Der Name Rollotron steht für die Kombination aus Antrieb und Steuerung für Rollläden in einem Gerät. Mit den aktuellen Modellen hat Rademacher den Standard für elektronische Gurtwickler in Design und Funktion neu definiert. Die klare, reduzierte Formensprache, das neue Design mit den geometrischen Grundformen Quadrat, Rechteck und Dreieck ist zeitlos, zurückhaltend und beliebig kombinierbar. Als Technologietreiber setzt Rademacher heute Impulse mit dem funkbasierten Hausautomationssystem Homepilot, über welches sich per Computer, TV, Smartphone oder Tablet Rollläden, Markisen, Garagentore, Heizung oder Beleuchtung steuern lassen. Über eine optionale IP-Kamera kann man sogar von unterwegs überprüfen, ob in Haus, Garten oder Garage alles in Ordnung ist.

Durchdachte Produktionserweiterung

Made in Germany gehört für Rademacher seit jeher zum Geschäftsmodell: Entwickelt und produziert werden die elektronischen Gurtwickler schon immer in Deutschland. Während in den ersten Jahren der Schwerpunkt bei der Herstellung von Platinen lag, wurden über die Jahre auch Rollladenantriebe mit entsprechendem Zubehör und Wiegeeinrichtungen zu bedeutenden Umsatzträgern des Unternehmens. Die Entwicklung neuer und die Verbesserung bisheriger Produkte sind tägliche Aufgaben der Entwicklungsabteilung.

Entsprechend erfolgreich agiert das Unternehmen auch als EMS: Seit etwa vier Jahren setzt Rademacher auch auf die EMS-Fertigung, die Auslastung sollte peu à peu nach oben gehen, das Geschäft spürbar ausgebaut werden: Im letzten Jahr drohte die Elektronikfertigung jedoch aus allen Nähten zu platzen. Da auch die THT-Fertigung modernisiert und die Produktionsabläufe weiter optimiert werden sollten, beschloss das Management, die Elektronikfertigung komplett neu aufzubauen. Im Bereich der Endmontage im Werk 2 fand sich eine geeignete große Halle, die nicht vollständig belegt war und so Luft für neue Produktionsvorhaben bot. Die Halle wurde komplett saniert und mit einem ESD-Industrieboden, Klimatisierung, verkleideten Wänden, LED-Beleuchtung und einer neuen Volltunnel-Wellenlötanlage von Ersa, der Powerflow N2 inklusive Haprotec-Handlingsystem, ausgestattet. „Wir benötigten künftig andere Platinennutzengrößen, denn das ursprünglich genutzte 210er-Maß bedeutete zu viele Kompromisse für die eigene Elektronikentwicklung und den EMS-Bereich“, erklärt Fertigungsleiter Peter Szymoniak von Rademacher. In der neuen Fertigungsumgebung ließ sich die neue Ersa-Lötwelle plus Handlingsystem exakt auf die gestiegenen Anforderungen zuschneiden.

Rademacher in Kürze

Gegründet 1967 in Rhede

Stammsitz: Rhede (Nordrhein-Westfalen) und Dresden (Sachsen)

Mitarbeiter insgesamt: ca. 170 Mitarbeiter

Produkte: Antriebe und Steuerungssysteme für Rollläden, Markisen und Garagentore, Hausautomatisierung

Produktgruppen (eingetragene Marken) u.a.: Rollotron, Rollotube, Rollo Home Control, Rolloport, Rollosun, Rollosolutions und Homepilot

Heute bestellt, morgen geliefert

Auch wenn Ersas Lötsystem bereits seit Februar 2015 in Betrieb ist, komplett abgeschlossen wird das Projekt „Neue Elektronikfertigung“ erst im Dezember 2015 mit dem Umzug der SMT-Fertigung. Kurzer Rückblick auf die Eckdaten des Projektes: Installiert seitens Ersa wurde die Powerflow N2 Ende 2014, wenige Wochen später war das Transport- und Handlingsystem von Haprotec angebunden. Damit war die Grundlage geschaffen, um die notwendigsten Renner-Baugruppen in der nach und nach aufzubauenden Fertigung herstellen zu können – schon seit März 2015 läuft ein Teil der Produktion in der neuen Umgebung. Parallel wurde noch bis in den Juni hinein auf der „alten“ Wellenlötanlage N-Wave von Ersa am bisherigen Produktionsstandort gefertigt. Ein logistischer Spagat und durchaus eine Herausforderung.

Das Unternehmen ist für seine hohe Lieferverfügbarkeit und seine extrem kurzen Reaktionszeiten bekannt. Das setzt trotz Umbau, Umzug und Koordination von zwei Fertigungsstandorten in der Übergangszeit eine unterbrechungsfreie Produktion voraus. Der Kunde darf von alledem nichts merken. Weiterhin gilt: Ware, die heute bestellt wird, muss spätestens in 24 h ausgeliefert werden. „Wir müssen ad-hoc nach Eingang der Bestellung aktiv werden, um wettbewerbsfähig zu sein und auch zu bleiben“, betont Peter Szymoniak. Maschinen für eine gewisse Zeit abzuschalten, um „in Ruhe“ die gesamte Elektronikfertigung von A nach B zu migrieren, war deshalb zu keinem Zeitpunkt des Projektes eine Option.

