International bekannt sind lediglich die Großkonzerne wie Swatch und Nestle, Hoffmann-LaRoche, Novartis und so weiter. Wie ist die Lage der Schweiz heute im wirtschaftlich härteren Umfeld und wie positionieren sich die Unternehmen im Elektronik-Entwicklungsbereich? Was bieten sie an?

Auch hier in der Schweizer Wirtschaft merkt man natürlich schon seit Längerem, dass in vielen europäischen Ländern die Wirtschaft gar nicht mehr richtig läuft. Die Zahlen der Arbeitslosenstatistik in den südeuropäischen Ländern weisen beunruhigende Höchstwerte auf, die vor allem Exportnationen zu denken geben müssen. Mancherorts ist jeder Vierte ohne Job. Wenn in Ländern wie Spanien, Griechenland, Portugal, Italien und nun auch in Frankreich unzählige Leute aller Altersklassen gegen die rigide EU-Sparpolitik auf die Straße gehen, so hat das auf die Befindlichkeit der Menschen in ganz Europa einen sehr großen Einfluss. Sie müssen zwangsweise noch mehr sparen als sonst und sind total verunsichert. Umso mehr als sie sehen, dass vor allem die Banken gerettet werden und dies auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung und der Rentner. Fazit: Das generelle Stimmungsbild ist trotz EMS-Rettungsfonds recht düster und sogar Boomländer wie China und neuerdings Deutschland und die Schweiz und so weiter merken dies und fragen sich, wie das alles weitergehen soll.

Die kleine Schweiz verfügt im Bereich Wirtschaft erfreulicherweise über viele Trümpfe. Die generellen Steuern sind niedrig, die Arbeitslosenstatistik vom September 2012 weist beispielsweise einen Wert von 2,8 Prozent auf. Die starke Zuwanderung von hochqualifizierten Fachleuten aus dem europäischen Raum – vor allem aus Deutschland – hilft erwiesenermaßen mit, dass die Schweiz trotz aller Widrigkeiten im Vergleich gut dasteht. Die Direkt-Demokratie führt zudem dazu, dass die hiesigen Politiker „auf dem Boden bleiben“. Gefährliche Experimente sind überhaupt nicht gefragt. Der Schweizer Franken zählt seit Jahrzehnten zu den härtesten Währungen in einer unsicheren Welt, was aber nicht nur Vorteile hat. Unsere Bundesbank investiert bekanntlich seit langer Zeit Milliarden, um den CHF/Euro-Kurs bei 1,20 zu halten, um die wichtige Exportwirtschaft nicht in den Abgrund zu reißen. Kurzum: Viele Länder wären trotzdem froh, sie hätten nur die Probleme der Schweiz. Manchmal kommt sogar merklich etwas Neid auf. Ein Beispiel: Dass die leistungsfähige Schweizer Uhrenindustrie 2012 international von Rekord zu Rekord läuft, während beispielsweise die europäische Autoindustrie mit ihren Millionen Arbeitnehmern nun unter Überproduktion und Absatzschwäche zu leiden beginnt, erstaunt nicht nur uns Schweizer.

Was heute nicht entwickelt wird, steht morgen nicht zur Verfügung

Bevor man ernten kann, muss man bekanntlich säen. Der Lebenszyklus eines Produktes wird immer kürzer, gerade im Elektronikbereich. Was heute nicht entwickelt wird, steht morgen nicht zur Verfügung. Wer erst beim Umsatzrückgang merkt, dass nun umgehend ein neues Produkt auf den Markt müsste, wird dies früher als gedacht bereuen. Von der Projektstudie bis zum neu entwickelten Produkt dauert es eben meistens länger als vorgesehen. Dasselbe gilt für ein Re-Design im Hard- und Software-Segment. All dies benötigt gut ausgebildete und erfahrene Entwickler. Diese sind aber fast in allen Ländern Mangelware. So auch in der Schweiz. Da die Schweiz außer Wasserkraft kaum über Rohstoffe verfügt, kann sie sich nur durch High-Tech in allen Bereichen weiterhin profilieren. Mit ein Grund weshalb das Land eine gewaltige Zuwanderung von Fachspezialisten aufweist. Der Ausländeranteil beträgt in der Schweiz zurzeit über 20 Prozent. In Deutschland liegt er hingegen bei 8,8 Prozent. 1945 hatte die Schweiz 4,4 Millionen Einwohner, heute acht Millionen, für 2030 werden 9,5 bis zehn Millionen prognostiziert. Dies „erschreckt“ nun sehr viele murrende Schweizer. Es sind diverse Volksinitiativen in Vorbereitung, um den riesigen Zufluss an Ausländern markant zu stoppen. Es wird politisch alles versucht, hier eine wirksame Bremse einzubauen. Aber mit immer weniger jungen Leuten und immer mehr Rentnern sollte man dies schon gut überlegen. Wie sieht es bei der so wichtigen Weiterbildung aus? 80 Prozent der Bevölkerung bilden sich weiter. Die Nachfrage nach Weiterbildung in der Schweiz ist also hoch. Populär sind sowohl der Besuch von Weiterbildungsveranstaltung als auch selbstständiges Lernen. Die Weiterbildungsbeteiligung ist allerdings nicht in allen Bevölkerungsgruppen gleich hoch. Es gibt deutliche Unterschiede in den Teilnahmequoten etwa in Abhängigkeit der Integration im Arbeitsmarkt oder des Bildungsniveaus. Das zeigen die ersten Resultate des Mikrozensus Aus- und Weiterbildung 2011 des Bundesamts für Statistik (BFS), eine Erhebung des neuen modularen Volkszählungssystems.

