Über Kommunikationsboxen wie der Connectivity Control Unit von Bosch gelangen zum Beispiel die Daten der Radarsensoren aus den Fahrzeugen über die Cloud des Herstellers in die Bosch IoT Cloud. Bosch erstellt daraus die Radar Road Signature.

Über Kommunikationsboxen wie der Connectivity Control Unit von Bosch gelangen zum Beispiel die Daten der Radarsensoren aus den Fahrzeugen über die Cloud des Herstellers in die Bosch IoT Cloud. Bosch erstellt daraus die Radar Road Signature. (Bild: Bosch)

Radar Road Signature nennen Bosch und Tomtom ihr neues System. Bereits seit 2015 arbeitet das deutsche Technologieunternehmen mit dem niederländischen Karten-Anbieter gemeinsam an einer Lösung für eine Radar-Straßensignatur und der Integration in die hochauflösende Gesamtkarte von Tomtom. Das neue System erstellt mittels Radarsignalen die Lokalisierungsschicht. Die Radar Road Signature setzt sich aus Milliarden von einzelnen Reflexpunkten zusammen, die überall dort entstehen, wo die Radarstrahlen auf Hindernisse wie beispielsweise Leitplanken oder Verkehrsschilder treffen, und bilden so den Straßenverlauf ab.

Ab 2020 sollen die ersten Fahrzeuge in den USA und Europa erste Daten für die Radar Road Signature liefern. Bosch geht davon aus, dass sie für Autobahnen in Europa, Nordamerika und der Region Asia-Pacific eine Flotte mit etwa einer Millionen Fahrzeugen pro Region brauchen, um so die hochauflösende Karte aktuell zu halten.

Bisher nutzen solche Systeme Videodaten von Videosensoren zur Kartenerstellung. Das System von Bosch und Tomtom verwendet Radarsensoren mit 77-GHz-Technologie und einer Erfassungsreichweite von bis zu 250 m. Videosensoren haben nur eine Reichweite von 150 m. Die Herausforderung bestand darin, die Radarsensoren quasi umzupolen, so dass die Radar Road Signature statische Objekte erfasst. Bei bisherigen Notbremssystemen oder Abstandsreglern erkennen die Sensoren nur sich bewegende Objekte.

Die Kartenerstellung auf Basis von Radar-Technologie ist zudem robuster als die auf Videodaten basierender Systeme. Das heißt, die Radar Road Signature arbeitet auch nachts und bei schlechten Sichtverhältnissen zuverlässig. Außerdem überträgt das System pro Kilometer nur rund 5 KByte an eine Cloud. Dagegen ist die Datenmenge bei Videokarten rund doppelt so groß.

Schichten für Hochauflösende Karten

Hochauflösende Karten sind elementar wichtig für das automatisierte Fahren und liefern Informationen, die über den Erfassungsbereich von Sensoren hinausgehen. Im Unterschied zu Karten für heutige Systeme bestehen sie aus mehreren übereinanderliegenden Schichten:

  • Lokalisierungsschicht: Anhand der Lokalisierungsschicht (Radar Road Signature und zusätzliche Video-Lokalisierungskarte) ermittelt ein automatisiert fahrendes Fahrzeug seine Position in der Fahrspur. Es vergleicht dazu Informationen von Objekten, die es von Umweltsensoren erhält.
  • Planungsschicht: Ermöglicht die Berechnung von Fahrmanövern und beinhaltet unter anderem Informationen zum Fahrbahnverlauf, Verkehrsschildern oder Tempolimits.
  • Dynamikschicht: Gibt Informationen zu sich schnell veränderlichen Verkehrssituationen wie Staus, Bau- oder Gefahrenstellen.

(prm)

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