fortec-pi-2013-0956-3.jpg

Zwischen den Anforderungen der Automobilelektronik und denen der Medizinelektronik gibt es viele Gemeinsamkeiten. An erster Stelle steht die Zuverlässigkeit, gefolgt von der Dauer der Innovationszyklen, die sich etwa stark von denen der Konsumerelektronik unterscheiden.

Auf einen Blick

Bei Displays in der Medizinelektronik steht die Zuverlässigkeit und die Langzeitverfügbarkeit mit langen Abkündigungszeiträumen im Fokus. Berührungsempfindliche Bildschirme eignen sich aufgrund der bequemen Bedienung, aus hygienischen Gründen und der einfachen Pflege. Dabei ermöglicht die P-Cap-Technologie auch Multitouch-Bedienung und auch die 3D-Wiedergabe erfreut sich zunehmender Beliebtheit in der Medizinelektronik.

In der Medizinelektronik rechnen Entwickler und Unternehmen in Jahren, bei Konsumerelektronik geht es um Monate. Außerdem müssen Komponenten für Medizingeräte über viele Jahre verfügbar sein.

Fortec ist in diesem Marktsegment mit Anzeigeele­menten von NLT Technologies – ehemals NEC-LCD Technologies – unterwegs. NLT ist laut Fortec einer der Vorreiter bei der Herstellung von TFT-Displays. Die Displays sind qualitativ hochwertig und in großer Produktvielfalt vorhanden. Und sie sind, besonders wichtig im Bereich der Medizintechnik, über lange Zeit mit langen Abkündigungszeiträumen verfügbar. Aus dem aktuellen Portfolio hier einige interessante Produktgruppen.

Displays mit P-Cap-Touchscreens

Besonders in der Medizinelektronik lassen sich berührungsempfindliche Bildschirme nicht nur wegen der bequemen Bedienung von Funktionen, sondern auch aus hygienischen Gründen und wegen der einfachen Pflege gut einsetzen. Displays mit Touchscreens – hier P-Cap-Touchscreens (Projected Capacitive) mit der Möglichkeit der Multitouch-Bedienung – rücken immer stärker in den Fokus der Medizintechnik.

Bild 1: Displays mit Touchscreens sorgen durch intuitive Bedienung für Sicherheit.

Bild 1: Displays mit Touchscreens sorgen durch intuitive Bedienung für Sicherheit.Fortec/NLT

Gleichzeitig eignen sich P-Cap-Screens aufgrund ihrer mechanischen Eigenschaften für viele Anwendungen, in denen andere Bildschirmtypen nur schwer die gestellten Anforderungen erfüllen. Sie ermöglichen unter anderm schmutzkantenfreie Mensch-Maschine-Schnittstellen, etwa für die Lebensmittelherstellung. Auch Einsätze, die wegen häufiger Bedienung eine hohe Abriebfestigkeit oder eine schlagfeste Vorsatzscheibe voraussetzen, profitieren von Projected Capacitive Screens.

NLT Technologies hat diesen Trend erkannt und führt eine Reihe von P-Cap-Touchscreens mit Diagonalen von 6,5 bis 12″ im Portfolio (Bild 1). Die Montage des Touchscreens erfolgt sowohl direct-bonded, also vollständig mit dem Display verklebt, als auch airgap-bonded, also nur am Rand mit dem Display verklebt. Zum Lieferumfang gehören außerdem der passende Controller für den Touchscreen sowie entsprechende Software. Dies unterstreicht den Anspruch von Fortec als Systemlieferant.

fortec-pi-2013-0956-3.jpg

Bild 2: Das 7,2"-Display NL8060BH18-02 ermöglicht durch die NLT-eigene HDDP-Technologie die 3D-Darstellung ohne lästige Brille.Fortec/NLT

3D ohne Brille

Zum Sortiment von NLT Technologies gehört das 7,2″-Display NL8060BH18-02, das durch HDDP-Technologie eine stereoskopische Wiedergabe ohne die häufig störende Polarisations- beziehungsweise Shutterbrille ermöglicht (Bild 2).

