Verringerter Aufwand und transparente Produktion bei besserer Material- und Maschinenausnutzung – das will Schleuniger künftig durch seine neuartige Softwarelösung S.Wop sicherstellen. Gleichzeitig sollen sich damit nicht nur Zeit und Geld sparen, sondern die Produktion auch absolut transparent gestalten lassen. Doch was genau ist S.Wop? Das Akronym steht für „Software for Wire Optimized Production“, die Schleuniger mit der Partnerfirma Diit realisiert hat. Die Softwarelösungen von Diit kommen seit über zwanzig Jahren bei den größten Kabelsatzherstellern in der Automobilindustrie zum Einsatz.

Steuerung und Kontrolle in Echtzeit

Planung und Überwachung aller Kabelverarbeitungsmaschinen übernimmt die eigens konzipierte Software genauso, wie dass sie ergänzend Daten aus dem Auftragsmanagementsystem (ERP) übernehmen und Aufträge folgerichtige zu erstellen vermag. Diese werden nach dem Best-Workflow-Prinzip gruppiert und den einzelnen Maschinen zugewiesen. Insbesondere Kunden mit vielfältigem Auftragsvolumen und kleinen Losgrößen sollen dadurch in die Lage versetzt werden, wirtschaftlicher produzieren zu können und jederzeit Zugriff auf relevante Produktions- und Maschinendaten zu erhalten. Die Vorteile liegen auf der Hand: Verwaltungsarbeiten und Zwischenlager fallen vollständig weg. Selbst Überschüsse gehören durch die bedarfsgesteuerte Fertigung der Vergangenheit an. Rohmaterial- und Maschinenkapazitäten lassen sich bestmöglich nutzen. Durch den Barcodescanvorgang ist es möglich, Fehler beim Rüsten von Material weitestgehend zu eliminieren. Zudem werden Benutzer durch die Prozesssteuerung angewiesen, nach festgelegten Regeln Messwerte zu erfassen und Toleranzen einzuhalten. Außerdem sorgt die Software für die Überwachung der Wartungsschwellwerte von Werkzeugen.

Für eine effiziente Kabelfertigung ist es notwendig, den Überblick über die einzelnen Aufträge einerseits und die Produktionskapazitäten andererseits zu behalten. Insbesondere Betriebe, in denen viele unterschiedliche Aufträge bei kleinen Losgrößen bearbeitet werden, wissen, dass dies eine Herausforderung ist. Weil Aufträge nicht immer der Maschine zugeordnet werden, für die sie am besten geeignet wären, fällt das Verhältnis von Rüstzeiten und produktiven Zeiten oftmals unnötig schlecht aus. Die Produktivität sinkt, die Durchlaufzeiten und Stückkosten steigen. Mit S.Wop lassen sich diese Herausforderungen lösen: Das Tool ermittelt die beste Abfolge der Aufträge und verteilt sie so auf die einzelnen Maschinen, dass sie so selten wie möglich gerüstet werden müssen. Treten einmal Störungen an einer Maschine auf, werden die Aufträge auf die anderen Maschinen verteilt. Das Ergebnis ist die optimale Auslastung aller Maschinen. Die Durchlaufzeiten pro Auftrag werden verringert und pro Zeiteinheit deutlich mehr Kabel produziert.

Außerdem sorgt Kanban dafür, dass bedarfsgerecht produziert wird und alle Halbfertigwaren zur richtigen Zeit am Lager sind. Da ist es von großem Vorteil, dass sich Kanban-Aufträge beim Ausbuchen aus dem Lager automatisch vom System erzeugen lassen. Die Anzahl der erzeugten Kanban-Aufträge ermittelt sich dynamisch aus dem aktuellen Lagerbestand, dem Wochenbedarf und einem Sicherheitsbestand.

Transparente Produktion

Transparente Produktionsprozesse sind notwendig, um bestehende Ressourcen optimal zu nutzen und Aufträge schnell zu bearbeiten. Mittels dem Softwarepaket lässt sich ein Auftrag beim Durchlaufen der Produktion auf Schritt und Tritt verfolgen, was korrektives und vorausschauendes Eingreifen möglich macht, zum Beispiel die Bereitstellung erforderlicher Werkzeuge, Kabel, Tüllen und Kontakte. Außerdem lassen sich Abfolge und Verteilung der Aufträge über eine Zeitleiste darstellen, sodass die Auftragslast der Maschinen und die Terminerfüllung jederzeit erkennbar sind. Hinzu kommt, dass Produktiv- und Stillstandzeiten elektronisch erfasst werden, was einerseits Rückschlüsse auf die Ursachen von Maschinenstillständen zulässt und andererseits Maschinen und Standorte vergleichbar macht und damit permanente Optimierungen ermöglicht. Darüber hinaus verfügt S.Wop über weit reichende Dokumentationsfunktionen. Zum Beispiel ist es möglich, Werkzeugaus- und -rückgabe sowie Wartungen mit allen Dokumenten vollständig und lückenlos zu dokumentieren und langfristig zu archivieren. Außerdem protokolliert S.Wop den Produktionsprozess. Es erfasst die Inventarnummern der verwendeten Werkzeuge, sodass sich die Qualität der geleisteten Arbeit belegen und lückenlos zurückverfolgen lässt.

Zudem integriert die Software sämtliche Qualitätssicherheitsmaßnahmen direkt in den Arbeitsprozess. So kann vom Bediener verlangt werden, sämtliche Barcodes von Artikel, Material und Werkzeuge einzuscannen. Der Auftrag lässt sich dann nur bearbeiten, wenn die Barcodes korrekt sind. Auf diese Weise werden Rüstfehler von Beginn an ausgeschlossen. Darüber hinaus verfügt das Tool über ein zentrales Managementsystem, in der produktionsrelevante Daten erfasst sind. Einheitliche Produktionsstandards sind somit für alle zugänglich. Außerdem macht S.Wop den Bediener darauf aufmerksam, wenn sich Werkzeuge dem Wartungszeitpunkt nähern, beziehungsweise den Wartungszeitpunkt erreicht haben. Mit all diesen Eigenschaften sorgt S.wop nicht nur für hohe Qualität, sondern für Prozesssicherheit und somit für eine termingerechte Fertigstellung der Aufträge.

Marisa Robles Consée

ist Chefredakteurin Productronic

(mrc)

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