Wolf-Henning Scheider, CEO von ZF Friedrichshafen

Wolf-Henning Scheider (CEO von ZF Friedrichshafen) erklärte vor Pressevertretern aus vier Kontinenten, dass die Vehicle Motion Control in Kürze in Serie gehen soll. (Bild: Alfred Vollmer)

Wolf-Henning Scheider (CEO von ZF Friedrichshafen) erklärte vor Pressevertretern aus vier Kontinenten, dass die Vehicle Motion Control in Kürze in Serie gehen soll.

Mit ‚Flying Carpet 2.0‘ (wörtlich: Fliegender Teppich) hat ZF Friedrichshafen ein Fahrwerkkonzept entwickelt, das nach Angaben des Unternenhmens alle Längs-, Quer- und Vertikalbewegungen des Fahrzeugs vollständig kontrollieren kann. Der „Flying Carpet 2.0“ soll die Insassen nahezu völlig von Schlaglöchern, Bodenwellen, engen Kurven oder abrupten Bremsmanövern entkoppeln.

Wie der fliegende Teppich funktioniert, das sehen Sie in unserem Fachbeitrag mit Kurzvideo zur Technik der Vehicle Motion Control.

ZF hat einen so genannten Flying Carpet 2.0 vorgestellt.

ZF hat einen so genannten Flying Carpet 2.0 vorgestellt. ZF

Technische Grundlage dafür ist eine Kombination verschiedener aktiver und semi-aktiver Systeme, die störende Karosseriebewegungen vorausschauend ausgleichen. Herzstück ist das Dämpfungssystem S Motion, das mit vier Aktuatoren das Ein- und Ausfedern radindividuell der Fahrsituation und Straßenbeschaffenheit anpasst.

Anders als konventionelle Dämpfer reagieren die Aktuatoren nicht nur durch eine Regelung des hydraulischen Widerstands auf Anregungen. Sie verfügen über eine kompakte, außenliegende Elektromotor-Pumpen-Einheit mit integrierter Elektronik, die als bidirektionaler Steller arbeitet. So können sie jedes Rad einzeln und aktiv sowohl nach oben ziehen als auch nach unten drücken. In einer Kurve beispielsweise lassen sich die beiden inneren Räder einziehen und die äußeren ausfahren, sodass der Pkw nahezu waagrecht bleibt. Auf die gleiche Weise wirkt das System  gegen Nick-, Wank- und Hubbewegungen, die beim Anfahren, Abbremsen, Lenkmanövern oder bei Bodenwellen entstehen.

Um den Fahrkomfort für die Insassen zu erhöhen, sorgt im „Flying Carpet 2.0“ die aktive Hinterachslenkung AKC (Active Kinematics Control) für mehr Sicherheit, Dynamik und Wendigkeit. Bei geringen Geschwindigkeiten soll sie das Manövrieren durch einen hinteren Lenkeinschlag in entgegengesetzter Richtung zu den Vorderrädern vereinfachen. Ist das Auto schneller unterwegs, lässt das System Vorder- und Hinterräder in die gleiche Richtung einschlagen und erhöht so die Richtungsstabilität. Im Zusammenspiel mit S Motion verhindert das AKC beispielsweise das Ausbrechen des Hecks in engen Kurven.

 

gk

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