Vom EMEA-Distributionszentrum der Future Electronics in Leipzig aus machen sich Bauteile auf den Weg nach ganz Europa.

Vom EMEA-Distributionszentrum der Future Electronics in Leipzig aus machen sich Bauteile auf den Weg nach ganz Europa. (Bild: Future Electronics)

Die meisten kleinen und mittelgroßen OEMs der Elektronikbranche bedienen ein relativ schmales Marktsegment und sind erfolgreich, wenn sie sich auf Anwendungen für dieses Segment spezialisieren. Ganz gleich, ob sie medizinische Geräte, Automotive-Systeme oder Steuerungseinheiten herstellen, profitieren kleine und mittelgroße OEMs von der fundierten Kenntnis ihrer speziellen Anwendungen. Darüber hinaus verfügen sie über Fähigkeiten, Produkte an besondere Anforderungen der Anwender anzupassen. Dieses Szenario kennzeichnet einerseits das Geschäftsmodell kleiner und mittelgroßer OEMs und steht andererseits vielleicht sogar für die Daseinsberechtigung des Mittelstands.

Erfahrungs- und Wissensaustausch

Eine ausgeprägte Spezialisierung kann sich jedoch auch zum Nachteil wenden. Spezialisten verfügen über fundierte und eng umrissene Fachkenntnisse in ihrem Bereich. Möglicherweise sehen sie aber nicht die Innovationen und Erfindungen der Ingenieure aus völlig anderen Branchen. Dies steht im Gegensatz zur Vorgehensweise der großen europäischen Hersteller, wie Siemens, BMW oder Bosch. Diesen Unternehmen stehen verschiedene Wege für den Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen ihren Abteilungen zur Verfügung. Dazu zählen die interne Versetzung von Mitarbeitern auf andere Arbeitsplätze, eigene Aus- und Weiterbildungsprogramme, die Ernennung unternehmensweiter Experten für ihre Bereiche und online verfügbare Wissensdatenbanken.

Eckdaten

Damit kleine und mittelgroße OEMs in ihren speziellen Marktsegmenten auch in Zukunft erfolgreich bleiben, sollten sie die technischen Ressourcen ihres Distributors über die reine Bauelementebeschaffung hinaus nutzen und vom Erfahrungsschatz seiner Applikationsingenieure profitieren.

Kleinen Unternehmen stehen diese Möglichkeiten meist nicht zur Verfügung. Auf virtuellen Wegen können Mitarbeiter jedoch auf solche Erfahrungswerte zugreifen, wenn die Hersteller den Erfahrungspool von Distributoren wie Future Electronics nutzen. Technische Distributoren bedienen Kunden aus allen Marktsegmenten und treffen dabei auf Best Practices in einem Sektor, die auch in anderen Bereichen nützlich sein können. Viele Komponententypen, darunter Mikrocontroller, Power-ICs, passive Bauteile und Sensor-ICs, dienen einem allgemeinen Verwendungszweck und sind in vielen unterschiedlichen Arten von Endgeräten einsetzbar. Der Applikationsingenieur eines Distributors, der über Know-how zu bestimmten Komponenten verfügt, kann darauf aufbauen und Kunden in vielen verschiedenen Industriesegmenten unterstützen.

Wissen mit Kunden teilen

Beispiele solcher praktischer Erfahrungswerte und Innovationen, aber auch von Fehlern oder Ausfällen beim Einsatz von Komponenten oder in der Systemarchitektur lassen sich in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen von Geräten finden. Ein guter Applikationsingenieur kann durch Weitergabe seines Wissens über Praxisbeispiele, die anderweitig zum Einsatz kommen, seinem gesamten Kundenstamm helfen, von den besten Design-Ingenieuren zu lernen. Dies ist natürlich erst einmal nichts Neues. Die Applikationsingenieure technischer Distributoren teilen seit vielen Jahren ihr Wissen mit Kunden. Neu ist die Strategie von Future Electronics, seinen kleinen und mittelständischen Kunden zu diesem Wissensaustausch zu verhelfen, orientiert am Vorbild der großen Hersteller.

Future Electronics hat Methoden entwickelt, um das Wissen seiner über 70 Applikationsingenieure in Europa zu bündeln. Dazu gehört das Tech-Fest als einwöchiges internes Weiterbildungsprogramm, an dem alle für EMEA zuständigen Applikationsingenieure von Future Electronics teilnehmen. Das Tech-Fest besteht aus einer umfangreichen Seminarserie, in der die Mitarbeiter von Future Electronics aufgefordert sind, ihre Erfahrungen und ihr Wissen untereinander auszutauschen und technische Fragestellungen mit Kollegen zu erörtern. Darüber hinaus müssen alle Ingenieure von Future Electronics die Prüfung zum ARM Certified Engineer ablegen und zur Vorbereitung dafür an internen Schulungen mit anderen Ingenieuren aus dem gesamten Unternehmen teilnehmen.

Erfahrungen austauschen

Für die Kunden bedeutet dies, dass sie nicht nur auf das Wissen und die Erfahrung des einzelnen Ingenieurs zugreifen können, der sie direkt unterstützt, sondern auf alle über 70 Ingenieure aus der Region EMEA. Und weil das Tech-Fest jährlich stattfindet, wird das unternehmensweite Wissen fortlaufend aktualisiert und ergänzt. Zudem können Unternehmen von den umfangreichen Erfahrungen des Distributors auf Kundenveranstaltungen profitieren. Themenorientierte technische Seminare gehören oft zum Angebot von Distributoren. Solche Seminare bieten neben technischen Informationen über ein bestimmtes Thema eine gute Gelegenheit, Entwickler aus anderen Unternehmen und anderen Branchen zu treffen und mit ihnen Erfahrungen und Know-how auszutauschen.

Eine andere Plattform von Future Electronics ist die Kundenkonferenz, die im November 2015 in Leipzig veranstaltet wurde. Das EMEA-Distributionszentrum wickelt fast alle Lieferungen an europäische Kunden ab. Auf der Kundenkonferenz hatten Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft Gelegenheit, ihr Wissen an Manager und Führungskräfte der Kunden von Future Electronics weiterzugeben. Darüber hinaus konnten sich die Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Branchen und Industriesegmenten über Probleme, Herausforderungen und Chancen austauschen. Durch seine Position als strategischer Lieferant für viele Hunderte oder Tausende Kunden, die meistens nicht miteinander im Wettbewerb stehen, kann ein Distributor Menschen auf diese Weise zusammenbringen.

Ole Gerkensmeyer

Regionaler Vertriebsdirektor Zentraleuropa von Future Electronics

(hb)

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