Auf 240.000 Quadratmetern und 18 Hallenebenen präsentierten Unternehmen rund 196.000 Besuchern variantenreiche Innovationen aus der Welt des Lichts, der Elektrotechnik, der Haus- und Gebäudeautomation sowie neue Software für das Bauwesen. Zum 12-jährigen Bestehen der Messe wählten die Veranstalter das Leitthema Energieeffizienz mit den beiden Schwerpunkten „Gebäude als grüne Kraftwerke“ und „Digitalisierung von Licht und Gebäude“. Parallel zur Light+Building lockte das öffentliche Lichtfestival Luminale mit mehr als 100 Lichtereignissen zahlreiche Besucher nach Frankfurt und in die Rhein/Main-Region.

Leuchtdioden begeistern Besucher

Besonderes Interesse weckte die vorgestellte LED-Technologie als Basis für innovative Lichtquellen. Durch ihr enormes Potenzial für eine Vielfalt an Applikationen weckt die LED immer mehr Begeisterung und gewinnt stetig an Akzeptanz. Gerade die neuen hochwertigen LEDs überzeugen durch ihre Lichtqualität und Farbvielfalt. LEDs beweisen nicht nur als LED-Retrofitlampen ihr Potenzial, sondern ebenfalls als energieeffiziente Leuchten. Mit abgestimmtem optischem System und Betriebsgerät kombiniert, lassen sich die positiven Eigenschaften der LEDs voll ausschöpfen.

In den Hallen 1 bis 6 und 10 sowie im Forum und in der Festhalle zeigten Hersteller ihre Neuheiten zu Leuchten und Lampen sowie Außenleuchten für den öffentlichen Bereich. Dabei zeichnen sich gerade die technischen Leuchten und Lampen durch ein breites Spektrum an Varianten aus. Große Beachtung fanden neben den technischen designorientierten Leuchten insbesondere dekorative Leuchten in allen Stilrichtungen für den Wohn- und Objektbereich. Ob modern, klassisch oder traditionell – von Industriecharme über Natürlichkeit bis hin zu Luxus und Tradition überboten sich die Hersteller mit einer Vielfalt an Leuchten und Lampen.

Halle 4, die auf drei Ebenen aufgeteilt war, widmete sich lichttechnischen Komponenten und deren Zubehör wie LEDs und fertigen Modulen, Retrofits, Treibern, Optiken, Verbundprojekten und mehr. Zu den Anbieter zählten unter anderem Sharp, Cree, Toshiba, Bridgelux, Aura Lighting, Eurolighting, Optogan, Mazet, Häusermann, M+R, Samsung, Seoul Semiconductors und LG Innotek.

Glänzende Zukunft für OLEDs

Als Ergänzung zu den punktförmigen LEDs gelten organische Leuchtdioden (OLEDs), die weiches diffuses Licht abstrahlen. Noch eher am Anfang ihrer Entwicklung, lässt der im Juni 2011 im Labor erreichte Effizienzrekord dieser Flächenlichtquelle von 87 lm/W aufhorchen. Dieser liegt 40 Prozent über den bisher gemessenen Spitzenwerten; er entspricht allerdings nur etwa 50 Prozent der Lichtausbeute bei den etablierten LEDs.

OLEDs weisen ein großes Potenzial für viele Anwendungen auf, denn sie sind extrem dünn und lassen sich in Substraten in praktisch jeder Form herstellen. Diese hohe Flexibilität hinsichtlich Design und Anwendung ist natürlich anziehend für Designer, Leuchtenhersteller und auch Endanwender. Die Flächenlichtquelle eignet sich für den Einbau in Leuchten und zur Architekturinszenierung als transparente Beschichtung, die bei Bedarf leuchtet. Und das sogar noch energiesparend!

