Der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche soll einmal gesagt haben: „Der Mensch ist ein mittelmäßiger Egoist. Selbst der Klügste nimmt seine Gewohnheiten wichtiger als seinen Vorteil.“ Daran hat sich mehr als 100 Jahre später offenbar wenig geändert, wie ein Blick in die Produktionshallen der Fertigungsbetriebe zeigt. Die allermeisten Sicherheitsapplikationen werden dort noch immer mit konventionellen Relais realisiert. Und das bereits so lange, dass sich die Frage nach dem Warum für den Anwender oft gar nicht mehr stellt. Wenn doch, dann folgt häufig der Griff zur sicheren Kleinsteuerung, obwohl auch der sogenannte Safety-Controller die aufwendige und damit teure Parallelverdrahtung der Sicherheits-Komponenten im Feld nicht erspart.

Geringer Verkabelungsaufwand und durchgängige Integration

Dabei gibt es mit AS-i Safety ein System, das seine Kosten- und Leistungsvorteile in Anlagen jedweder Größe ausspielen kann: von der kleinen Anwendung mit geringem Funktionsumfang bis zur komplexen Applikation, für die sich zusätzlich eine fehlersichere Steuerung empfiehlt. Und gerade auch im weitläufigen Feld dazwischen ist die automatisierte dezentrale Sicherheit sowohl unter Leistungs- wie unter Kostenaspekten erste Wahl.

Was den Kostenrechner von AS-i Safety überzeugt, ist der geringe Verkabelungsaufwand: Im Schaltschrank können die Safety-Controller da zwar noch mithalten – im Feld jedoch müssen die sicheren Kleinsteuerungen aufwendig konventionell verdrahtet werden. Bei den sicheren AS-i-Komponenten genügt der direkte Anschluss an das gelbe Kabel. Dieser Trumpf sticht natürlich nicht nur bei der Erst-Installation, sondern auch bei späteren Erweiterungen oder Umbauten der Anlage. Denn während beim Einsatz von Safety-Controllern bei jeder kleinen Veränderung zusätzliche Leitungen verlegt und gegebenenfalls alte Verdrahtungen entfernt werden müssen, heißt es bei AS-i: Abklemmen – anklemmen – fertig. Und auch die bekannten Probleme mit neuen Eingangskarten für die Safety-CPU, die eventuell mehr wertvollen Platz im Schaltschrank benötigen, tauchen in der Welt von AS-Interface gar nicht erst auf.

Den Gesamtverantwortlichen für die Produktion wird wohl vor allem ein anderer Pluspunkt von AS-i Safety gegenüber den Safety-Controllern begeistern: die Möglichkeit zur effizienten Kopplung, zur nachgeordneten Steuerung, in die sich der gesamte AS-i-Safety-Kreis wie ein ganz normaler Slave integrieren lässt. Dieses enge Teamwork erlaubt mit erweiterten Diagnosefunktionen, kompletter Abschalthistorie und lückenlosen Zustandsinformationen über alle Komponenten eine schnellere Reaktion auf Fehlerfälle und damit verkürzte Stillstandszeiten. Seit Einführung des neuen AS-i-Sicherheitsmonitors hat der Anwender jederzeit die Wahl, wo er auf die entsprechenden Daten zugreifen möchte: direkt am Monitor, über einen PC oder ganz oben auf der Leitebene, wo sich mithilfe von AS-Interface ebenfalls Diagnosebilder der gesamten Anlage erzeugen lassen.

Flexibler Einsatz

Aber nicht nur der Maschinenverfügbarkeit, auch der Sicherheit kommt das partnerschaftliche Miteinander von AS-Interface mit fast allen gängigen Automatisierungssystemen auf der Feld- und Geräte-ebene zugute: Die sensiblen Safety-Daten werden – ganz ohne aufwendige Parametrierung – automatisch und in Echtzeit an die Standardsteuerung übermittelt, die dann beispielsweise den kontrollierten Not-Halt einer Anlage einleiten kann.

Einen Punktsieg über die Safety-Controller verbucht AS-i Safety auch im Hinblick auf die Flexibilität. Weil der einfache Sicherheitsbus in Anlagen fast jeder Dimension eine gute Figur macht, können die Anwender für ihre kleinsten und ihre größten Applikationen dieselben Sicherheits-Komponenten und dieselbe Sicherheits-Software verwenden – natürlich mit erfreulichen Nebenwirkungen im Hinblick auf Lagerkosten und Einkaufspreise. Gleichwohl lässt sich auch nach dem Umstieg auf AS-i Safety der vorherige Teilestamm aus sicheren Schaltgeräten ohne AS-i problemlos weiter verwenden.

Ziemlich eindeutig schließlich endet das Rennen zwischen AS-i Safety und der sicheren Kleinsteuerung auch in puncto Investitionssicherheit. Mit Blick auf die nähere Zukunft beispielsweise hat Bihl+Wiedemann alle seine Safety-Produkte nicht nur fit für die neue EU-Maschinenrichtlinie (2006/42/EG), sondern auch für die künftigen Normen EN62061 und EN13849 gemacht. Dennoch erfüllen sie noch die bisher gültige EN-Norm 954-1, deren Übergangsfrist kurzfristig verlängert wurde. Den Anwendern erspart dies rund die Hälfte der Arbeit, die sie mit der Regeländerung haben: Denn wer die jetzt geforderten Risikoberechnungen noch für Produkte durchführt, die ausschließlich die alte Norm erfüllen, der muss denselben Aufwand noch einmal betreiben, wenn die Übergangsfrist endgültig abgelaufen ist.

AS-i rechnet sich

Kostengünstigere Installation, Vorteile in der Diagnose, höhere Verfügbarkeit, mehr Flexibilität und größere Zukunftssicherheit: Am Ende steht es also 5:0 für AS-i Safety im analytischen Duell gegen die sicheren Kleinsteuerungen. Angesichts dieses Kantersiegs ist es eigentlich kein Wunder, dass sich Bihl+Wiedemann-Geschäftsführer Jochen Bihl zu einem eindeutigen Fazit hinreißen lässt: „In einer Anlage, in der sich ein Safety-Controller rechnet, rechnet sich AS-i immer – und bietet darüber hinaus noch eine ganze Reihe zusätzlicher Vorteile.“

Peter Rosenberger

: freier Autor

(mf)

Sie möchten gerne weiterlesen?

Unternehmen

Bihl + Wiedemann GmbH Automatisierungstechnik

Floßwörthstr. 41
68199 Mannheim
Germany