Bei der Horizontal-Double-Density-Pixel-Technologie (HDDP) von NLT Technologies trennt ein optisches Element vor dem Panel – im aktuellen Fall ein Linsensystem – die Bilder für linkes und rechtes Auge. NLT veränderte die Pixelanordnung: So liegen bei herkömmlichen Flachbildschirmen zumeist quadratische Pixel zugrunde, die vertikal in Streifen für die drei Farben Blau, Grün und Rot geteit sind. Diese Subpixel ergeben durch unterschiedliche Intensität die Farbe eines jeden Pixels. NLT drehte die Anordnung um 90 Grad und halbierte die Subpixel-Balken, sodass jeder Pixel nunmehr aus sechs Pixeln besteht (zwei für jede Farbe).

Bei einer 2D-Darstellung geben jeweils zwei benachbarte Subpixel-Tripel die gleichen Bildinformationen weiter, weshalb die eigentliche Auflösung des Displays bestehen bleibt. Bei der 3D-Darstellung zeigen benachbarte Subpixel-Systeme unterschiedliche Inhalte für das jeweilige Auge. Die 3D-Wiedergabe erfreut sich zunehmender Beliebtheit in der Medizinelektronik, da diese Darstellungsart die Diagnose erleichtert.

Bild 3: Displays mit Touchscreen, speziell mit Multitouch-Bedienung, finden vermehrt Einsatz in der Medizinelektronik.

Bild 3: Displays mit Touchscreen, speziell mit Multitouch-Bedienung, finden vermehrt Einsatz in der Medizinelektronik.Fortec/NLT

Die Auflösung des 3D-Displays beträgt 800 x 600 Pixel. Die Zahl der Spalten beträgt 1600, es sind also jeweils 800 Spalten zur Darstellung eines Bildes für das rechte und für das linke Auge vorhanden. Die Zuordnung der spaltenweise ineinander verschachtelten Bilder zum rechten beziehungsweise zum linken Auge übernehmen entsprechende Mikrolinsen auf der Displayfront; dadurch kann die sonst benötigte Brille entfallen. Das Display mit einer Helligkeit von 370 cd/m2 und einem Kontrast von 600:1 befindet sich in Seri­enfertigung und ist samt Ansteuerelektronik ab Lager erhältlich.

Bild 4: In Pilsen (Tschechien) fertigt Fortec eigene Display- und Embedded-Systeme. Großen Wert legt der Hersteller auf die beständige Qualitätssicherung.

Bild 4: In Pilsen (Tschechien) fertigt Fortec eigene Display- und Embedded-Systeme. Großen Wert legt der Hersteller auf die beständige Qualitätssicherung.Fortec/NLT

9″-Voll-HD-Display

Ein anderes, für bildgebende Systeme in der Medizin konzipiertes Display ist das Modell NL192108AC10-01D, ein kompaktes 9″-Display mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel (Bild 3). Die Pixelgröße beträgt hier 0,10 mm, was zu einer hellen, scharfen und detailreichen Darstellung führt. Die SFT-Technologie (Super-Advanced Fine TFT) liefert einen weiten Blickwinkel ohne Farb- oder Grauwert-Verschiebun­gen. Das Color Gamut (darstellbarer Farbraum) beträgt 72 Prozent (NTSC) und die Helligkeit ist mit 400 cd/m2 angegeben.

Infokasten: Distributor mit Mehrwert

Fortec ist mehr als nur reiner Distributor: Das Unternehmen hat nämlich über die Lieferlogistik hinaus Beratung, Anwen­dungsunterstützung und kundenspezifische Entwicklungen bei Soft- und Hardware aufzuweisen. Das Produktportfolio umfasst außerdem eine Reihe von Displays für den Einsatz in Medizingeräten. Neben der Unterstützung im Projekt übernimmt Fortec sowohl die Geräteentwicklung als auch die Fertigung.

Bei kapazitiven Sensoren greift Fortec auf Part­ner in Deutschland zurück oder fertigt eigene Display- und Embedded-Sys­teme. Durch diese Vorgaben behält Fortec die Kontrolle über die gesamte Liefer­kette; kurzfristige Abkündigungen, wie sie in diesem Markt nicht selten sind, lassen sich so für die meisten Produkte ausschließen. Das sichert langfristige Verfügbarkeit. Die geographische Nähe zum Kunden ermöglicht zu­dem schnellen und dedizierten Support – gegebenen­falls auch vor Ort beim Kunden.

Markus Bullinger

ist Vorstand bei Fortec in Landsberg am Lech.

(rao)

Sie möchten gerne weiterlesen?

Unternehmen

Fortec Elektronik Vertriebs

Lechwiesenstraße 9
86899 Landsberg
Germany