Mit mehr als 10 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Europa verschlingt die Beleuchtung eine Menge an Energie; die Zahlen belegen, dass es sich um 2000 Milliarden kWh handelt. Die verursachten CO2-Emissionen liegen bereits bei 2900 Megatonnen jährlich. Darauf reagierten die Gesetzgeber und verschärften die rechtlichen Vorgaben, die Leuchtmittel nun erfüllen müssen.

Straßenbeleuchtung im Recht

Schon am 7. März 2008 trat die Ökodesign-Richtlinie der Europäischen Union und das deutsche Energieproduktegesetz (EPBG) für die Straßenbeleuchtung in Kraft. Für die Kommunen haben diese Vorgaben unmittelbar Auswirkungen, denn Leuchten, die ineffizient arbeiten, werden „ausgephast“. Das heißt, dass Hersteller diese Produkte in den Ländern, die zur Europäischen Union zählen, nicht weiter vertreiben dürfen und auch ein Verkauf und Vertrieb nicht mehr zulässig ist.

Die EG-Verordnung verbannte 2010 die noch weit verbreitete Leuchtstofflampe T8 Halophosphat und ab diesem Jahr sind auch die Leuchtstofflampen T12, Natriumdampflampen (HPS) und Halogenmetalldampflampen Auslaufmodelle. Ab 2015 verdrängt die Richtlinie zusätzlich noch die Quecksilberdampflampen (HPM) und den Natriumdampfhochdruck-Plug-In/Retrofit-Lampen. Nach Umsetzen dieser Maßnahmen sind dann nur noch Leuchtmittel erhältlich, die die vorgegebenen Grenzwerte einhalten.

Potenzial der energieeffizienten Straßenbeleuchtung

Nicht nur bedingt durch rechtliche Vorgaben erlebt die Straßenbeleuchtung einen Umschwung. In Zeiten, in denen verstärkt nach regenerativen Energiequellen geforscht wird und sämtliche Kunststücke geübt werden um Strom einzusparen, überzeugen effiziente Beleuchtungstechniken. Durch diese zuverlässigen Techniken entstehen sowohl geringere Betriebskosten als auch eine verbesserte Beleuchtungssituation. Energieeffiziente Beleuchtungstechniken leisten weiterhin einen Beitrag zu Umwelt und Klimaschutz, zum Beispiel kommen sie ohne schädliche Substanzen wie Quecksilber aus.

LED-Licht auf der Straße – ja oder nein?

Durch innovative Beleuchtung können zwar mehr als 30 Prozent der Stromkosten eingespart werden, aber das Umrüsten verursacht hohe Kosten. Immer mehr in den Fokus rückt eine energiesparende LED-Straßenbeleuchtung, deren Vorteile, wie ihre Wartungs- und Insektenfreundlichkeit, wenig Streulicht, flexible Einsatzmöglichkeiten und gute Regelbarkeit, klar auf der Hand liegen. Aber wie bei einer Medaille, gibt es auch eine andere Seite. Da es LEDs kühl mögen, ist das Thermomanagement ein wichtiger Faktor, um die Langlebigkeit der Leuchtmittel zu gewährleisten. Weiterhin könnte eine erhöhte Blendungsgefahr für den Verkehrsteilnehmer durch große Leuchtdichten und Lichtfarbenstreuung auftreten.

Austausch leicht gemacht

Die vielen Vorteile der LED-basierenden Straßenbeleuchtung überzeugen zwar die Kommunen und Entscheidungsträger, aber vor dem Energiesparen stehen massive Investitionen für eine flächendeckende Einführung der LED-Technik an. Viele Kommunen können sich diese Ausgaben ganz einfach finanziell nicht leisten. Daher steigt die Nachfrage nach Übergangslösungen. Der schwedische Hersteller Aura Light bietet daher seine Long-Life-Leuchtmittel und Beleuchtungslösungen an, die die regulären Quecksilber-Dampflampen ablösen sollen. Mit den angegebenen 30.000 Stunden haben die Leuchten eine mindestens dreifach längere Lebensdauer als Standardprodukte. Für Außeninstallationen bedeutet das eine Betriebszeit von mehr als sieben Jahren, wodurch sich auch die Instandhaltungskosten um zweidrittel reduzieren lassen.

Das SSC-Outdoor-System passt in alle gängigen Leuchten für Quecksilberdampflampen. Der Steckverbinder ist mit einem elektronischen Vorschaltgerät (Warmstart) mit Vorheizung sowie einem Plug-In-System für die Kompaktleuchtstofflampe versehen. Kombiniert mit der Long-Life-Kompaktleuchtstofflampe Unique-T/E-Thermo lässt sich der Energieverbrauch bis zu 80 Prozent senken, abhängig von der bisherigen Installation.

Der Austausch ist einfach umzusetzen: Die vorhandene HME-Lampe aus der Installation entfernen, das vormontierte SSC-Outdoor-System einschrauben – fertig. Diese Variante eignet sich für den Betrieb mit den Lampentypen Long-Life-Unique-T/E-Thermo 26, 32 und 42 W. Damit das Gesamtsystem störungsfrei bleibt, ist es wichtig, dass das Vorschalt­gerät der Quecksilberdampflampe im Schaltkreis verbleibt. Es ist als Bestandteil des Systems in das Design des Steckverbinders einkalkuliert. Eventuell eingebaute Kompensationskondensatoren sollten getrennt werden.

Die Unique-T/E-Thermo basiert auf Auras Kathodentopf-Konstruktion und der innenliegenden Protektorbeschichtung. Die Austausch-Lampen sind mit Dreibanden-Leuchtstoffen mit einem Farbwiedergabeindex von Ra ≥85 in der Lichtfarbe 830 (warmweiß) und 840 (weiß) erhältlich. Die Quecksilberdampflampen werden größtenteils in Außenanwendungen betrieben und ihre Thermo-Funktion resultiert in einer PMMA-Abdeckung oberhalb der Lampe. Durch diese verschiebt sich der optimale Arbeitspunkt auf eine Umgebungstemperatur von -5 anstatt +25 °C.

Städte strahlen um die Wette

Das jüngste Projekt von Aura war dieses Jahr der Austausch der Leuchtmittel in der Landeshauptstadt Stuttgart. Der Energieversorger EnBW Energie Baden-Württemberg entschied sich, die Long-Life-Leuchtmitteln für die Straßenbeleuchtung stadtweit einzusetzen. Bei den Lampen handelt es sich um HPS-Lampen (Natriumhochdrucklampe). Die Lieferung begann im Januar 2012, und die Lampen variieren von 50 bis 400 W.

„Wir sind sehr froh, dass sich die EnBW Energie Baden-Württemberg auch bei der Straßenbeleuchtung in Stuttgart für Aura entschieden hat. Gemeinsam werden wir alles tun, um Stuttgart zu einer umweltfreundlicheren Stadt zu machen. Aura Light hilft die Kosten und den CO2-Ausstoß zu reduzieren“, sagt Frank Veldhoven, General Manager Aura Light Central Europe.

Die Hansestadt Hamburg verwendet bereits seit 1995 in allen leuchtstofflampenbetriebenen Straßenlampen ausschließlich Auras Long-Life-Produkte. „Unsere Aufwendungen für die Entstörung dieser Leuchten lagen seitdem erheblich niedriger als bei früher eingesetzten Fabrikaten. Hierdurch konnte eine Optimierung der Betriebskosten erreicht werden“, begründete Rainer Oettl, Leiter Verkehrsanlagen in Hamburg die Entscheidung.

Ina Susanne Rao

: Redakteurin beim elektronikJOURNAL.

(rao)

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