Productronica15-Award-Trophaee-mHintergrund

Den productronica innovation award gibt es auch 2017 wieder zu gewinnen. (Bild: Messe München)

Wie fühlt es sich an, wenn man den überhaupt ersten unabhängigen Preis der Elektronikfertigung überreicht bekommt? Großartig und voller Stolz! Die jeweiligen Gewinner der fünf Cluster waren jedenfalls in Hochstimmung: „Wir sind echt begeistert und sehr stolz“ ist denn auch der Tenor bei den Dankesreden gewesen. Immerhin: Aus mehr als 70 Einreichungen wurden die innovativsten Produkte und Lösungen von einer unabhängigen Jury festgelegt. Für Falk Senger, Geschäftsführer der Messe München, ist der Award ein wichtiger Impuls für die Branche: „Die Elektronikfertigung steht am Anfang der Wertschöpfungskette für die Elektronik von morgen – neue Technologien werden hier entwickelt und maßgeblich vorangetrieben. Die zahlreichen Einreichungen zeigen, wie viel Innovationskraft in dieser Branche steckt.“ Und die ist in der Tat groß: Zur Premiere des productronica innovation award wurden über 70 Einreichungen registriert, aus denen die Jury den jeweiligen Cluster-Gewinner ermittelte.

Die Gewinner des 1. productronica innovation award waren:

PCB & EMS Cluster: Fuji Machine mit dem Smartfab

SMT Cluster: Rehm Thermal mit einer Reel-to-Reel-Anlage

Semiconductor Cluster: F&K Delvotec mit Laserbonder

Cables, Coils & Hybrids Cluster: Schleuniger mit dem Coax Center 6000

Future Markets Cluster: Asys mit Pulse

Die Bewertungen hatte eine hochkarätige Jury vorgenommen, bestehend aus: Professor Klaus-Dieter Lang vom Fraunhofer-Institut IZM, Professor Mathias Nowottnick von der Universität Rostock, Dr. Martin Oppermann von der Technischen Universität Dresden, Professor Lothar Pfitzner vom Fraunhofer-Institut IISB sowie Dr. Eric Maiser vom VDMA und Christoph Stoppok vom ZVEI. Anlässlich der productronica 2017 setzen wir die Erfolgsgeschichte nun fort. Wer wird die Trophäe 2017 in Händen halten?

Bild01-Award-Gewinner

Glückliche und sehr stolze Gewinner: Den überhaupt ersten unabhängigen Preis der Elektronikfertigung abgeräumt zu haben, versetzte die Gewinner der jeweiligen Cluster in Hochstimmung: „Wir sind echt begeistert und sehr stolz!“ Messe München

Im Innovationswettbewerb erfolgreich bestehen

Ideen in Innovationen umzuwandeln – das gelingt vor allem dem deutschen Mittelstand. In kaum einem anderen Land werden so häufig Ideen entwickelt und zum Patent angemeldet wie in Deutschland. Die Fähigkeit, neues Wissen zu generieren und in marktfähige Produkte, Fertigungsverfahren und Dienstleistungen umzusetzen, ist ein entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen im globalen Wettbewerb. Oft genug hat es sich gezeigt, dass die mittelständischen Unternehmen nicht nur in forschungs- und wissensintensiven Wirtschaftszweigen eine Vorreiterposition beim Einsatz neuer Technologien einnehmen. Sie beleben zudem auch in den übrigen Branchen die Nachfrage, eröffnen zukunftsfähige Märkte und heizen den Wettbewerb gehörig an.

Die meisten Menschen denken bei Innovationen gleich an bahnbrechende Neuerungen, wie die Erfindung des Hubschraubers, Fernsehers, Dübels oder Computers. Tatsächlich wird viel häufiger ein bestehendes Produkt schrittweise optimiert. Innovationen müssen jedoch nicht nur ein neues oder überarbeitetes Produkt hervorbringen. Sie können Herstellungsverfahren verbessern, sodass das Produkt schneller, effizienter und damit billiger vom Band laufen kann. Gerade diese Prozessinnovationen haben in den vergangenen Jahren zugenommen, nicht zuletzt durch die vielfältigen Tüfteleien der Mittelständler. Da verwundert es wenig, dass die auf Basis des Mannheimer Innovationspanels (MIP) lancierte Studie des ZEW zu dem Schluss kommt, dass die Hidden Champions des German Mittelstands eine weitaus höhere Innovationsorientierung als ihre Konkurrenz haben. Was aber ist das Geheimnis ihres Erfolgs?

