Das Geschäft mit Dienstleistungen wächst auch im Maschinenbau. Die Maintain greift dieses Thema deswegen dieses Jahr zum ersten Mal verstärkt auf.

Das Geschäft mit Dienstleistungen wächst auch im Maschinenbau. Die Maintain greift dieses Thema deswegen dieses Jahr zum ersten Mal verstärkt auf.Steve Cukrov – Fotolia.com

Lange galt am Ende der Garantiezeit das Motto ‚Aus dem Auge, aus dem Sinn‘. Spätestens seit der Krise in den Jahren 2008 und 2009 hat dieser Spruch jedoch ausgedient. Es gilt dem Kunden Mehrwert über die bloße Hard- und Software der Maschine hinaus zu bieten, die Kundenbeziehung zu verbessern und so den Kunden enger an sich zu binden. Und natürlich auch mehr Umsatz mit einer Maschine zu machen – jenseits des Ersatzteilgeschäfts. Nach einer Studie des Beratungsunternehmens IW Köln Consult aus dem Jahr 2010 entfallen bei kleinen Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als 10 Millionen Euro im Jahr nur 60 % der Umsätze auf reine Industrieprodukte. Der Rest sind Dienstleistungen, integrierte Industrie-Dienstleistungsprodukte oder Handwerksleistungen. Bei größeren Unternehmen entfallen fast vier Fünftel der Umsätze auf die Industrieprodukte. Die Experten sprechen als Fazit davon, dass sich die Wertschöpfungskette in Richtung produktbegleitender Dienstleistungen verlängere. Bereits ein Drittel der Unternehmen aus dem Bereich Industrie und industrienahe Dienstleistungen bezeichnen die Experten als hybride, weil sie wesentliche Anteile ihrer Umsätze außerhalb ihres Schwerpunktes erwirtschaften. Bernd ­Bienzeisler, Leiter Competence Center am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart, kommentiert diesen Wandel aktuell auf dem hauseigenen Blog: „Maschinen werden zunehmend als intelligente Plattformen für Mehrwert stiftende Dienstleistungen positioniert, wobei mit solchen Services gutes Geld verdient wird.“ Im Zuge dieser Entwicklung finden sich auch immer mehr Unternehmen, die sich rein auf Dienstleistungen spezialisieren – vor allem in stark spezialisierten Nischen. Maschinenbauer gehen aber ebenso dazu über, nicht nur erweiterte Servieleistungen für die eigenen Maschinen anzubieten, sondern auch für Fremdmaschinen.

Messe im Detail

Maintain 2012

Veranstaltungsort:
MOC Veranstaltungscenter München

Adresse fürs Navi:
Lilienthalallee 40
80939 München

Termin:
16. bis 18. Oktober 2012

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Donnerstag 9 bis 17 Uhr

Hersteller und Dienstleister in einem

Die Maintain nimmt diese Entwicklung zum Anlass, den Bereich Hersteller-Services bei der diesjährigen Veranstaltung erstmals als eigenen Themenschwerpunkt zu behandeln. In Kooperation mit dem Fraunhofer IAO informiert die Messe im Themenpavillon Hersteller-Services über Service-Trends im Maschinenbau und Virtuelle Service-Welten. Die Transformation von Geschäftsmodellen und die Neugestaltung von Service-Prozessen stehen im Themenbereich Service-Trends im Maschinenbau im Fokus. Zudem werden Zukunftsszenarien präsentiert, die zeigen, wie der Einsatz neuer Technologien das Verhältnis zwischen Maschinenherstellern und Kunden verändert. Virtuelle Service-Welten informieren über die Neugestaltung des Servicegeschäfts durch die Virtualisierung von Daten und Information. In diesem Zusammenhang erfahren Besucher anhand von dreidimensionalen Animationen, wie sich Service-Konzepte durch ein virtuelles auslegen der Anlage verbessern lassen und auch, wie neue Schulungskonzepte im technischen Service entstehen. Bernd Bienzeisler hebt die Bedeutung diese Thema für den Maschinenbau hervor: „Service-Innovationen im Maschinenbau führen zu tiefgreifenden Veränderungen in den Geschäftsmodellen der Unternehmen und in den Wertschöpfungsarchitekturen des technischen Service. „ Zusätzlich wird das Thema Hersteller-Services am ersten Messetag mit Diskussionen und Vorträgen im Rahmen des Ausstellerforums begleitet.

Unternehmen stellen im produktorientierten Teil des Ausstellerforums neue Entwicklungen vor.

Unternehmen stellen im produktorientierten Teil des Ausstellerforums neue Entwicklungen vor.Messe München

Geführte Touren helfen bei der Marktübersicht

Ein weiterer Teil des Programms sind die Guided Tours zum Thema Instandhaltungsplanungs- und -steuerungssysteme (IPS-Systeme). Die Touren geben den Teilnehmern einen schnellen Überblick über den Markt an IPS-Systemen. Experten des Forschungsinstituts für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen unterstützen die Teilnehmer mit Rat und Tat bei der Auswahl des richtigen Systems. Die Touren starten in Halle 1, Stand 418. Los geht es jeweils um 10 Uhr oder 13:30 Uhr. Geplant ist eine Tour-Dauer von zwei Stunden. Nach einer kurzen Einführungen vor Ort besuchen die Teilnehmer zusammen mit den Experten der RWTH Aachen ausgewählte Anbieter. Diese präsentieren auf Basis einer vorgegebenen und mit den Teilnehmern im Vorfeld abgestimmten Aufgabenstellung innerhalb von 30 Minuten konkrete Lösungen.

Melanie Feldmann

Redakteurin der IEE

(mf)

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81823 München
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