„Unsere Transmodule sind auch für andere Branchen als die Verpackungsindustrie interessant.“ Jens Hirt, Produktmanager Antriebstechnik bei Schubert System Elektronik in Tuttlingen.

„Unsere Transmodule sind auch für andere Branchen als die Verpackungsindustrie interessant.“ Jens Hirt, Produktmanager Antriebstechnik bei Schubert System Elektronik in Tuttlingen.Schubert System Elektronik

Schubert System Elektronik hat die Steuerungskomponenten des Transmoduls für die Konzernmutter Gerhard Schubert GmbH entwickelt, einem Hersteller von Verpackungsmaschinen. Für welche Branchen ist das Transmodul denn interessant?

Ob Automatisierung oder Industrie 4.0, der Transport von Materialien, Werkstücken und Produkten wird komplexer. Dem müssen die Transporteinheiten Rechnung tragen – und gleichzeitig einen Beitrag zu modernen Fertigungsstrategien leisten. Grundlage effizienter Produktionsprozesse ist der schnelle und zuverlässige Transport von Materialien innerhalb von Maschinen und Anlagen sowie die Verkettung von einzelnen Maschinen. Aufgrund des intelligenten Transportkreislaufs leistet das auch unser Transmodul. Entsprechend breit sind dessen Einsatzgebiete. Neben der Verpackungsbranche, können das die Verkettung von Werkzeugmaschinen, die Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln, Anlagen für die Medizintechnik und Intralogistik sowie beim Material-Handling sein.

Was wären die Hauptanwendungen?

Transmodul Gen III: Die Mover fahren auf dem Schienensystem mit Fahrspuren auf der Ober-/Unterseite.

Transmodul Gen III: Die Mover fahren auf dem Schienensystem mit Fahrspuren auf der Ober-/Unterseite.Schubert System Elektronik

In der Metall-Be- und -verarbeitung können durch die Integration eines Transmoduls mehrere Maschinen und damit Fertigungsschritte platzsparend verkettet werden. In Kombination mit einem automatisierten Be- und Entladen der Werkstücke resultiert daraus ein hoher Maschinennutzungsgrad.

Die intelligente Steuerung an Bord des Transmoduls macht das Tracking von Produkten während der Produktion einfacher denn je. Medizinische Produkte beispielsweise lassen sich damit von der Herstellung bis zur Verpackung nachverfolgen und mit dem ERP-System synchronisieren.

Im traditionellen Maschinenbau verbindet das Transmodul Intralogistik und Material-Handling. Vor- und nachgelagerte Prozessschritte können bereits in die Produktionsmaschine eingebunden werden. Die komplette Fertigungslinie ist somit aufeinander abgestimmt.

Verglichen mit anderen Transfer-Systemen, wirken die Transmodule massiv und etwas träge.

Das Transmodul bietet viele Vorteile, ohne dabei Abstriche bei der Agilität machen zu müssen. Angetrieben von einem 1 kW Torquemotor, erreichen die Module eine Geschwindigkeit von bis zu 4,5 m/s und Beschleunigungswerte bis 5 m/s² – bei einer Positioniergenauigkeit von 0,1 mm. Die Signal- und Energieübertragung erfolgen dabei kontaktlos. Über adaptierbare Trägerplatten können auf einem Transmodul verschiedene Produkte und Formate bis 40 kg transportiert werden.

Wie wird das System angesteuert?

Die Transmodulstrecke hat eine eigene Steuerung. Die Programmierung ist dabei recht einfach. Der Programmablauf wird über Halte- und Beschleunigungsdaten definiert. Alle anderen Bewegungsabläufe und Funktionen wie Abstandkontrolle, Staubetrieb und Wartepositionen vor den Wendestationen berechnet das System automatisch. Nach einer Prüfung aller Daten auf Plausibilität berechnet die Software dann das effizienteste Fahrprofil. Standardmäßig nutzt unser System Sercos, kann nach Kundenanforderung aber auch mit anderen Feldbus-Schnittstellen geliefert werden.

Fehlt dem System nicht eine wichtige Eigenschaft – die Möglichkeit für Kurvenfahrten?

Die vierte Generation Transmodule wird auch Kurvenfahrten beherrschen.

Die vierte Generation Transmodule wird auch Kurvenfahrten beherrschen.Schubert System Elektronik

Das Transmodul hat ein Alleinstellungsmerkmal, das die Kurvenfahrt bisher nicht notwendig gemacht hat: Fahrspuren auf der Ober- und Unterseite der Strecke. Die Transmodule werden über eine Wendestation am Ende der oberen Fahrspur durch eine 180°-Drehung des Schienenelements auf die untere Fahrspur gesetzt, auf der die Module zum Ausgangspunkt zurückfahren. Dies spart viel Platz im Vergleich zu Systemen mit einer runden oder ovalen Streckenführung.

Im Rahmen der Vermarktung des Transmoduls in weiteren Branchen, sind wir auf die Kurvenfahrt als zusätzliche Anforderungen bei der Verkettung von Produktionsschritten aufmerksam geworden. Die flexible Schienenführung gibt Kunden mehr Flexibilität, ihre Produktionsflächen bestmöglich auszunutzen und die Strecke dem Hallenlayout anzupassen. Deshalb ist bei der aktuell entwickelten vierten Transmodul-Generation auch die Kurvenfahrt möglich.

Das Interview führte Stefan Kuppinger, Chefredakteur IEE

SPS IPC Drives 2015 – Halle 7 Stand 290

(sk)

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