Gerade die Unfälle beim Ausparken führen oftmals zu schweren Kollisionen, die auch Personenschaden zur Folge haben können. Meist passiert es, weil der Fahrer beim rückwärts Ausparken ein von der Seite kommendes Fahrzeug oder einen Fahrradfahrer zu spät oder gar nicht sieht beziehungsweise registriert. Um diesen Unfalltyp möglichst vermeiden zu können, hat Continental einen elektronischen Ausparkassistenten als Teil des Sicherheitskonzeptes ContiGuard entwickelt.

Das Rear Cross Traffic Alert (RCTA) genannte System nutzt dieselbe Radarinfrastruktur wie bei der Erkennung von Fahrzeugen im toten Winkel, benötigt aber präzisere Sensoren.

Das Rear Cross Traffic Alert (RCTA) genannte System nutzt dieselbe Radarinfrastruktur wie bei der Erkennung von Fahrzeugen im toten Winkel, benötigt aber präzisere Sensoren. Continental

Das Rear Cross Traffic Alert (RCTA) genannte System nutzt dieselbe Radarinfrastruktur wie bei der Erkennung von Fahrzeugen im toten Winkel (Blind Spot Detection, BSD). Um die erhöhten Präzisionsanforderungen erfüllen zu können, entwickelte Continental die BSD-Sensoren gezielt weiter. Voraussichtlich wird RTCA erstmalig 2013 in Serie gehen.Wie bei aktuellen BSD-Systemen basiert auch RCTA auf zwei Nahbereichs-Radarsensoren, die unsichtbar an der rechten und linken hinteren Ecke des Fahrzeugs hinter dem Kunststoffstoßfänger sitzen. Von dort aus erfassen sie jeweils einen Winkel von 120 Grad – und dieser relativ breite Fächer lässt sich neben der BSD-Funktion auch zur Erkennung von querenden Fahrzeugen nutzen.

„Die Herausforderung bei einem elek­tronischen Ausparkassistenten liegt ­darin, die Kollisionsbahn des querenden Fahrzeugs zuverlässig zu berechnen“, erläuterte Norbert Hammerschmidt, Leiter Customer Programs Fahrerassistenzsysteme. „Dazu benötigen wir präzise Angaben über die Richtung, Geschwindigkeit und Distanz des querenden Fahrzeugs. Mit der neuen Sensorgeneration haben wir diese Datengrundlage. Wird dabei eine Kollision mit dem eigenen Fahrzeug als wahrscheinlich erkannt, warnt das System den Fahrer.“

Im aktuell aufgebauten Demonstrationsfahrzeug ist der Ausparkassistent so ausgelegt, dass er Autos und Zweiräder innerhalb einer Reichweite von mindestens 35 Metern und ab einer Geschwindigkeit von etwa 5 km/h und bis zu rund 30 km/h erkennt. Fußgänger werden zwar erkannt, müssten sich aber schnell und zielstrebig auf das Fahrzeug zubewegen um eine Warnung auszulösen. Zu den technischen Feinheiten des Ausparkassistenten gehört die Fähigkeit, auch Kurvenbahnen eines querenden Fahrzeugs zu erkennen.

Erkennt das Fahrerassistenzsystem eine drohende Kollision, so macht es den Fahrer mit einem Warnton und LEDs im ­Innenrückspiegel aufmerksam. Grundsätzlich lässt sich diese Warnstrategie in Abstimmung mit dem Fahrzeughersteller modifizieren. So wäre beispielsweise ein zusätzliches Warnlicht am hinteren Dachhimmel möglich. Auch ein automatisches Abbremsen des Fahrzeugs wäre eine mögliche Maßnahme.

Alfred Vollmer

: ist Redakteurder AUTOMOBIL-ELEKTRONIK

(av)

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