Die Anforderungen an Rundsteckverbinder haben sich im Laufe der Zeit stark verändert. Heute liegt die Herausforderung darin, mehr Funktionen und höhere Leistungen bei gleichzeitiger Verringerung des Bauraumes und des Gewichts zu erzielen. Gerade im Bereich der Unterhaltungselektronik, bei Mobil-Telefonen sowie in der Computer-Branche werden die Geräte immer kleiner und leistungsfähiger. Diesen Trend zur Miniaturisierung gibt es auch in der industriellen Geräteanschlusstechnik.
Die neuen Rundsteckverbinder der Familie M17 Compact von Phoenix Contact besitzen die gleiche Leistungsfähigkeit bei deutlich reduzierter Baugröße. Im Vergleich zur M17-Standardserie wurde die Baugröße um 15 Prozent reduziert – bei gleichbleibenden Leistungsdaten (Bild 2). Der Durchmesser des Kabelsteckverbinders wurde von ursprünglich 21,3 auf schlanke 18,7 mm verringert. Auch die Länge konnte von 52,3 auf 44,5 mm verkürzt werden. Trotz dieser Reduzierung der Baugröße überträgt der Rundsteckverbinder 20 A bei 630 V Nennspannung. Mit diesen Maßen wird die Steckverbinder-Familie zur kompakten Alternative zu den bisherigen M23-Anschlüssen.
Schnellverriegelung spart Zeit
Um dem Trend zur Miniaturisierung bei gleichbleibender Leistung in der Geräteanschlusstechnik folgen zu können, wurden vier neue kompakte Gehäusebauformen entwickelt, die eine flexible Lösung für den individuellen elektrischen Anschluss ermöglichen (Bild 3). Neben dem Kabelsteckverbinder, der mit dem Schnellverriegelungssystem Speedcon ausgestattet ist, wird ein passender Kupplungssteckverbinder für die fliegende Verbindung angeboten. Für die Anbindung an Gehäuse- und Schaltschrankwände gibt es den geraden Gerätesteckverbinder mit Flanschbefestigung. Die Fixierung des Gerätesteckverbinders am Gerät erfolgt über einen Vierlochflansch mit Schrauben der Größe M3. Dabei beträgt das Flanschmaß platzsparende 21,6 x 21,6 mm2. Als vierte Bauform umfasst das Programm die Wanddurchführung, welche sich durch ihre flexible Montage auszeichnet. Durch einfaches Tauschen der Formdichtung auf die andere Seite des Flansches kann die Wanddurchführung sowohl zur Vorderwand- als auch zur Hinterwandmontage verwendet werden. Wie beim geraden Gerätesteckverbinder erfolgt die Befestigung des Flansches am Gerät mithilfe von vier Schrauben.
Mehrwert durch Personalisierung
Die individuelle Kennzeichnung der Steckverbinder mit Farbringen bietet dem Anwender eine praktische Möglichkeit zur Differenzierung. Dabei werden drei verschiedene Farben als Standard angeboten. Neben dem klassischen Schwarz werden zur besseren Unterscheidungsmöglichkeit der Leistungs- und Signalanschlüsse orangefarbene und grüne Farbringe angeboten. Somit kann an größeren Anlagen mit vielen gleichartigen Steckverbindungen nichts verwechselt oder falsch gesteckt werden. Bei Antrieben besteht nun auch die Möglichkeit, anhand der Farbmarkierung optisch zwischen dem Leistungs- und dem Signal-Steckverbinder zu unterscheiden (Bild 4).
Eine Personalisierung des Steckverbinders ist durch kundenspezifische Farbringe ebenfalls kein Problem – der Kunde kann die Farbmarkierung der Produkte farblich individuell nach seinen Wünschen gestalten lassen.
Halbe Umdrehung reicht aus
Das Schnellverriegelungssystem Speedcon ermöglicht das „blinde“ Stecken auf dem Geräteflansch – mit weniger als einer halben Umdrehung der Rändelmutter wird der Steckverbinder verriegelt. Unter beengten Einbauverhältnissen vereinfacht sich die Handhabung auf diese Weise erheblich. Denn auch die Gerätebauer und Hersteller von Antrieben setzen beim Einbauraum sowie bei der Größe der Geräte auf Miniaturisierung. Dichtigkeit und Rüttelfestigkeit des Steckverbinders werden nicht beeinträchtigt. Das neue Rändel-Design mit der Markierung „open – locked“ gibt zusätzlich eine optische Rückmeldung an den Anwender. Der weiß dann immer, ob die Steckverbindung geöffnet oder sicher verschlossen ist.
