PR-1040_Rigol_DP800_

(Bild: Rigol)

Wie alle Mitglieder der Produktfamilie DP8300 verfügt auch das Modell DP831A über einen parametrierbaren Eingang.

Wie alle Mitglieder der Produktfamilie DP8300 verfügt auch das Modell DP831A über einen parametrierbaren Eingang. Rigol

Neben Oszilloskopen und arbiträren Funktionsgeneratoren bietet Rigol auch parametrierbare Labornetzgeräte (Power Supplies) an. Nach Einführung erster Geräte der Serie DP800A (mit Dreifach-, Zweifach- oder Einzelkanal-Ausgängen) sind nun die sogenannten „nicht-A“-Versionen, also etwas abgespeckte Geräte erhältlich. Die Grundausstattung der Basisgeräte beschrämkt sich auf ein USB-Interface. Alle weiteren Optionen wie LAN, GBIB, Monitoring, Digitale IOs und hohe Auflösung (1 mV / 1 mA) lassen sich als Software-Upgrade jederzeit hinzufügen oder aktivieren.

Besondere Merkmale

Oftmals ist der Funktionsumfang nicht auf den ersten Blick erkennbar; dennoch erweitern diverse Funktionen den Einsatzbereich der Netzteilserie über einen normalen manuellen Laborbetrieb hinaus, bei dem das Einstellen von Strom und Spannung im Vordergrund steht.  So lassen sich Auswertungen und Rückmessungen programmieren, auch in kurzen automatisierten Sequenzen.

Der Screenshot vom Bildschirm/GUI des Dreikanaligen-Labornetzteils DP831A zeigt die Darstellungsmöglichkeiten.

Der Screenshot vom Bildschirm/GUI des Dreikanaligen-Labornetzteils DP831A zeigt die Darstellungsmöglichkeiten. Rigol

Ein Farbdisplay zeigt alle wichtigen Informationen zu jedem Kanal gleichzeitig an. Die Ausgangskanäle sind voneinander isoliert. Für die Erstellung von Spannungs- oder Stromprofil-Sequenzen steht eine Zeitsteuerung zur Verfügung, während die Read-Back-Funktion ein direktes Zurückmessen von Spannung und Strom am jeweiligen Ausgang ermöglicht und die Sense-Funktion (nur bei DP811-A ) die Spannung am Sense-Punkt auch bei großen Strömen und langen Leitungen exakt nachregelt. Sicherheitsfunktionen wie OVP (Überspannung), OCP (Überstrom), Temperaturkontrolle und weitere schützen das Messobjekt durch eine Limit-Programmierung vor Überlastung, wobei das OVP-Signal auch auf einem Digitalausgang einen Alarm setzen kann.

Die Tabelle zeigt erhältliche Modellvarianten, die sich durch die Anzahl der Kanäle sowie im Strom- und Spannungsbereich unterscheiden.

Modell Anzahl Kanäle Bereiche Auflösung
DP832(A) 3 30 V / 3 A || 30 V / 3 A und 5 V / 3 A 1 mV und 1 mA
DP831(A) 3 8 V / 5 A || 30 V / 2 A und -30 V / 2 A 1 mV und 0,1 mA
DP821(A) 2 8 V / 10° || 60 V / 1 A 1 mV und 0,1 mA
DP811(A) 1 20 V / 10° oder 40 V / 5 A 1 mV und 0,5 mA

 

Sowohl die Linear Regulation Rate als auch die Last Regulation Rate beträgt 0,01 %, während das Rauschen unter 350 µV (Effektivwert) beziehungsweise unter 2 mV (Spitze-Spitze) liegt.

Werte der integrierten Spannungs-, Strom- und Leistungsmessung sind als Zeitsignalverläufe im Display darstellbar.

Werte der integrierten Spannungs-, Strom- und Leistungsmessung sind als Zeitsignalverläufe im Display darstellbar. Rigol

Funktionalitäten

Die isolierten Kanäle ermöglichen das Zusammenschalten von zwei Ausgangskanälen oder zwei Geräten, um so durch eine Reihenschaltung der Ausgänge höhere Spannungen oder durch Parallelschaltung der Ausgänge höhere Ströme zu erreichen. Die Tracking-Funktion wiederum hilft dabei, Spannungs-/Stromänderungen und Ein-oder Ausschaltvorgänge zwischen zwei Kanälen zu synchronisieren, was bei der Realisierung der zuvor erwähnten Zusammenschaltung von Kanälen besonders wichtig ist.

