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Eckdaten

MSC Technologies hat ihr Portfolio um unterschiedliche TFT-Industrie-Displays erweitert, die eine eDP-Schnittstelle (Embedded-Display-Port) zur Verfügung stellen. eDP basiert auf dem Vesa-Display-Port-Standard und wird heute im Massenmarkt, zum Beispiel in Notebooks, bereits standardmäßig in großen Stückzahlen eingesetzt.

Das Embedded-Display-Port-Interface verbindet als bidirektionaler High-Speed-Datenbus den System-Host mit dem Display. Die Übertragung der Grafikdaten mit einer hohen Geschwindigkeit von 5,4 GBit/s einschließlich der integrierten Steuersignale und die mehrfach ausgelegten Versorgungsleitungen sind in einem einzigen, standardisierten Kabel vereint. Über einen Hilfskanal (Auxiliary Channel) können zusätzliche Daten, zum Beispiel Signale eines Touch-Systems, an den Systemprozessor übertragen werden.

Ein wichtiges Feature ist die ab Version 1.3 des eDP-Standards vorhandene PSR-Technologie (Panel-Self-Refresh). Dabei wird das Steuermodul in einen Sleep-Modus mit geringem Stromverbrauch geschaltet, während das Display-Panel weiterhin das letzte Bild anzeigt. Dieses Bild wird in einem eigenen, lokalen Frame Buffer gespeichert. Mit PSR lässt sich die Leistungsaufnahme des Systems deutlich reduzieren und die Batteriegröße und -lebenszeit optimieren. Da der Signalhub bei Ansteuerung über die eDP-Schnittstelle kleiner ist als zum Beispiel bei LVDS ist die energetische Störstrahlung geringer. Das hat zur Folge, dass sich das EMV-Verhalten des Displays verbessert.

EMV-Verhalten verbessert

Das Angebot an professionellen Displays mit eDP beinhaltet die Modelle LQ108M1JW01 (27,43 cm, 10,8 Zoll) und LQ133M1JW02 (33,78 cm, 13,3 Zoll) von Sharp in Full-HD-Auflösung. Vom Hersteller AUO sind die Industrie-Displays B140HAN01.1 (35,56 cm, 14,0 Zoll) und G156HTN01.0 (39,62 cm, 15,6 Zoll) mit 1920 × 1080 Bildpunkten und die großformatigeren M270QAN01.0 (68,58 cm, 27 Zoll) und M320QAN01.0 (81,28 cm, 32 Zoll) mit einer höheren Auslösung von 3840 × 2160 Bildpunkten lieferbar. Darüber hinaus werden zukünftig die beiden Full-HD-Displays NL192108AC13-YYD (29,46 cm, 11,6 Zoll) und NL192108AC18-YYD (39,62 cm, 15,6 Zoll) von NLT angeboten.

Bild 1: Die LCD-Module von Kyocera basieren auf einer innovativen On-Cell-Technologie.

Bild 1: Die LCD-Module von Kyocera basieren auf einer innovativen On-Cell-Technologie. MSC Technologies

Weiterhin liefert MSC Technologies erste Engineering-Muster der LCD-Module von Kyocera, die auf einer On-Cell-Technologie basieren (Bild 1). Die neue On-Cell-Technologie stellt eine sehr gute optische Performance und gute Ablesbarkeit des Displays sicher bei gleichzeitig geringer Dicke und reduziertem Gewicht.

Bei der On-Cell-Technologie wird der PCAP-Touch-Sensor (Projected-Capacitive) direkt auf die Glasfront des Displays aufgelegt. Darüber wird ohne Luftspalt zum Touch der Polfilter aufgebracht. Der Touch-Controller ist ebenfalls vollständig im Display-Modul integriert. Da das Touch-Panel und der Controller der elektromagnetischen Strahlung des LC-Displays und der Applikationsumgebung weniger ausgesetzt ist, arbeiten sie wesentlich störungsfreier als Displays mit extra aufgeklebtem Touch. Darüber hinaus ist eine einfache Integration der On-Cell-LCD-Module möglich.

Wesentlich störungsfreier

Als erste Muster sind die 17,8 cm (7 Zoll) TFT-Module TCG070WVLRxPCxGDx118/117 mit USB/I²C-Schnittstelle verfügbar. Die Auflösung liegt bei 800 × 480 Bildpunkten, das Bildverhältnis beträgt 15 : 9. Das Kontrastverhältnis wird mit 650 : 1 angegeben. Die Displays basieren auf Wide-View-Technologie mit 85 Grad in alle Richtungen und erreichen eine Helligkeit von 500 cd/m². Das 30-Pin-Single-Channel-LVDS-Data-Interface mit 6 Bit RGB unterstützt eine Farbpalette von bis zu 262k Farben.

