Jed_Pecchioli_2015

(Bild: America II)

Die World-Semiconductor-Trade-Statistik (WSTS) prognostiziert, dass die weltweite Halbleiterindustrie im Jahr 2016 einen Wert von 359 Milliarden US-Dollar erreicht. Bis 2017 sind sogar 370 Milliarden US-Dollar zu erwarten.

Einer der zurzeit am stärksten wachsenden Bereiche ist das Internet of Things (IoT). Der IC-Market-Driver-Report 2015 von IC Insights erwartet für die von IoT betroffenen Märkte eine Gewinnzunahme von 29 % im Jahr 2015. Der Gesamtumsatz soll 62,4 Milliarden US-Dollar erreichen. Der gesamte IoT-bezogene Umsatz soll im Jahr 2018 sogar auf ambitionierte 104,1 Milliarden US-Dollar steigen.

Chancen dank IoT

Nach einer moderaten Schätzung werden 25 Milliarden Objekte bis zum Jahr 2020 an das Internet angeschlossen sein. Mit dieser Zahl vor Augen gibt es keinen Zweifel an der riesigen Chance, die das IoT klugen, mittelgroßen OEMs/ODMs bietet.

Die Mehrheit der IoT-Geräte stellt keine nennenswerte Herausforderung hinsichtlich ihrer Rechenleistung dar. Es handelt sich meist um kostengünstige Produkte mit geringen Gewinnspannen. Dennoch sind OEMs und ODMs, welche die IoT-Chance für sich nutzen möchten, in überwiegender Zahl mittelgroß sowohl in Bezug auf Größe als auch Umsatz. Mittelgroße OEMs/ODMs verlangen tendenziell eine sehr spezifische Mischung von Fähigkeiten von ihrem Distributionspartner. Das beginnt damit, dass sie High-Mix-Low-Volume-(HMLV)-Anforderungen stellen.

Anforderungen an den Distributor

Bislang haben große Distributoren die Bedürfnisse mittelgroßer OEMs/ODMs regelmäßig übersehen, weil diese weiterhin das hochvolumige, mit hohen Gewinnen verbundene Geschäft bevorzugen. In ähnlicher Weise erfüllen auch sogenannte unabhängige Distributoren die Anforderungen der Mittelständer nicht, weil sie nicht die nötige Zuverlässigkeit und das Volumen bieten können. Man könnte sagen, dass mittelgroße OEMs/ODMs, die IoT-Produkte entwickeln möchten, in eine klassische Marktlücke fallen.

Der IoT-Markt bringt einen Bedarf an kleinen, kostengünstigen, drahtlos verbundenen Geräten mit sich. Die Hersteller müssen beim Preis konkurrenzfähig sein. Die Distributoren müssen dazu die richtige Kombination von Bauteilen beschaffen und bereitstellen, um Entwickler in die Lage zu versetzen, ihre Produkte rasch und in effizienter Weise auf den Markt zu bringen.

Besondere Services

Neben Franchise-Linien müssen viele Kunden auch auf sogenannte Boutique-Linien zurückgreifen. Ein Distributor mit Fähigkeiten für den offenen Markt kann beides parallel anbieten. Bestandsverwaltung ist ein Beispiel für Mehrwert-Service, der besonders wichtig ist, da die meisten Mittelständer es sich nicht leisten können, hohe Lagerbestände in ihren Firmengebäuden zu halten. Mit einem Distributionspartner, der diesen Prozess in seiner Gesamtheit steuert, können Kunden ihre Komponenten bei Bedarf sogar wieder an den Markt zurück verkaufen.

Schließlich müssen Distributoren auch in der Lage sein, ihr Angebot bedarfsgerecht abzustimmen, damit ihre Kunden in einem sehr umkämpften Bereich konkurrenzfähig sind und den lukrativen IoT-Markt erschließen können. Für Distributoren, die sich auf diese Anforderungen einstellen, eröffnet sich ein relativ unberührter Markt.

Jed Pecchioli

(Bild: America II)
President of APAC & EMEA Operations, America II.

(lei)

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