„Erfolgreiche Familienunternehmen sind keine Dinosaurier längst vergangener Epochen, sie sind moderne, zukunftsfähige, durch langfristiges Denken geprägte Firmen, die sich den Herausforderungen der Globalisierung und Digitalisierung längst gestellt haben. Sie atmen Unabhängigkeit, unternehmerische Leidenschaft und Menschlichkeit“, attestiert Florian Langenscheidt. Er muss es wissen als ehemaliger Verleger in vierter Generation der Langenscheidt-Verlagsgruppe und Herausgeber des aus zwei Büchern bestehenden Werkes „The Best of German Mittelstand“. Die Auguren besagter ZEW-Studie schlagen da in die gleiche Kerbe, wenn sie zu dem Schluss kommen, dass die gute Marktposition der Hidden Champions auf ihre starke Innovationsorientierung zurückzuführen ist. Die wichtigsten Impulse für Innovationen kommen dabei aus dem eigenen Haus. Über 80 Prozent der Hidden Champions haben in den zurückliegenden drei Jahren Produkt- oder Prozessinnovationen eingeführt. Gleichzeitig sind sie bei ihren Innovationsprozessen effizienter. Bei ähnlich hohen Forschungs- und Entwicklungsausgaben erzielen sie höhere Umsatzerträge durch Innovationen. Das geht einher mit einer stärkeren Fokussierung auf kontinuierliche Forschung und der häufigeren Vergabe von Forschungs- und Entwicklungsaufträgen an Dritte.

Ohne Forschung und Entwicklung geht’s nicht

Die hohe Fokussierung auf kontinuierliche Forschung und Entwicklung wird auch weiterhin die Innovationskraft vorantreiben. Die Mikroelektronik trägt entscheidend dazu bei. Intelligente und sichere Elektronik- und Mikrosysteme, energieeffiziente und kompakte Leistungselektronik sowie der Chip- und Systementwurf komplexer Systeme zählen zu den Stärken der Mikroelektronikindustrie in Deutschland. Dabei gilt es, die vorhandenen Stärken weiter und vor allem nachhaltig auszubauen. Die Voraussetzungen sind gut: Sowohl die Mikroelektronikindustrie als auch ihre Anwenderbranchen profitieren heute von engen Innovationspartnerschaften, symbiotischen Wertschöpfungsketten und einer leistungsfähigen Forschungslandschaft in Deutschland und Europa.

Überdies ist die Mikroelektronik eine Schlüsseltechnologie und wichtige Basis für Industrie 4.0 und Internet of Things. Zweifelsohne werden zukünftige Elektroniksysteme durch eine starke Miniaturisierung geprägt sein und hohe Anforderungen an Funktionalität, Autonomie, Vernetzungsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Energieeffizienz stellen. Diesen unausweichlichen Trend müssen wir mit innovativer, branchenspezifischer, ganzheitlicher und maßgeschneiderter Systemintegration gehen, die sowohl auf More-Moore- als auch auf More-than-Moore-Technologien basieren, um auch weiterhin an zukunftsträchtigen Märkten partizipieren zu können.

Die diesjährige Messe productronica und vor allem der nicht mehr wegzudenkende productronica innovation award werden wieder die Innovationskraft nicht nur hiesiger, sondern auch internationaler Unternehmen unter Beweis stellen. Wir dürfen uns durchaus wieder auf ein Innovationsfeuerwerk 2017 freuen, wenn die productronica vom 14. bis 17. November 2017 in München ihre Tore öffnen wird.

Marisa Robles

Chefredakteurin Productronic

Sie möchten gerne weiterlesen?

Unternehmen

Messe München GmbH

Messegelände
81823 München
Germany