Die Gewinner: Dr. Jens König, Prof. Stefan Nolte und Dr. Dirk Sutter (von links) haben ultrakurze Laserpulse von der Grundlagenforschung zu einem neuen Werkzeug für die industrielle Massenfertigung entwickelt.

Die Gewinner: Dr. Jens König, Prof. Stefan Nolte und Dr. Dirk Sutter (von links) haben ultrakurze Laserpulse von der Grundlagenforschung zu einem neuen Werkzeug für die industrielle Massenfertigung entwickelt.Trumpf/Ansgar Pudenz

Bundespräsident Joachim Gauck übergab den „Oscar unter den deutschen Innovationspreisen“ am 05. Dezember 2013 im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in Berlin an Dr. Jens König (Bosch), Dr. Dirk Sutter (Trumpf) und Prof. Stefan Nolte (Universität Jena). Die drei Forscher haben ultrakurze Laserpulse zu einem neuen Werkzeug für die industrielle Massenfertigung gemacht. Verblüffende Eigenschaften und kaum eingrenzbare Einsatzmöglichkeiten zeichnen die prämierte Technologie aus: Der Ultrakurzpulslaser, der während eines Wimpernschlags bis zu 24.000 Pulse mit enormen Spitzenleistungen aussendet, bearbeitet schonend, präzise und hoch produktiv nahezu jedes Material. Er bohrt haarfeine Löcher in Metalle, schneidet medizinische Gefäßstützen aus Polymerröhrchen oder bruchfeste Displaygläser für Smartphones, strukturiert Oberflächen von Dünnschicht-Solarzellen und trennt hauchdünne Kunststofffolien, spröde Keramikteile, ja sogar Diamanten.

Der Bundespräsident zeichnet die Ultrakurzpulslaser in einer entscheidenden Phase aus. Ihre Industrietauglichkeit haben sie in den hochrationalisierten Dreischichtfertigungen verschiedenster Hersteller längst bewiesen, wo sie Millionen von Produkten gleichbleibender Qualität und Präzision bearbeiten. Inzwischen dringt die Technologie in immer neue Bereiche der Großserien-Fertigung vor und verdrängt dabei konventionelle Methoden wie das mechanische Bohren, das Erodieren oder das chemische Ätzen. Aber auch ganz neue Produkte, die bisher gar nicht herstellbar waren, werden mit dem Ultrakurzpulslaser möglich. „Wir haben mit dem Ultrakurzpulslaser die Tür in einen Raum aufgestoßen, von dem wir noch längst nicht sagen können, wie groß er ist und wie er im Einzelnen aussieht“, berichtet Dr. Peter Leibinger, Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Trumpf-Gruppe und Vorsitzender des Geschäftsbereichs Lasertechnik/ Elektronik. „Deshalb ist die Mikrobearbeitung mit derartigen Lasern eine Fertigungstechnik der Zukunft – und deutsche Unternehmen sind dabei weltweit führend. Diese industriepolitische Relevanz unserer gemeinsamen Innovationen sehen wir mit dem Deutschen Zukunftspreis gewürdigt, weshalb wir sehr stolz auf die Auszeichnung sind“, resümiert Leibinger.

(mrc)

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