Eine integrierte Spannungs-, Strom- und Leistungsmessung (mit Anzeige) sowie die komplette Darstellung eines programmierten Spannungsverlaufs lassen sich auf dem 3,5-Zoll-Display darstellen, sodass die Ingenieure direkt sehen, wie sich die einzelnen Kanäle verhalten oder wie sich die Strom- oder Leistungsaufnahme des Messobjekts ändert.

Die tabellarische Dartellung des Aufnahmesignals hilft bei der nachträglichen Auswertung.

Die tabellarische Dartellung des Aufnahmesignals hilft bei der nachträglichen Auswertung. Rigol

Aufnahmefunktion integriert

Die integrierte Aufnahmefunktion (Record) ermöglicht die Aufzeichnung von Verläufen, sodass bei Versuchen, die über längere Zeiträume laufen, die Spannungs- und Stromwerte im Gerät protokolliert sind. Die Record-Funktion kann dabei bis zu 61.440 Werte speichern, wobei sich das Abtastintervall im Bereich von einer Sekunde bis 99,999 s separat einstellen lässt. Mit der Analyzer-Funktion ist der Anwender auch in der Lage, im Nachhinein die komplette Aufnahme zu analysieren. Dabei ist es möglich, den Durchschnittswert, die Varianz und den Bereich (Min-/Max-Wert) der Aufnahme zu extrahieren. Die Analyse kann in tabellarischer Ansicht oder als Zeitsignaldarstellung erfolgen.

Eckdaten

  • Labornetzteile der Serie DP800
  • Auflösung bis 1 mV / 0,1 mA
  • Spannung/Strom je nach Modell bis 60 V oder 5 A
  • Bis zu 3 isolierte Ausgangskanäle
  • Aufzeichnung bis 99,999 s
  • Grafische Signaldarstellung
  • Diverse Schutz- und Triggerfunktionen

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, zeitgesteuerte Ein-/Ausschaltvorgänge (Delay-Funktion) oder zeitgesteuerte Spannungs-oder Stromänderungen (Timer-Funktion) im Gerät zu programmieren. Hiermit können die Geräte beispielsweise in Langzeittests das Messobjekt mit Spannungsänderungen oder mit wiederholenden Spannungen die An-/Aus-Zyklen stressen.

Das Modell DP800A bietet auch noch eine Triggerfunktion, welche den digitalen I/O-Port als Triggerausgang oder Triggereingang verwendet. Ist der digitale I/O-Port als Eingang definiert, dann lässt sich das Netzteil von außen triggern. Es ist möglich den einzelnen digitalen Eingängen unterschiedliche Aktionen zu zuordnen, um zum Beispiel mittels Anlegen eines High-Signals am Digi-I/O-Port 1 den Ausgang 1 zu aktivieren. Umgekehrt kann der digitale I/O-Port als Ausgang konfiguriert sein, sodass zum Beispiel der auf Kanal 1 getriebene Strom beim Überschreiten eines bestimmten Werts einen zuvor definierten Digi-I/O-Port von Low auf High zieht. Diese Funktionalität ermöglicht es, nach außen zu signalisieren, dass ein Limit überschritten wurde und dass sich das Messobjekt in einem kritischen Bereich befindet.

Die DP800-Serie von Rigol lässt sich über die Schnittstellen USB, LAN (LXI) beziehungsweise GPIB mittels Adapter auch in automatisierten Testsystemen einsetzen. Hierfür bietet der Hersteller einen 19-Zoll-Einbausatz an. Für den Laboreinsatz mit PC-Steuerung steht das Ultrapower genannte Softwarepaket mit Mess- und  Steuerungsfunktionen sowie der Darstellung der Mess- und Leistungsergebnisse am PC zur Verfügung. Zur erweiterten Programmierung oder Einbindung in automatische Testsysteme stellt Rigol auch Labview-Treiber sowie IVI-Treiber als Download zur Verfügung, die sich offen programmieren lassen.

Wolfgang Bartels

Managing Director Europe bei Rigol

(jwa/av)

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