Nach dem Prinzip des One-Piece-Flow soll eine Maschine immer nur dann in Betrieb sein, wenn die Güter auch wirklich nachgefragt wurden. Die Kosten, die bei Produktionspausen einer hoch automatisierten Anlagenlinie entstehen würden – ungenügende Amortisation und Flächenproduktivität – wären nicht zu tragen.

Der Trend geht deshalb klar in Richtung platzsparender und wirtschaftlich arbeitender Maschinen mit einwandfreiem und hochwertigem Output. Natürlich müssen sie in der Anschaffung sehr preiswert sein und gleichzeitig alle Punkte des geforderten Pflichtenheftes abdecken. Eine echte Herausforderung für viele Maschinenbauer.

Standardisierte Baukastensysteme

Innovative Unternehmen bieten bereits eine zuverlässige und kostengünstige Lösung auf diese umfangreichen Anforderungen: standardisierte aber flexibel kombinierbare Baukastensysteme. Solche Systeme sind dank der Standardisierung fehlerfrei und können vom Maschinenbauer deutlich preiswerter angeboten werden als Sonderanlagen. Der Anwender stellt sich aus verschiedenen Handlings- und Prozessmodulen eine Produktionszelle oder -linie zusammen und automatisiert die Komponenten je nach Bedarf.
Konzepte wie z. B. der Rundtaktisch, komprimieren vier, acht oder mehr Produktionsschritte in nur einer Zelle. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Investitionssicherheit. Mit den einheitlichen Schnittstellen der Komponenten können die Anlagen problemlos und schnell umgerüstet bzw. erweitert werden. Die Maschinen wachsen einfach mit der Produktionsgröße mit.

Standardisierte Rundtakttische

Die Scheugenpflug AG verfolgt bereits seit vielen Jahren dieses Konzept. Mit den standardisierten CNCell-Rundtaktischen können vier, acht (Bild 3) oder mehr Prozesse auf einer Bodenfläche von nur 1400 mm x 1400 mm bedient werden. Für einen Automobilzulieferer wurde z. B. im Mai 2010 eine Anlage mit acht Stationen für die Herstellung von Steuergeräten angefertigt. Die Prozesse umfassen Pick & Place, Verguss von hoch viskoser Wärmeleitpaste, Fügen, Schrauben, Etikettieren, Kleben sowie verschiedenen Kontrollmechanismen wie Vergusshöhe- und -gewichtskontrolle, Nadelvermessung und Bauteilüberprüfung. Mit intuitiv bedienbaren Touch-Displays stellt die Maschine eine schnelle und einfach erlernbare Bedienung aller Prozessabläufe sicher. Jeder Kunde hat die Möglichkeit, sich die CNCell so zusammen zu stellen und soweit zu automatisieren, wie es seine Produktionsabläufe erfordern – also ganz im Sinne der optimierten Mensch/Maschine-Interaktion unter dem Leitgedanken der Lean-Production.

Schlussbemerkung

Der Lean-Gedanke ist längst nicht mehr ein Phänomen japanischer Automobilhersteller. Weltweit setzen Global-Player, von der Medizintechnik über alternative Energieerzeugung bis hin zur Elektronikindustrie, ihren Fokus auf eine konsequente und nachhaltige Wirtschaftlichkeit. Denn nur mit Produktionsflexibilität und Kostentransparenz können auch anspruchsvolle Zeiten ohne wirtschaftlichen Schaden überstanden werden.

Was ist Lean Production

Die Lean-Production, zu Deutsch Schlanke Produktion, ist ein soziotechnisches Konzept. Die Zielsetzung ist, die Produktionsabläufe so zu organisieren, dass möglichst wenig Ressourcen (Zeit, Material, Lagerplatz etc.) verschwendet und Fehler kontinuierlich eliminiert werden. Besonders hervorzuheben ist auch der Ansatz des One-Piece-Flows. Dies bedeutet, dass Güter nur auf Nachfrage produziert werden, damit keine Lagerbestände entstehen. Daraus resultieren schnellere Durchlaufzeiten, höhere Flächenproduktivität und somit eine verbesserte Liefertreue, Kostentransparenz und mehr Fertigungseffizienz.

Franziska Weichhaus

: Leitung Marketing, Scheugenpflug AG

(hb)

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