Große Auswahl an Polbildern
Trotz der kompakten Bauformen erreicht der Metallrundsteckverbinder Übertragungsleistungen von bis zu 20 A bei einer Bemessungsspannung von 630 V. Im Leistungsbereich sind die Polzahlen 4 (3+PE), 6 (5+PE), 7 (6+PE), 8 (7+PE) sowie 9 (5+3+PE) erhältlich.
Im Angebot sind Leistungspolbilder sowie zwei Polbilder für den Signalbereich. Mit dem 8- sowie dem 17-poligen Isolierkörper werden Signale zuverlässig übertragen. Eine Besonderheit aller Kontaktträger ist, dass sich diese sowohl mit Stift- als auch mit Buchsenkontakten bestücken lassen. Die Kontakte werden radial in den Kontaktträger „eingeclipst“ und ermöglichen dadurch eine einfache und übersichtliche Konfektionierung.
Die neuen Steckverbinder setzen auf die vibrationsfeste Crimp-Anschlusstechnik. Der Steckdurchmesser der Kontakte aller Polbilder – außer beim 4- und beim 17-poligen – liegt bei einem Millimeter. Dagegen wird der 4-polige mit 2 mm-Kontakten bestückt, um die hohen Übertragungsleistungen zu ermöglichen. Aufgrund der hohen Packungsdichte beim 17-poligen Isolierkörper werden hier Kontakte mit 0,6 mm Steckdurchmesser verwendet. Die große Vielfalt an Polbildern bietet für jede Applikation die richtige Anschlussmöglichkeit.
Hohe Anschlussquerschnitte trotz kleiner Baugröße
Im Signalbereich sind Anschluss-Querschnitte von 0,06 bis hin zu 1,0 mm² möglich. Bei den Leistungssteckverbindern können sogar Litzenquerschnitte von bis zu 2,5 mm² verarbeitet werden. Dabei reichen die Kabelklemmbereiche von 3,5 mm Kabeldurchmesser bis zu 12,7 mm. Durch eine 360°-Rundumkontaktierung kann der Kabelschirm auf das Gehäuse aufgelegt werden – unabhängig vom Kabeldurchmesser. Das Schirmgeflecht muss dabei nicht auf eine bestimmte Länge gekürzt werden. Da die Kontakte seitlich eingeclipst werden und der Kabelschirm nicht mehr abgeschnitten wird, ist die Konfektionierung der Steckverbinder einfach und zeitsparend.
Gern werden diese Steckverbinder für den Betrieb von elektrischen Antrieben unterschiedlicher Leistungsklassen eingesetzt. Als Leistungs- und Signalsteckverbinder bilden sie dort eine funktionale Einheit. Weitere Anwendungsgebiete sind überall dort zu finden, wo Leistung oder Signale in Industrieumgebungen übertragen werden. Durch die Schutzart IP67, welche alle Steckverbinder dieses Typs im verriegelten Zustand erreichen, sind sie eine kompakte Lösung für die Energieversorgung von Geräten und Antriebseinheiten in industrieller Umgebung. Die vielfältigen Haupteinsatzgebiete reichen von der Antriebstechnik über den Werkzeug- bis hin zum Produktionsmaschinenbau. Auch für die Übertragung von Signalen für Bedienpanels sowie in der Sensor-/Aktor-Verkabelung eignen sie sich.
Die Vorteile der Rundsteckverbinder M17 Compact
Die Rundsteckverbinder der Serie M17 Compact folgen dem Trend zur Miniaturisierung. Trotz verkleinerter Baugröße sind die 4- bis 17-poligen Rundsteckverbinder für Übertragungsleistungen bis 20 A und 630 V ausgelegt. Damit eignen sie sich als platzsparende Geräteanschlusstechnik für die Automatisierungstechnik, den Werkzeugmaschinenbau und die Sensorik. Kabelklemmbereiche von 3,5 bis maximal 12,7 mm nimmt der kompakte Steckverbinder auf. Die farbliche Codierungsmöglichkeit bietet dem Anwender ein individuelles Erscheinungsbild für seine Geräteanschlusstechnik.
(ah)