Mein erster Computer war ein Schneider CPC 464, entwickelt von der britischen Firma Amstrad. Der „Color Personal Computer“ hatte die damals übliche Heimcomputer-Bauform: Wie der legendäre Apple II verbannten auch Sinclair ZX81, Commodore C64 (oft „Brotkasten“ geschimpft), Atari 800 und deren Nachfolger ZX Spectrum, Amiga 500 und Atari ST ihre Hauptplatine, CPU und Speicher platzsparend unter die Tastatur. Am Schneider/Amstrad gefielen mir damals die eingebaute Datasette (ja, ein Kassettenlaufwerk als Datenspeicher!), die echten Tasten (im Gegensatz zu den Gummitasten eines ZX Spectrum) und das deutlich modernere Design im Vergleich zum braun-grauen C64.

Wenn heute hingegen ein PC nicht in einem klobigen Metallkasten unter dem Tisch verstaubt, dann verschwindet er üblicherweise im Monitor (siehe Apple iMac). Tastatur-PC-Kombis sind aus der Mode gekommen. Das war lange Zeit auch gut so: Bei den dicken Gehäusen von C64 und CPC464 musste man seine Hand schon heftig abwinkeln, um an die Tasten zu gelangen, ohne die Arme freihändig in die Höhe zu heben. Oder man hat sich eine recht dicke Handballenauflage gebastelt.

Schlank und schnuckelig

Die Lösung von Conrad ist da bedeutend schlanker: In ihr steckt die übliche Netbook-Hardware, abzüglich Display und ohne Akku. Ob Kunden bereit sind, dafür 300 bis 350 Euro auszugeben, sei dahingestellt – mich jedenfalls beschleicht ein seltsam nostalgisches Gefühl, wenn ich diese Lösung sehe. Wer mehr Beinfreiheit unter dem Schreibtisch sucht, sollte einen Blick riskieren. Die technischen Eckdaten:

  • Intel Atom Dual-Core-Prozessor D525 (2 x 1,8 GHz)
  • 2 GByte oder 4 GByte DDR3-Arbeitsspeicher
  • SATA-II-Festplatte mit 250 GByte oder 500 GByte oder 60-GByte-SSD-Festplatte
  • Grafikkarte: Intel GMA3150
  • WLAN 802.11 b/g/n
  • Anschlüsse auf der Rückseite
  • Ein/Aus-Schalter, ein USB- und zwei Audio-Anschlüsse am linken Seitenteil
  • VGA-Ausgang und ein USB-Anschluss zusätzlich mit einer Plastikklappe geschützt und verdeckt
  • Stromversorgung per externem Netzteil
  • Kabelgebundene USB-Maus gehört zum Lieferumfang

Geliefert werden die Tastatur-PCs ohne Betriebssystem. Zur Installation genügt üblicherweise ein USB-Stick – spätestens hier endet die Nostalgie…

Achim Leitner

: Chefredakteur all-electronics und elektronikJOURNAL.

(lei)

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