Hartmut Pütz, bei Mitsubishi für die Fabrikautomation in Europa verantwortlich: „Mit der FX5 können wir in der Kompaktklasse den in den letzten zwei Jahren verlorenen Boden wieder wettmachen.“

Hartmut Pütz, bei Mitsubishi für die Fabrikautomation in Europa verantwortlich: „Mit der FX5 können wir in der Kompaktklasse den in den letzten zwei Jahren verlorenen Boden wieder wettmachen.“Redaktion IEE

Mit über 13 Millionen verkauften Einheiten ist die FX-Serie für Mitsubishi eine wichtige Baureihe, vergleichbar mit dem Golf für Volkswagen. Entsprechend sorgfältig wurde die neue Generation austariert und mit einer umfangreichen Serienausstattung ins Rennen geschickt. Mit ihrem im Vergleich zur Vorgängerin dreifach schnelleren Prozessor steigert die Kompakt-SPS die Systemleistung. Mit integrierten Funktionen wie Hochgeschwindigkeitszählern und Impulsausgängen, einer Ethernet-Schnittstelle sowie analogen I/Os ist die FX5-Serie nicht nur für den modernen Maschinenbau gerüstet. Auch schwierigere Positionieraufgaben mit bis zu vier Achsen erledigt die Steuerung ohne zusätzliche Module. Funktionen wie schnelle Zähler und Pulsausgänge bis zu einer Frequenz von 200 kHz gehören zur Serienausstattung. Ein SD-Kartensteckplatz ermöglicht das schnelle und einfache Erfassen und Verarbeiten von Produktionsdaten. Zusammen mit der vereinfachten Migration in andere Steuerungsfamilien steigert das die Integra-
tionsfähigkeit mit den anderen Automatisierungskomponenten von Mitsubishi Electric, etwa den neuen Bedienpanels oder Frequenzumrichtern.

Die Grundgeräte sind mit 32, 64 und 80 I/Os ausgestattet und auf 256 I/Os erweiterbar. An Ausgängen stehen digitale Relais- und Transistorversionen zur Wahl. Über diverse Netzwerke (CC-Link, CC-Link IE Field, Ethernet, Profibus oder Profinet) ist eine Erweiterung auf bis zu 512 I/Os möglich. Darüber hinaus ist die FX5-Serie durchgängig abwärtskompatibel, was die Migration von FX3-Projekten ermöglicht. Mithilfe eines Bus-Konverters lassen sich vorhandene Erweiterungsmodule dieser Serie nutzen.

Tritt in große Fußstapfen: Die Steuerungsfamilie FX5 löst die FX3-Serie ab und hat alles an Bord, um bis zu vier Servo-Achsen anzusteuern.

Tritt in große Fußstapfen: Die Steuerungsfamilie FX5 löst die FX3-Serie ab und hat alles an Bord, um bis zu vier Servo-Achsen anzusteuern.Redaktion IEE

High-End-SPS: Security und Safety an Bord

Europapremiere feierte das Steuerungskonzept Melsec iQ-R, bei dessen Weiterentwicklung neben der Leistungssteigerung Themen wie Security und geringerer Engineering-Aufwand im Pflichtenheft standen. Für einen umfassenden Schutz des geistigen Eigentums sorgen diverse ­Sicherheitsfunktionen wie ein zusätzlicher Security Hardware Key, IP-basierter Zugriffs-Filter sowie die Nutzer-Authentifizierung. Verbesserte Debugging- und Fehlerbehebungs-Funktionen reduzieren den Aufwand bei der Inbetriebnahme und Instandhaltung. Zu diesen Funktionen zählen die Erstellung der Betriebshistorie sowie Fehler- und Ereignisprotokolle. Die neue Programmiersoftware GX Works3, die Bestandteil der integrierten Entwicklungsumgebung iQ Works ist, bietet unter anderem dynamische Label, Parametrierung statt Programmierung, die automatische Erstellung von Hardware-Funktionsblöcken sowie visuelle Funktionsblöcke mit HMI-Template – eine Anleihe aus der Engineering-Lösung Maps, der südafrikanischen Firma Adroit, an der Mitsubishi Electric beteiligt ist.

Der Systemaufbau des Multi-CPU-Systems erlaubt die Integration von Standard- und Safety-Steuerung in einem Baugruppenträger. Entsprechene Module mit Safety-I/Os sind ebenfalls verfügbar. Zudem besteht die Möglichkeit zur Anbindung an offene Netzwerke, wie CC-Link, CC-Link IE Field, Profibus und Profinet. Des Weiteren stehen dem Anwender diverse integrierte Kommunikationsprotokolle zur Verfügung, um die Anbindung so einfach wie möglich zu gestalten.

Safety und Security-Funktionen kennzeichnen die Multi-CPU-Plattform iQ-R.

Safety und Security-Funktionen kennzeichnen die Multi-CPU-Plattform iQ-R.Redaktion IEE

SPS-Tool mit Process Engineering kombiniert – ein interessanter Cocktail

Die aus der Kooperation mit der südafrikanischen Firma Adroit Technologies entstandene Engineering-Umgebung Maps 3.0 (Mitsubishi Adroit Process Suite) integriert neben der Programmier-Software GX IEC Developer erstmals auch Mitsubishis SPS-Programmiersoftware GX Works2. Adroit steht wiederum für ‚Advanced, Distributed, Real-time, Object-oriented, Intelligent, Toolkit‘. Mitsubishi bezeichnet Maps als HMI/Scada-Software für das Life-Cycle-Management. Primär für Anwendungen in den Prozessindustrien entwickelt, erfolgt das Engineering entsprechend: objektorientiert auf Basis von Bibliotheken, die Typicals und Funktionsbausteine für die Steuerungs-Controller und die Visualisierung umfassen. Mit Maps können Anwender I/O-Tabellen oder Tag-Konfigurationen für SPS und Scada automatisch erzeugen. Die Berichte sind datenbankbasiert und bilden daher auch während der Wartung immer den aktuellen Stand der Anlage ab. Die Integration der zweiten Programmier-Software verringert den Zeitaufwand für Entwicklung und Konfiguration. Gleichzeitig erleichtert das die Wiederverwendbarkeit bereits existierender SPS-Bibliotheken, die sich in Maps laden und anschließend komplettieren lassen, etwa mit fehlenden HMI-Templates. Darüber hinaus stellt die Scada-Software über 100 Treiber für Systeme von Drittanbietern zur Verfügung. Stolz präsentierte Pütz in Nürnberg eine weitere Integration: Die Kopplung der Lösung mit dem Prozessleitsystem PMX Pro von KH Automation, einem langjährigen Systemintegrator, der seit Anfang 2013 zum Mitsubishi Konzern gehört und künftig als ME ­Automation Projects firmiert.

Stefan Kuppinger

ist Chefredakteur der IEE.

(sk)

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