Für digitale Beschilderungen geeignet sind die schmalen, länglichen („stretched“) TFT-LCDs unter der Bezeichnung Bar-Type von AUO. Insgesamt sind von MSC Technologies vier Modelle unterschiedlicher Größe von 48,26 cm (19 Zoll) bis 106,68 cm (42 Zoll) und sehr hoher Auflösungen verfügbar. Alle Displays integrieren die MVA-Technologie und weisen einen sehr weiten Blickwinkel auf. Sie können senkrecht als auch waagerecht betrieben werden.

Das größte Modell P380IVN01 V0 ist ein geschnittenes 106,68-cm (42 Zoll) -1/2-Cut-Display mit einer Auflösung von 1920 × 540 Bildpunkten (½ Full HD). Die Diagonale beträgt 96,52 cm (38 Zoll), die Leuchtdichte liegt bei 700 cd/m². Die Außenabmessungen werden mit 959 × 305 × 11 mm3 und die aktive Fläche mit 930 × 277 mm2 angegeben. Weitere Varianten sind das 81,28-cm (32 Zoll) -1/3-Cut-Display P280HVN01 V0 mit einer Auflösung von 1920 × 360 Bildpunkten, das 55,88-cm (22 Zoll) -1/3-Cut-Display G190SF01 V0 mit einer Auflösung von 1680 × 342 Bildpunkten und der Leuchtdichte von 300 cd/m². Das 48,26 cm (19 Zoll) kleine ¼-Cut-Display G151EVN01 V0 mit einer Auflösung von 1280 × 248 Bildpunkten und einer Leuchtdichte von 300 cd/m² weist Außenabmessungen von 396 × 101 × 17 mm3 bei einer aktiven Fläche von 376 × 73 mm2 auf.

Bild 2: Das COM-Express-Modul MSC C10M-BT im Mini-Format mit Type 10 Pinout integriert die Intel-Atom-Prozessortechnologie E3800.

Bild 2: Das COM-Express-Modul MSC C10M-BT im Mini-Format mit Type 10 Pinout integriert die Intel-Atom-Prozessortechnologie E3800. MSC Technologies

Um im COM-Express-Produktportfolio alle Formate zu unterstützen, hat MSC Technologies das COM-Express-Modul MSC C10M-BT im Mini-Format mit Type 10 Pinout entwickelt. Die bei 55 × 84 mm2 kleine Baugruppe basiert auf der aktuellen Intel-Atom-Prozessortechnologie E3800 (Bild 2). Das Prozessormodul eröffnet dank seiner kompakten, ruggedized Bauweise, Zuverlässigkeit und seiner hohen Leistung bei gleichzeitig geringem Stromverbrauch neue Anwendungsbereiche. Die Märkte reichen von der Medizintechnik, Automatisierung, Messtechnik, Labortechnik bis zu Transportation. Die Baugruppe kommt aufgrund ihres erweiterten Temperaturbereichs auch in Outdoor-Anwendungen, zum Beispiel in Digital-Signage-Systemen, zum Einsatz.

Das Embedded-Modul ist für den erweiterten industriellen Betriebstemperaturbereich von -40 bis +85 °C spezifiziert. Alle Bauteile, einschließlich des Speichers und der Stecker, sind auf die Platine gelötet und nicht einfach gesteckt. Um die Zuverlässigkeit des Moduls und damit die Sicherheit des Endprodukts zu erhöhen, verfügt der bis zu 4 GByte große DDR3L-SDRAM-Speicher des Mini-Moduls über eine optionale Fehlerkorrektur mit Error Correcting Code (ECC).

Für den erweiterten industriellen Temperaturbereich

Wie für alle COM-Express- und Qseven-Modulfamilien, die auf der Intel-Atom-Prozessortechnologie E3800 basieren, stellt MSC Technologies auch für die Mini-Modulfamilie eine verlängerte Lieferzusage sicher. Der Hersteller gewährleistet eine Langzeitverfügbarkeit von mindestens zehn Jahren ab Produkteinführung der neuen Prozessortechnologie, also bis Ende 2023. Die erweiterte Lieferbarkeit der kompakten Embedded-Module ist besonders wichtig für OEM-Kunden, die langlebige Investitionsgüter herstellen.

Bild 3: Das Embedded-System Booksize B1-Q87 ist für Anwendungen zwischen Desktop-Computer und Industrierechner ausgelegt.

