Über 100 Aussteller präsentierten ihre Produkte auf der LED-Professional-Symposium + Expo 2016.

Über 100 Aussteller präsentierten ihre Produkte auf der LED-Professional-Symposium + Expo 2016. (Bild: Claudia Haggenmiller)

In Vorträgen und in der Ausstellung des LED-Professional-Symposiums in Bregenz gab es wieder diverse Neuheiten. So stellte Nichia beispielsweise mit den DMC-Serien (Direct-Mountable-Chip) E17 und E21 eine neue Technologie zur Realisierung von weißen LEDs vor, die sich besonders einfach montieren lassen:

Die DMC-Chips von Nichia der Serie E17 und E21 haben den 240-Stunden-Schwefeltest bei einer Temperatur von 40 °C bestanden.

Die DMC-Chips von Nichia der Serie E17 und E21 haben den 240-Stunden-Schwefeltest bei einer Temperatur von 40 °C bestanden. Claudia Haggenmiller

Der DMC-Chip zur Direktmontage besteht aus einem speziellen Phosphor und einem Flip-Chip – ganz ohne Gehäuse und Anschlussdrähte. Kei Haraguchi, Manager Business Promotion Lighting bei Nichia, beschreibt die DMC-Chips ganz individuell: „So simple, like Sushi“. Im Vergleich zu Mid-Power und High-Power-Chips weisen DMC-Chips sowohl eine höhere Beleuchtungsstärke (gemessen in lm/mm²) als auch eine höhere Lichtausbeute (gemessen in lm/W) auf, wodurch sich eine gute Abstrahlcharakteristik ohne Seitenemission ergibt.

Die DMC-Chips haben den 240-Stunden-Schwefeltest bei einer Temperatur von 40 °C bestanden und korrodieren nicht. Dadurch ist auch der Einsatz unter extremen Bedingungen in der Industrie sowie in Außenbeleuchtungen möglich – und zwar in PAR-Scheinwerfern (Parabolic Aluminized Reflector), Spotlights, Beleuchtung von Industriehallen, Straßenbeleuchtung oder Taschenlampen.

Die AH351A/B von Samsung ist mit 600 lm als Tagfahrlicht im Automotive-Bereich anwendbar.

Die AH351A/B von Samsung ist mit 600 lm als Tagfahrlicht im Automotive-Bereich anwendbar. Samsung

Die High-Power-LEDs von Samsung aus der Serie LH351 mit Maßen von 3,5 × 3,5 mm² und 1,5 A sind für Innen- und Außenbeleuchtung geeignet. Dabei erreichen sie je nach Typ einen Farbwiedergabeindex von 70 bis 90. Der Hersteller gibt dies für mindestens 10.000 Stunden im Temperaturbereich von -40 bis +105 °C an. Bei Automotive-LEDs stellt das Unternehmen die 4- bis 5-Chip-Konfiguration aus der High-Power-Serie mit bis zu 2000 lm für Scheinwerfer-Applikationen vor. Die 1- bis 2-Chip-Konfiguration AH351A/B ist als Tagfahrlicht mit 600 lm anwendbar. Eine weitere Variante mit der Bezeichnung AM321D gibt bei 0,5 W Leistungsaufnahme 30 lm ab. Diese Middle-Power-LED eignet sich besonders für den Einsatz in den CHMSL (Center High Mount Stop Lamp) genannten dritten Bremslichterapplikation.

Eckdaten

Aussteller, Referenten und Fachpublikum aus aller Welt trafen sich zum LED-Professional-Symposium + Expo in Bregenz. Anwesend waren über 100 Aussteller aus der Beleuchtungs-industrie, darunter auch Start-ups. Sie hatten regen Austausch mit rund 1500 Besuchern über neue Trends und Technologien. Dieses Jahr standen zunehmend Smart-Anwendungen im Mittelpunkt.

Infineon bietet für Smart-Lighting das passende LED-Treiber-IC XDPL8220 an.