Auf Augenhöhe seit 22 Jahren

Eine Geschäftsbeziehung mit einem solchen Partner kommt nur zustande (und hält langfristig), wenn man sich in jeder Hinsicht auf Augenhöhe begegnet – bei Rademacher und Ersa ist dies schon seit 22 Jahren der Fall. Die aktuelle Powerflow N2 ist bereits die dritte Lötanlage, die die Reise von Wertheim am Main nach Rhede auf sich genommen hat. Die erste Maschine verließ die Ersa-Produktion 1993, eine Wellenlötanlage vom Typ ETS 330 F. Die zweite Welle war eine N-Wave 330 – beide verfügten über Fingertransportbänder für den automatischen Transport elektronischer Baugruppenträger. „Schon damals hat uns bei Ersa das schlüssige Gesamtkonzept einschließlich des Preises, der schnellen Umsetzbarkeit und der schnellen Lieferbarkeit überzeugt. Immer in Verbindung mit der Kompetenz der Ersa Mitarbeiter, die uns von Anfang an perfekt unterstützt und mit aussagekräftigen Layouts und Zeichnungen versorgt haben“, begründet Peter Szymoniak die damalige Entscheidung für Ersa, die auch nach 22 Jahren noch Bestand hat.

Die N2-Volltunnel-Wellenlötmaschine Powerflow N2 wurde eigens für die Herausforderungen der Bleifrei-Produktion entwickelt. Sie ermöglicht Einsparungen von bis zu 90 Prozent der Betriebskosten. Die Maschine kann Leiterplatten von bis zu 508 mm Breite verarbeiten und bietet eine Plug-&-Play-Vorheizung (mittelwelliges IR, Konvektion, kurzwelliges IR und Oberseiten-Konvektion). Bei Bedarf lässt sich der Standardvorheizbereich von 1,8 m auf 2,4 m oder auf 3,0 m erweitern. Dank optimierter Düsenkonfigurationen lassen sich Lötfehler deutlich reduzieren. Mit der Powerflow N2 und dem maßgefertigten, automatisierten Handlingsystem wurde die Elektronikfertigung bei Rademacher auf ein neues Level gehoben – mit größeren Rahmen und vor allem größerer Flexibilität. Wo vorher mit 210er Breite und einer maximalen Länge bis 350 mm gearbeitet wurde, ist man jetzt mit 400 mm x 420 mm universell unterwegs. So sind sowohl eine höhere Stückzahlen und Produktivität als auch mehr Variabilität möglich – wichtige Faktoren in der Elektronikfertigung und in einem Markt, der sich immer schneller dreht. Auch sind die Elektronikfertigung und Endproduktion nun sehr viel näher zusammengerückt. Seit kurzem können die elektronischen Baugruppen direkt in die unmittelbar angrenzende Endfertigung einfließen.

Ebenfalls bereits geplant, aber noch nicht vollständig sichtbar: Neben dem Bereich, in dem bereits ein Teil der Elektronikfertigung stattfindet, werden die nächsten Schritte für den weiteren Ausbau der Leiterplattenproduktion vorbereitet. Denn hier wird künftig in Lean-Fertigungsinseln gearbeitet, die mit entsprechender Prüftechnik an das neue Handlingsystem andocken und die Platinenproduktion in einem durchgehenden Fertigungsprozess ermöglichen. Seit August sind die Umzugsaktivitäten der konventionellen Elektronikfertigung abgeschlossen, die beiden SMT-Fertigungslinien folgen noch im Dezember dieses Jahres. Eine Woche ist dafür vorgesehen, mehr nicht, mit technischer Unterstützung von außen ist das machbar. Mit dem SMT-Umzug im Dezember steht dann die neue Elektronikfertigung komplett bereit, um die Produktivität nach oben zu fahren. Damit kommt mit Ende 2015 ein ehrgeiziges Projekt erfolgreich zum Abschluss – die Geschäftsbeziehung zwischen den Geschäftspartnern Rademacher und Ersa aber geht weiter.

Full-Service Anbieter

Rademacher bietet dazu das gesamte Antriebs- und Steuerungs-Paket an – von elektronischen Gurtwicklern, Rohrmotoren und Garagentorantrieben bis hin zu Aktoren und Sensoren sowie Kamera, Rauchmelder und Umweltsensor. Mit hoher Fertigungstiefe entwickelt das Unternehmen seine Produkte inklusive Hard- und Software selbst. Die Entwickler-Mannschaft hat mittlerweile die Stärke einer Fußballmannschaft erreicht – die braucht es auch, denn jeder Trend wird hinsichtlich Kundennutzen überprüft.

Stefan Wurster

Area Sales Manager von Ersa

(mrc)

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ERSA GmbH

Leonhard-Karl-Str. 24
97877 Wertheim
Germany