Bild 3: Das Embedded-System Booksize B1-Q87 ist für Anwendungen zwischen Desktop-Computer und Industrierechner ausgelegt. MSC Technologies

Das 330 × 206 × 88 mm3 kleine Embedded-System Booksize B1-Q87 der Marke DSM Computer ist für Anwendungen zwischen Desktop-Computer und Industrierechner ausgelegt und eignet sich unter anderem als Datenbank-Server (Bild 3). Weitere Zielmärkte sind Digital Signage, Retail und Gaming. Das Herzstück ist ein Mini-ITX-Board von Fujitsu mit Intel-Core-Prozessor i5/i7 der vierten Generation aus der Desktop-Serie, der passiv gekühlt wird und wesentlich preisgünstiger ist als eine vergleichbare Mobile-CPU. Durch die passive Kühlung der CPU kann die Lebensdauer des Rechnersystems signifikant erhöht werden. Als Desktop-Chipsatz kommt der Intel Q87 Express zum Einsatz.

Zwei im Booksize-PC eingebaute, redundante Lüfter stellen sicher, dass die CPU auch nach Ausfall eines Lüfters weiterhin ausreichend gekühlt wird. Die auswechselbare Lüfterkassette erhöht die Wartbarkeit des Rechners. Das Embedded-System wird versorgt über ein integriertes AC-Netzteil oder alternativ über einen 24 VDC Input des integrierten DC-Netzteils.

Zwei redundante Lüfter

Mit dem Modell N1-A3 ergänzt MSC Technologies die neue Familie an Nano-Server-Embedded-Systemen mit I/O Shield der Marke DSM Computer (Bild 4). Der preisoptimierte Industrie-PC basiert auf einem Dual-Core- oder Quad-Core Intel-Atom-Prozessor. Selbst in seiner leistungsstarken Variante mit E3845 mit vier Prozessorkernen (1,91 GHz) weist der flexible Box-PC eine geringe Verlustleistung auf.

Zahlreiche, in der Industrie gängige Schnittstellen unterstützen den Einsatz des modularen Box-IPCs in unterschiedlichen Anwendungen, zum Beispiel in der industriellen Maschinensteuerung, in der Energietechnik, in der mobilen Datenerfassung, als Sicherheitssystem, in POS/POI-Anwendungen und als IoT-Gateway. Der Nano-Server N1-A3 ist in einem hochwertigen Industriegehäuse mit Abmessungen von 204 × 224 × 80 mm3 untergebracht. Für Systemerweiterungen ist ein freier PCI-Express-×16-Steckplatz für kurze Karten und intern ein Mini-PCI-Express-×1-Slot vorgesehen.

MSC Technologies setzt auf Display- und Embedded-Systemlösungen

Am 1. Juli 2014 hat MSC Technologies, ein Geschäftsbereich der Avnet Electronics Marketing EMEA, ihre Unternehmensfirmierung erfolgreich abgeschlossen. Wolfgang Eisenbarth, Director Communications, MSC Technologies erklärt: „In der neuen Organisation sind die unterschiedlichen Bereiche Display und Embedded mit vielfältigen Kompetenzen enger verzahnt. So können unsere Teams noch intensiver zusammenarbeiten. Unsere Kunden können sich mit den technologisch führenden Lösungen von MSC Technologies einen Vorsprung in ihrem Marktsegment sichern.“

Mit den drei Schwerpunkten Embedded, Displays und Distribution ist MSC Technologies für die Herausforderungen aller vertikalen Märkte in Zentraleuropa bestens aufgestellt. Um ein breites Lösungsportfolio anzubieten, werden immer mehr die im eigenen Hause entwickelten Produkte durch Franchise-Produkte führender Hersteller ergänzt. „Nur so lassen sich“, so Wolfgang Eisenbarth, „komplexe Endgeräte mit den neuesten Technologien in relativ kurzer Zeit kostenoptimiert entwickeln. Die von uns vorab evaluierten und geprüften Distributionsprodukte bleiben weiterhin ein wesentlicher Bestandteil unseres Geschäftes und komplettieren in idealer Weise unsere eigenen Lösungen.“

Wolfgang Eisenbarth weiter: „Die Erwartungshaltung unserer Kunden hat sich in der letzten Zeit geändert. Die Kunden fragen nicht mehr nur nach technischer Unterstützung für einzelne Komponenten, sondern nach fundierter Beratung und Consulting für komplette Lösungen. Das Zusammenspiel aller Komponenten und Module steht im Vordergrund.“

Wolfgang Eisenbarth

ist Director Communications bei MSC Technologies.

(ah)

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