Infineon bietet für Smart-Lighting das passende LED-Treiber-IC XDPL8220 an. Infineon

Lampe mit App-Steuerung

Das Wiener Start-up Luke Roberts entwickelte die Hängeleuchte Fluxo – eine „Smart-Design-Lampe mit App-Anwendung“. Unter dem Motto „Paint your Light“ steuert der Benutzer mithilfe einer App durch Malen von Gesten auf dem Smartphone-Display die Richtung des Lichts. Außerdem kann die Leuchte sowohl direktes Licht als auch indirektes Licht abgeben und dadurch viele verschiedene Lichtstimmungen in einem Raum erzeugen. Sie besteht aus 300 (farbigen und weißen) LEDs von Osram und mehreren Sensoren. Ober- und Unterlicht weisen jeweils einen Farbwiedergabeindex (CRI) von 90 auf. RGBW-Farb-LEDs mit 800 lm und einer Farbtemperatur von 2700 bis 4000 K sind für das Oberlicht zuständig, während weiße LEDs im Unterlicht mit 2000 lm abstrahlen. Die passenden Apps gibt es sowohl für die Apple- als auch für die Android-Welt, wobei die Kommunikation per Bluetooth LE erfolgt. Die Lebensdauer gibt das Startup mit 60.000 Stunden (etwa 10 Jahre) bei voller Auslastung an.

Treiber für Smart-Lighting

Viele Aussteller sehen im Smart-Lighting großes Potenzial. Kurt Marquardt, Senior Director Lighting Application & Systems bei Infineon, definiert in seinem Vortrag den Begriff Smart-Lighting: „Die Beleuchtung ist smart, wenn es auf die sich ändernden Anforderungen reagiert. Sie sorgt für gute Beleuchtung bei Tag, ist einfach zu bedienen, spart Strom, macht Fehler- und Energiediagnose und hilft in Büroräumen die Aufmerksamkeit und Konzentration entlang eines langen Arbeitstages zu erhalten.“ Infineon bietet hierfür das passende LED-Treiber-IC XDPL8220 an, das einen Eingangsspannungsbereich von 90 bis 305 VAC aufweist. Mithilfe einer Zwei-Stufen-Architektur verbessert der Chip das Flimmerverhalten der Beleuchtungslösung. Der Chip kompensiert niederfrequente Schwankungen der Stromversorgung und dämpft das Ausgangssignal. Im Stand-by-Betrieb benötigt der XDPL8220 unter 70 mW.

Reflektor und Kühlung

Speziell für Chip-on-Board-LEDs (CoB-LEDs) bietet Auer Lighting unter der Bezeichnung Shopwhite einen LED-Reflektor aus Borsilikatglas mit auswechselbarer farbmischender Diffuser-Linse an, der einen Abstrahlwinkel von 18 oder 25 ° aufweist.

Die elektrisch isolierende Thermosilikonfolie von Aavid Kunze ermöglicht die Ableitung der Verlustwärme. Sie hat eine Wärmeleitfähigkeit von 5,0 W/mK und je nach Typ eine Durchschlagsspannung zwischen 7000 und 21.000 VAC in der Spannungsrampe sowie von 2000 bis 12.000 VAC in den Spannungsstufen. Der spezifische Durchgangswiderstand der Folie liegt zwischen 8,0 × 1012 Ωm und 11,0 × 1012 Ωm.

Von der App gesteuert kann der Anwender festlegen wohin die Smart-Design-Lampe "Fluxo" von Luke Roberts leuchten soll.

Von der App gesteuert kann der Anwender festlegen wohin die Smart-Design-Lampe "Fluxo" von Luke Roberts leuchten soll. Luke Roberts

Eine besondere Art von Kühlkörpern sind die Pulsejets, die sich auch zur Kühlung von Hot-Spots einsetzen lassen. Mithilfe einer speziellen Membrantechnologie erhöhen sie die Kühlleistung der natürlichen Konvektion. So kühlt zum Beispiel der Dual-Cool-Jet mithilfe eines piezoelektrischen Aktivators, indem er die Luft herausdrückt und dadurch eine Luftströmung erzeugt. Bei einer Grundfläche von 50 × 58 mm² braucht er 250 bis 850 mW. Dabei bleiben die Geräuschemissionen unter 30 dB.

Roboter „Pepper“ unterhielt die Besucher am Gemeinschaftsstand von EBV Elektronik und Osram Opto Semiconductors.

Roboter „Pepper“ unterhielt die Besucher am Gemeinschaftsstand von EBV Elektronik und Osram Opto Semiconductors. Claudia Haggenmiller

Nächstes Jahr ist hoffentlich auch wieder der Roboter „Pepper“ am Gemeinschaftsstand von EBV Elektronik und Osram Opto Semiconductors dabei. Das Video in Facebook/all-electronics.de ist zu sehen unter folgendem Link: Humanoider Roboter Lsp LED Bregenz 2016

Claudia Haggenmiller

(Bild: Claudia Haggenmiller)
Redakteurin elektronik industrie

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