Durch die bislang weltweit erste und einzige LCD-Fabrik der so genannten 10. Generation verfügt Sharp über Schlüsseltechnologien zur Herstellung großformatiger LCDs. Aus den etwa 9 m² großen Gläsern der Fabrik in Sakai lassen sich jeweils 8 Panels mit 60 Zoll Diagonale schneiden, während die Muttergläser der G8-Linien nur drei Displays dieser Größe hergeben.

Auch in der 40-Zoll-Klasse können aus den G10-Gläsern fast doppelt so viele Panels erzeugt werden wie aus den Glasflächen der 8. Generation. Dadurch kann der japanische Hersteller alle Bereiche des e-Signage-Markts effizient bedienen, speziell aber das Marktsegment mit Diagonalen von 60 Zoll und größer. Diesem messen Marktforscher nicht nur das schnellste Wachstum, sondern auch die größte Profitabilität bei. Das neue e-Signage-Portfolio von Sharp umfasst daher rund ein Duzend TFT-LCD-Module in den Diagonalen von 60, 70 und 80 Zoll und entspricht damit in etwa gängigen Größen von Werbeplakaten (Bild 1).

E-Signage verbindet Industrietauglichkeit und modernste TV-Technologie

Die technischen Anforderungen an Signage-Applikationen sind sehr hoch und entstammen zwei gegensätzlichen Welten: Einerseits sind die Digital-Signage-Installationen ähnlich harten Bedingungen ausgesetzt wie Industrieanwendungen, unter anderem durch 24/7 Dauerbetrieb und speziell bei Außeninstallationen wechselnden, sehr hellen Umgebungslichtverhältnissen sowie einem erweiterten Temperaturbereich. Die neuen e-Signage-LCDs von Sharp sind daher in der Regel auf eine Betriebstemperatur von 0°C bis 50°C ausgelegt bei einer Betriebsdauer von bis zu 60.000 Stunden im Dauerbetrieb. Andererseits gelten bei der Bildqualität die Maßstäbe moderner Konsumgeräte, denn die Betrachter von Digital-Signage-Applikationen sind zumeist Konsumenten und deren Augen sind durch die rasante Entwicklung in der Fernsehtechnologie inzwischen verwöhnt. Dagegen darf das Erscheinungsbild von e-Signage-Lösungen nicht abfallen, besonders, wenn es um die werbewirksame Präsentation von beispielsweise Schmuck, Autos oder Mode geht. Um diese hohen Anforderungen in Sachen Bildqualität zu erfüllen, nutzt Sharp aktuelle LCD-TV-Technologien auch in e-Signage-Screens.

Volle HD-Auflösungen mit 1920 x 1080 Pixel sind bei e-Signage-Displays wie bei TV-LCD-Panels von Sharp Standard, um eine hohe Bildqualität zu gewährleisten. Für spezielle Anwendungen, wie beispielsweise in der Medizin bei der Bild gebenden Diagnostik, wo es besonders auf Bildschärfe und Detailreichtum ankommt, bietet das Unternehmen auch TFT-LCDs mit der vierfachen HD-Auflösung mit 3.840 x 2.160 Pixel an. Weitere Anwendungen für derart hoch-auflösende Displays sind Kontrollraum- und High End-Monitore für CAT-Systeme, professionelle Videobearbeitung, und so weiter.

Ebenso tragen große Kontrastverhältnisse elementar zur Qualität der Bildwiedergabe bei. Auch hier greift Sharp auf modernste TV-Technologie zurück und nutzt zur Fertigung der e-Signage-Displays das UV2A-Verfahren. Bei diesem speziellen Herstellungsprozess werden die Flüssigkristallmoleküle durch UV bis auf weinige Picometer hochpräzise ausgerichtet. Das Resultat sind zum einen weite Betrachtungswinkel von 170° und mehr aus allen Richtungen und zum zweiten extrem große Kontrastverhältnisse. Allein der statische Kontrast des LCD-Panels liegt dank der UV2A-Technologie bei 5.000:1.

Dynamische LED-Backlights: Kontrastreich und effizient

In Verbindung mit einer dynamischen LED-Hintergrundbeleuchtung (Local Dimming) lassen sich zum Beispiel Kontrastverhältnisse von bis zu 1.000.000:1 erreichen. Anders als bei TV-Geräten sind die Hintergrundbeleuchtungen von e-Signage-Applikationen einer großen Bandbreite an Umgebungslichtverhältnissen und damit besonderen Anforderungen ausgesetzt. Speziell im Außenbereich sind je nach Standort große Displayhelligkeiten notwendig, um auch bei hellem Tageslicht eine optimale Ablesbarkeit zu gewährleisten.

Für dieses besondere Anwendungsfeld hat Sharp 60 Zoll und 70 Zoll LCD-Screens im Portfolio mit Helligkeiten von 1.500 cd/m² und 2.000 cd/m². Abhängig von den Lichtverhältnissen wird die maximale Helligkeit in der Regel nur für kurze Zeit benötigt. Bereits bei Bewölkung reicht eine Displayhelligkeit von etwa 500…600 cd/m² völlig aus, während eine dunkle Umgebung nur noch 200 cd/m² erfordert. Bei diesen wechselnden Lichtverhältnissen kommt der Vorteil der weitreichenden Dimmbarkeit von LED-Backlights voll zum Tragen. Dadurch lässt sich nicht nur das Kontrastverhältnis durch Local Dimming in Abhängigkeit vom Bildschirminhalt optimieren, sondern auch die Displayhelligkeit insgesamt den Umgebungslichtverhältnissen anpassen, was sich positiv auf den Stromverbrauch auswirkt. Allein die Local Dimming-Funktion reduziert die durchschnittliche Leistungsaufnahme auf etwa die Hälfte des Maximalwerts. Wird zudem das Umgebungslicht in die Helligkeitssteuerung des Displays einbezogen, sinkt der Stromverbrauch der e-Signage-Screens in dunkler Umgebung auf etwa 15 bis 20 Prozent des maximalen Strombedarfs.

In Touch with …

In einigen Anwendungsbereichen, wie beispielsweise im Bildungssektor, spielt auch die Touchscreensteuerung von großformatigen Displays eine wichtige Rolle, da hier Screens als Alternative zu klassischen Präsentations- und Lehrmedien wie Tafeln, Tageslichtprojektoren oder White Boards eingesetzt werden. Aus den zahlreichen, am Markt verfügbaren Touch-Technologien haben sich bei großen Bildschirmen Infrarot-basierte Systeme durchgesetzt. Sie sind robust, lassen sich vor allem für große Bildschirmdiagonalen gut skalieren und sind je nach eingesetzter Software Multitouch-fähig. Diese Funktionalität ist insbesondere dann notwendig, wenn die für iPhone, iPad und Co. etablierten Steuerungsgesten auf die digitalen Tafeln übertragen werden sollen. Als so genanntes Interactive White Board bietet Sharp eine Komplettlösung in den Diagonalen 60 Zoll, 70 Zoll und 80 Zoll inklusive Touchfunktionalität und digitalem Schreibstift an (Bild 3).

Dr. Matthias Neundorf

: Dr. Matthias Neundorf ist bei SME im Bereich Industrial Components Key Account Manager für e-Signage-Displays.

(sb)

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