessanten Vortrag zum Thema ‚Universale Konnektivität‘ hält Daniel Schulze am 15. März 2011 im Rahmen des Forenblocks 1.

Einbaufertige Kommunikationsschnittstelle

Für die geräteinterne Realisierung der Profinet-Schnittstelle bieten sich einbaufertige, zertifizierte Anybus-Kommunikationsmodule an, die HMS in verschiedenen Ausführungen anbietet. Die Profinet-Kommunikationsmodule enthalten alle Protokollfunktionen einschließlich der Profinet-Anwendungsschicht und unterstützen alle gängigen Profile. Die Hardware-Schnittstelle entspricht den in der Netzwerkspezifikation definierten Vorgaben. Der Datenaustausch mit der Elektronik des Automatisierungsgeräts erfolgt über eine standardisierte Softwareschnittstelle und über ein Dual-Port-RAM oder eine serielle Schnittstelle. Mit einbaufertigen Kommunikationsmodulen reduziert sich die Implementierung der Profinet-Schnittstelle auf die Anbindung des Kommunikationsmoduls an die Geräteelektronik. HMS bietet auf Basis der Anybus-Standardmodule auch die Entwicklung kundenspezifischer Profinet-Schnittstellen an. Ein Anwenderworkshop zum Thema‚ Schneller zum Bus‘ findet am 16. März 2011 von 10 bis 17 h statt.

 

 

Harald Wollstadt

: Chefredakteur der IEE

(hw)

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