„Wir unterstützen Unternehmen beim Aufbau und der Entwicklung von IoT-/Cloud-basierten Anwendungen für deren Zwecke und stellen dafür auch die entsprechende technische Infrastruktur zur Verfügung“, sagte Siemens-Vorstand Klaus Heller auf der Pressekonferenz. Redaktion IEE

„Wir unterstützen Unternehmen beim Aufbau und der Entwicklung von IoT-/Cloud-basierten Anwendungen für deren Zwecke und stellen dafür auch die entsprechende technische Infrastruktur zur Verfügung“, sagte Siemens-Vorstand Klaus Helmrich auf der Pressekonferenz. (Bild: Redaktion IEE)

Zu den neuen Mindsphere-Partnern gehört beispielsweise Amazon Web Services; das Unternehmen stellt Cloud-Infrastruktur und Dienste für Mindsphere bereit. Bluevision zeigte Software-Techniken zur Indoor-Positionsbestimmung sowie Monitoring-Lösungen wie zum Beispiel Health and Performance Monitoring, die auf dem IoT-Betriebssystem von Siemens basieren. Vor Ort waren auch IoT-Startups vertreten, die die Nutzungsmöglichkeiten rund um Mindsphere erweitern.

20 Anwendungen für Mindsphere gezeigt

Am Messestand konnten die Besucher rund 20 Anwendungsbeispiele mit IoT-Cloud-Lösungen aus unterschiedlichen Branchen – Prozess- und Fabrikautomation – besichtigen. Beispielsweise zeigte Siemens anhand einer Milchproduktion wie Unternehmen der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie mit Digitalisierungslösungen Getränke mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen flexibel, also nach den Marktbedürfnissen, herstellen können. Zu sehen war, wie relevante KPIs für die Fertigungslinie und den Prozessteil durch spezifische Apps auf Basis des IoT-Betriebssystems dargestellt und bewertet werden.

Im Bereich Energieverteilung zeigte Siemens anhand einer Produktionsmaschine die elektrotechnische Planung eines Schaltschranks auf Basis eines ‚digitalen Zwillings‘, bestückt mit vollständig im TIA-Portal eingebundenen Komponenten zur automatisierten Produktion sowie zur Erfassung von Energie- und Anlagendaten und deren Anbindung an Mindsphere.

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MindSphere ist das cloudbasierte, offene IoT-Betriebssystem von Siemens. Das Unternehmen baut die Anwendungen für die Nutzer und die erforderliche Gerätetechnik stetig aus. Siemens

Über Mindconnect-Komponenten lassen sich auch Energiedaten von Maschinen und Anlagen (Strom, Spannung, Leistung und Energie) in Mindsphere bereitstellen – und stehen so für spezifische Auswertungen zur Verfügung. Die Messwerte ermöglichen ein systematisches Energie- und Anlagenmonitoring. So lassen sich oft beträchtliche Einsparpotenziale auffinden.

Apps zur Zustandsüberwachung und Netzwerksicherheit

Auf der Pressekonferenz des Unternehmens in Hannover erwähnte Helmrich beispielhaft zwei Mindsphere-Anwendungen: Die Gebr. Heller Maschinenfabrik, ein Hersteller von CNC-Werkzeugmaschinen, hat eine entsprechende Condition Monitoring-App für die Cloud entwickelt. Die Maschinen-Anwender können diese App zur Zustandsüberwachung der Werkzeugmaschinen einsetzen. Ein weiteres Unternehmen – Calvatis, ein Anbieter von Reinigungsmaschinen sowie Reinigungsmitteln für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie – hat für diese Reinigungsanlagen die Möglichkeit geschaffen, Maschinendaten in die Cloud zu transferieren. Die Datenauswertungen ermöglichen ein Performance Management der Anlagen sowie eine zustandsorientierte Instandhaltung. Denkbar wäre auch, sagte Helmrichs, mit den Maschinendaten ein neues Geschäftsmodell zu verwirklichen, nämlich dass der Kunde nicht mehr die Anlage und das Reinigungsmittel kauft, sondern nach Stückzahl pro gewaschener Einheit bezahlt.

Die zukünftig verfügbare App ‚Drive System Analyzer‘ ermöglicht es beispielsweise, durch Datenanalyse Schäden am Antriebsstrang frühzeitig zu erkennen. Dadurch können Anwender sowohl die Effizienz und Anlagenverfügbarkeit erhöhen als auch die Wartung- und Serviceaktivitäten optimieren. Mit ‚KeepSecure!‘ bietet Siemens eine Management-App für Automatisierungs- und Steuerungssysteme. Mit dieser App können die Anwender Bedrohungen, Sicherheitslücken und Anomalien schneller erkennen; sie informiert zudem über Gegenmaßnahmen und gibt Hilfestellungen wie zum Beispiel Security Patches.

Technischer Anschluss an Mindsphere vereinfacht

Der Router Ruggedcom RX1400 mit MindConnect ermöglicht als Plug

Der Router Ruggedcom RX1400 mit MindConnect ermöglicht als Plug&Play-Lösung eine direkte Verbindung zu MindSphere. Siemens

Siemens stellte am Messestand erweiterte Möglichkeiten vor, um Maschinen und Anlagen schneller und einfacher an MindSphere anzuschließen. Dazu zählen die neue Programmbibliothek Mindconnect Lib sowie ein Router mit integrierter Mindsphere-Konnektivität. Der Router Ruggedcom RX1400 ermöglicht als Plug&Play-Lösung eine direkte Verbindung zu der Cloud. Damit lassen sich Daten von angebundenen Assets über OPC UA und/oder eine S7-Verbindung auslesen und vorverarbeiten. Danach werden die verschlüsselten Daten zu Mindsphere übertragen, wo sie zur Verarbeitung und Analyse zur Verfügung stehen. Durch die Zuverlässigkeit und Funktionsfähigkeit in extremen Temperaturen von -40° C bis 85° C und rauen Umgebungsbedingungen eignet sich der Router für die Datenerfassung in Anwendungsbereichen wie Energieversorgung, Transport und Verkehr sowie Öl & Gas. Zudem unterstützt das RFID-System Simatic RF600 nun OPC UA. Als erstes RFID-System liefert es als Bindeglied zwischen realer und digitaler Welt direkt Daten an Mindsphere.

Die Programmbibliothek Mindconnect Lib bietet Entwicklern neue Möglichkeiten eingebettete Geräte (Embedded Devices) an Mindsphere anzubinden. Sie soll im Frühsommer 2017 zur Verfügung stehen. Mit der nun offen gelegten ‚Northbound-API‘ lassen sich Mindapps, Applikationen von Siemens, und Applikationen von Partnern schneller einbinden. Um den herstellerunabhängigen Anschluss von Assets zu erleichtern, ist eine South-Bound-API für weitere Protokolle in Vorbereitung.

(dw)

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