Auf einen Blick

Mit der komplett teilbaren Uni-Split-Gland kann der Anwender seine konfektionierten Kabel durch eine einzelne Bohrung sicher einführen und mit der Schutzart IP67 abdichten. Darüber hinaus bringt diese teilbare Kabelverschraubung einen weiteren Vorteil bei Instandhaltungs- und Revisionsarbeiten. Ist eine alte Verschraubung defekt oder dichtet sie nicht mehr ausreichend ab, kann sie durch die teilbare Verschraubung ersetzt werden, ohne das Kabel abklemmen zu müssen. Diese Arbeiten sind bei laufender Anlage möglich, was Zeit und Kosten spart.

Mit teilbaren Kabeleinführungen lässt sich zum einen die Qualität steigern, die Montagezeiten verkürzen sich und weiterhin reduzieren sich die Kosten. Aus diesem Grund setzen Hersteller aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der Elektrotechnik und Automatisierung immer häufiger vorgefertigte und getestete Kabelkonfektionen ein, die mit Steckern, Sensoren, Kabelschuhen und so weiter ausgestattet sind. Damit diese vorkonfektionierten Installationen in Gehäuse und Schaltschränke eingeführt werden können, bedarf es besonderer Lösungen, die sich um die installierten Kabel herum legen lassen. Marktgängig sind bisher Flanschsysteme, die meist nur geringe Schutzarten und Zugentlastungswerte bieten. Denn sie verpressen nach einem anderen Prinzip, als die Pflitsch-Lösungen, die auf Basis des Uni-Dicht-Systems konstruiert sind. Zudem wird mit wenigen Systemteilen eine hohe Anwendungsvielfalt erreicht.

Viele herkömmliche Flanschsysteme verwenden einen Rahmen, der in den Gehäuse-Ausbruch eingesetzt wird und verschiedene Dichttüllen entsprechend der Einsatzbedingungen und Kabelquerschnitte aufnimmt. Solche Lösungen erreichen in der Regel Schutzarten bis maximal IP 54. Eine erhöhte Zugentlastung ist meist nur mit verteuernden Maßnahmen wie Klemmleisten oder einer Sicherung mit Kabelbindern möglich. Auch die Montage benötigt aufgrund vieler unterschiedlicher Teile Zeit und Erfahrung.

Sowohl Uni-Flansch als auch die Einzelverschraubung Uni-Split-Gland erzielen unter anderem aufgrund der längeren Dichteinsätze bessere Schutzarten und Zugentlastungswerte, als es die aktuellen Normen wie die EN 50262 für Kabelverschraubungen vorschreiben. Bei den teilbaren Varianten werden die Schutzarten IP66 beziehungsweise IP67 erreicht. Mit über hundert Dichteinsätzen lassen sich beide Kabeleinführungen applikationsspezifisch ausrüsten. Beim Anziehen der ebenfalls teilbaren Druckschrauben werden die Dichteinsätze sicher, großflächig und gleichzeitig schonend an die durchgeführten Kabel gepresst, ohne den Kabelmantel einzuschnüren. Auch Torsionskräfte werden sicher abgefangen. Dazu verfügen Verschraubungskörper und Dichteinsätze über eine Längsriffelung, so dass sich der Dichteinsatz beim Anziehen der Druckschraube nicht verdreht. Zusätzliche Abfang- und Stabilisierungsvorrichtungen werden nicht benötigt.

Applikationsspezifisch ausrüsten

Uni-Flansch besteht aus einer zweiteiligen Rahmenplatte, die exakt die Standard-Blechausschnitte für 24-polige Industrie-Steckverbinder abdeckt. In dieser Rahmenplatte integriert sind drei M25-Verschraubungskörper. Die Kunststoff-Flanschplatte gibt es wahlweise mit vier Durchgangslöchern oder mit vier innenliegenden Gewindebuchsen, je nachdem, ob die Montage am Schaltschrank von außen oder innen stattfinden soll. Durch die Befestigung von innen ergibt sich ein vollständiger Berührungsschutz. Die Metallversion HD aus Zinkdruckguss ist für Industrie-Anwendungen mit höheren mechanischen Anforderungen, Temperaturen und Schlagfestigkeiten konzipiert. Eine umlaufende, eingeschäumte Lippe übernimmt die Abdichtung zwischen Flanschplatte und Gehäusewand. Damit erreicht das System einen umfassenden Schutz gegen Strahlwasser aus allen Richtungen und verhindert das Eindringen von Staub.

Aufgrund der wenigen Systemteile kann das System sehr einfach montiert und demontiert werden. Die konfektionierten Kabel werden zunächst durch den Industriestecker-Ausschnitt gesteckt und zum Beispiel mit Hilfe einer Spreizzange in die jeweilige Bohrung des Dichteinsatzes eingelegt. Die beiden Rahmenhälften werden dann im Ausschnitt platziert und passgenau miteinander verrastet. Nach der Verschraubung der Rahmenplatte im Gehäuse steckt der Monteur die Dichteinsätze in die drei integrierten Verschraubungskörper. Zum Schluss werden die zweiteiligen Druckschrauben um die Kabel gelegt, zusammengeschoben und mit einem Steckschlüssel angezogen. Die so montierte Einheit dichtet den Ausschnitt im Schaltschrank sicher ab. Ebenso einfach ist die Demontage, wenn sich beispielsweise die Kabelkonfektionierung ändert. Nicht genutzte Bohrungen werden mit Kunststoffbolzen verschlossen.

Ausschnitt im Schaltschrank sicher abgedichtet

Uni-Flansch und Uni-Split-Gland gibt es in der gängigen Größe M25, in die über 100 verschiedene geschlitzte Standard-Dichteinsätze passen. Verfügbar sind diese Dichteinsätze aus TPE-V für die am häufigsten verwendeten Kabelquerschnitte von 2,0 bis 20,5 mm. Mit Mehrfach-Dichteinsätzen lassen sich auch verschiedene Kabel, selbst mit unterschiedlichen Durchmessern, platzsparend durch eine Verschraubung führen. Einsätze für Flach- und Sonderkabel oder kundenspezifische Querschnitte sind ebenfalls lieferbar.

Carsten Wohlrath

ist Vertriebsleiter und Prokurist bei Pflitsch.

(ah)

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