Was die Großen so treiben

In der Festhalle und dem Forum waren Osram, Philips, Siteco und Zumtobel vertreten, die durch den Einsatz von LEDs die Hallen in eine fast unwirkliche Welt an Formen und Farben tauchten. Sie demonstrierten wie wichtig es ist, LED-Licht applikationsspezifisch einzusetzen. Beispielsweise stellen Arbeitsplatz-, Hotel- und Vitrinen-, Shop-, Spot- und Hintergrundbeleuchtung jeweils unterschiedliche Anforderungen an das Licht. Betont wurde, dass das Licht-Management als wichtiger Trend im Lichtmarkt eine besondere Rolle spielt.

Zumtobel führte als erstes Unternehmen der Lichtbranche den Umweltstandard nach ISO 14025 und EN 15804 ein und im Rahmen einer industrieweiten Kooperation gründeten Osram, Philips, Panasonic, Acuity Brands Lighting, Cooper Lighting, Schréder, Toshiba, Trilux und Zumtobel das Zhaga-Konsortium. Das gemeinsame Ziel ist es, einen einheitlichen Standard für Schnittstellen von LED-Lichtmodulen zu entwickeln.

Sicher auf der Straße

In Halle 5 und auf dem Agora-Freigelände lag der Fokus auf Urban Lighting, also Außenleuchten für öffentliche Bereiche, wozu die innovative Straßenbeleuchtung zählt. Steigende Kosten für Energie und Wartung sowie verschärfte gesetzliche Vorgaben für mehr Klimaschutz zwingen Kommunen in Europa zum Umdenken und Erneuern ihrer oft noch aus den 1960er Jahren stammenden Beleuchtungsanlagen. Nach der Verordnung (EG) Nr. 245/2009 verbietet der Gesetzgeber ab 2015 die ineffizienten Quecksilberdampflampen als Straßenbeleuchtung.

Hersteller wie Ewo, Hess AG Form + Licht, Schréder, Thorn Lighting, Osram, Cree und GE Lighting und andere bieten hier energieeffiziente Alternativen. Diese sammeln Pluspunkte durch größere Lichtausbeute und um bis zu 80 Prozent verringerten Energieverbrauch. Dadurch lassen sich die Energiekosten signifikant senken. Durch die Langlebigkeit der Straßenbeleuchtungsmodule sparen Kommunen Wartungskosten und eine Dimmfunktion ermöglicht es, das Helligkeitsniveau in verkehrsarmen Zeiten einfach abzusenken.

Elektrotechnik fördert Effizienz

Die Halle 8 widmete sich der Elektrotechnik mit energieeffizienten Gebäudesystemen, Elektroinstallation und Gebäudeinfrastruktur, elektrischer Installations- und Netzwerktechnik, designorientierter Installation, Smart Grid, Haus- und Gebäudeautomation, Facility Management und Photovoltaik. In Halle 11 standen die elektrische Installations- und Netzwerktechnik mit Komponenten und Systemen für Energieverteilung und -steuerung, Niederspannungsschaltanlagen und Schaltschrankbau, Netzwerkinfrastruktur- und Sicherheitssysteme sowie Haus- und Gebäudeautomation im Vordergrund. Weitere Ausstellungsinhalte gehörten Schaltanlagen und Steuerungsbau genauso wie Handwerkszeuge und Markierungssysteme für die Elektroinstallation. Zu den hier vertretenen Firmen zählen General Electric, Phoenix Contact, Rittal, Siemens, Wago und Weidmüller.

Der Building-Future-Award

Der Zukunftpreis der Messe Frankfurt, des Zentralverbands der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) sowie des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) würdigt bahnbrechende Forschungs- und Entwicklungsarbeit für die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft. Am ersten Messetag verlieh der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Philipp Rösler den Building-Future-Award an Kostya Ostrikov. Der Nanowissenschaftler forscht in der Plasmananotechnologie, um Möglichkeiten zur Energiegewinnung aufzuzeigen. Durch den Einsatz von Nanomaterialien lassen sich beispielsweise effizientere Solarzellen und Batterien kostengünstiger, sicherer und umweltfreundlicher herstellen.

Die nächste Light+Building findet vom 30. März bis 4. April 2014 in Frankfurt am Main statt.

Ina Susanne Rao

: Redakteurin beim Elektronik JOURNAL und all-electronics.

(rao)

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