„Unser primärer Kundenfokus ist natürlich Europa“, erklärt Michael Velmeden, Geschäftsführer des Klagenfurter Unternehmens CMS Electronics. „Wir müssen aber auch immer in der Lage sein, unsere Kunden gemäß der Forderung „Follow the customer“ global zu bedienen. Dabei kommt es uns einerseits auf möglichst langfristige Partnerschaften an, andererseits lösen wir auch gerne kundenspezifische Probleme im Fertigungsbereich mit von uns entwickelten Prozesslösungen.“

Aus diesem Grund verfügen die Kärntner über ein starkes Entwicklerteam, das rund 15 % der 130 Mitarbeiter im Stammwerk der CMS in Klagenfurt ausmacht. Gemeint ist die Entwicklung von auftragsbezogener Elektronik, zum anderen die für spezifische Fertigungsprozesslösungen. Zusammen mit dem 2. Standort in Ungarn, drei Autostunden von Klagenfurt entfernt, der weitere 150 Mitarbeiter zählt, bedient man alle Wertschöpfungsstufen, die ein moderner EMS-Dienstleister bieten kann. Zur Entwicklung des deutschen Marktes und zur Betreuung für die deutschen Kunden gibt es zudem ein Vertriebsbüro in Kassel.

Das Werk in Klagenfurt bietet über 3.500 m² Produktionsfläche: Hier betreibt man Entwicklung, Materialbeschaffung und -Handling, Logistik, Muster- und Serienfertigung von elektronischen Baugruppen, Test, Endgerätemontage und Prozessautomatisierungen. Im ungarischen Fonyod befassen sich 150 Mitarbeiter auf rund 1.500 m² Produktionsfläche rund um die Muster- und Baugruppenfertigung, Selektivlöten, inklusive Test und Endgerätemontage und nicht nur mit Low-Value-Produkten. Hier wird man demnächst die Fertigungsfläche verdoppeln.

Jede Menge Know-how hatte sich bereits vor dem Management-Buyout und der Gründung der CMS Electronics 2003 im ehemaligen Philips-Werk Klagenfurt angesammelt. Seitdem konnte man kontinuierlich wachsen. Der Umsatz 2010 betrug 41 Mio. Euro. Im selben Jahr wurden rund 2,7 Mio. Euro in neues Fertigungsequipment investiert.

Applikationen für alle Branchen

„Letztendlich spiegelt der Automotive-Bereich mit einem starken Anteil an Body-Control-Applikationen den größten Anteil unserer Klientel wider“, meint Michael Velmeden. „Aber natürlich verfügen wir auch über ein breites Know-how im Bereich Steuerungen und Regelungen, ebenso wie bei Netzteilen und Leistungsapplikationen. Wichtig scheint mir jedoch, dass wir ein ausgewogenes Kundenspektrum bedienen möchten, mit anspruchvollen Projekten, also Serien-Produkten, die eine möglichst umfassende und langfristige Partnerschaft nach sich ziehen.“

„Wir wollen durch weiteres Wachstum auch weiter einen Anteil von 45 bis 50 % im Automobilelektronikbereich halten, den Industriebereich ausbauen und wie z. B. bei LED-Beleuchtungslösungen über alle Branchen unser applikationsspezifisches Know-how weiter entwickeln“, so Velmelden.

Das Equipment

Die Klagenfurter verfügen über insgesamt 6 SMT-Linien, wovon 4 in einer der Reinraumklasse 8 genügenden Umgebung installiert sind. Ebenso stetig im Betrieb sind Vollautomaten für radiale und axiale Bauteile. Dazu kommen 4 THT-Montagelinien mit Welle oder Selektivlöten.

Stark fühlt man sich in der Einpresstechnik mit allein 6 Automaten, die im Dreischicht-Betrieb arbeiten. Für das Schutzlackieren bzw. Conformal Coating gibt es zwei Linien in Ungarn. Außerdem ist man auch mit SPI-, AOI- und ICT-Systemen bestückt und fertigt teilweise kundenspezifisches Test-Equipment.

Partnerschaften und Networking

CMS Electronics beteiligt sich maßgeblich beim Kärtner Microelectronic Cluster (ww.me2c.at), engagiert sich beim deutschen ZVEI mit der Initiative „Services in EMS“ (vgl. elektronik JOURNAL 03/2011 S. 10), ist Mitglied im österreichischem FEEI (www.feei.at), in der Österreichischen Industriellenvereinigung (www.iv-net.at) und arbeitet beim oberösterreichischen Gesundheits-Cluster (www.gesundheits-cluster.at) mit.

Auch im Bereich Aus- und Weiterbildung ist man aktiv – im eigenen Unternehmen mit Auszubildenden im Bereich Mechatronik, aber auch zusammen mit Verbänden und Hochschulen. U. a. geht es um ein SEMI-High-Tech-University-Projekt in Kärnten, wo Schüler direkt mit Themen rund um die Elektronik angesprochen werden.

Endprüfzelle auf Roboterbasis

Typisch für kundenspezifische Prozesslösungen sind automatisierte Prüfzellen, über die man in Klagenfurt in verschiedenen Ausbaustufen verfügt. Das sind Rundtakttische, die mit entsprechenden Werkzeugen bzw. Stationen ausgestattet werden bis hin zur roboterunterstützten, vollautomatischen Verarbeitungszelle.

„Wir haben die Anlagentechnik so ausgelegt, dass verschiedene End-of-Line-Prozesse konfiguriert werden können, wie z. B. Testkontaktieren, Nutzentrennen, Montieren etc. Der Kunde braucht neben einem Stundensatz nur noch seine spezifischen Werkzeuge finanzieren“, erläutert Michael Velmeden. „Mit solchen Lösungen können wir letztendlich die Kosten für unsere Kunden merklich senken – vor allem im Prüf- bzw. End-of-Line-Bereich.“ 

Hilmar Beine

: Chefredakteur der productronic

(hb)

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cms electronics gmbh

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Austria