 

Firmenportraits

Die Computer Controls AG

Das unabhängige, private Dienstleistungs- und Handelsunternehmen Computer Controls.

Das unabhängige, private Dienstleistungs- und Handelsunternehmen Computer Controls.Computer Controls

Die Computer Controls AG ist ein unabhängiges, privates Dienstleistungs- und Handelsunternehmen und steht als Synonym für den technischen Vertrieb von hochwertigen elektronischen Bauelementen und Geräten in der Schweiz seit mehr als 20 Jahren. Das Unternehmen bietet hohe technische Kompetenz und Produktvielfalt für Mess- und Prüfanwendungen und bei Entwicklungsanforderungen. Im Jahr 1971 gegründet, besteht es in der heutigen Form seit 1991. Im Schweizer Markt sind sie einer der massgeblichen Distributoren im Bauteil- und Messtechnik-Bereich. Der Hauptsitz steht in Otelfingen, die Filiale für die Suisse Romande in Chavornay/Yverdon mit weiteren Büros in der Schweiz. Weiterhin wird eine flächendeckende Präsenz in der Schweiz und in Ost-Europa durch die HT-Eurep sichergestellt, eine im Konzern integrierte Vertriebsorganisation. Kompetente Vertriebs- und Produktingenieure, die kontinuierlich geschult werden, begleiten den Kunden über den gesamten Produktlebenszyklus: vom Design-In, über Applikations-Support bis zum Produkt End-of-Life.

Dyconex

Seit mehr als 40 Jahren fertigt Dyconex hochkomplexe Leiterplatten mit hoher Zuverlässigkeit.

Seit mehr als 40 Jahren fertigt Dyconex hochkomplexe Leiterplatten mit hoher Zuverlässigkeit. Dyconex

Seit mehr als 40 Jahren fertigt Dyconex hochkomplexe Leiterplatten, mit hoher Zuverlässigkeit. Das weltweit aktive Unternehmen hat sich auf PCB-Technologien in den Bereichen Medizin, Luft- und Raumfahrt, Halbleiter-Packaging und industrielle Anwendungen spezialisiert. Der Schwerpunkt liegt dabei vor allem in der Medizinbranche. Hier entwickeln die Schweizer zum Beispiel Substrate für implantierbare Schrittmacher und Defibrillatoren oder Hörgeräte und Bildgebungsanwendungen. Investiert werden soll noch stärker in neue Schlüsseltechnologien, Qualitätsstandards, hochmoderne Ausrüstung und hochqualifizierte Arbeitskräfte. Angeboten wird ein breit gefächertes Leistungsspektrum, um zum Beispiel Ultra-HDI-Leiterplatten, fortschrittliche Via-Techniken, verschiedene hochleistungsfähige Basismaterialien oder Mikrofluidlösungen zu verwirklichen. Das moderne Werksgelände mit einer Fläche von 6000 m2, das auch einen 600 m2 großen Reinraum der Klasse 10.000 umfasst, bietet eine hochflexible Produktionsumgebung. Das Unternehmen gehört zum Verbund der Micro Systems Technologies Gruppe (MST), die sich aus fünf Technologieunternehmen in drei Ländern zusammensetzt.

Elesta relays GmbH

Elesta relays, Hersteller von Relais mit zwangsgeführten Kontakten aus Bad Ragaz.

Elesta relays, Hersteller von Relais mit zwangsgeführten Kontakten aus Bad Ragaz.Elesta relays

Das Motto der Elesta relays GmbH, Bad Ragaz lautet: Innovation aus dem St. Galler Rheintal. Zur festen Größe hat sich das Unternehmen als Hersteller von Relais mit zwangsgeführten Kontakten entwickelt. Aus den anfänglich 19 Mitarbeitern im Jahr 1997 wurde binnen 15 Jahren ein Unternehmen mit 230 Mitarbeitern und einem breit gefächerten Produktprogramm mit einer sehr hohen Variantenvielfalt. Kernprodukt bilden Sicherheitsrelais, die als Herzstück in Sicherheitssteuerungen von Aufzügen, Medizinlasern, Eisenbahnen oder bei Schutzeinrichtungen für Maschinen zu finden sind. Mit derzeit sieben Baureihen wird ein Großteil der Anwendungsgebiete abgedeckt, mit einer Vielzahl kundespezifischer Varianten. Daneben werden in einem neuen Tätigkeitsfeld kundenspezifische Entwicklungs-Produktionsdienstleitungen angeboten. Die Mitarbeiter verfügen über hohe Kompetenz und gute Ausbildung und werden regelmäßig weitergebildet. Langfristige Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen ist eines der Unternehmensziele, um firmenspezifisches Know-how entstehen zu lassen. Konsequent umgesetzt wird Lean Management. Dieses Bemühen das Lean Management im gesamten Unternehmen konsequent einzuführen, wurde in diesem Jahr mit dem Gewinn des „Swiss Lean Award 2012“ ausgezeichnet.

MPL

Die PIP30 Familie wurde speziell entworfen, um extremen Umgebungseinflüssen standzuhalten.

Die PIP30 Familie wurde speziell entworfen, um extremen Umgebungseinflüssen standzuhalten. MPL

Die MPL AG, Hersteller von robusten Embedded-Computern, hat eine neue Plattform mit Intel Core-Prozessoren der dritten Generation vorgestellt, welche exklusiv in der Schweiz hergestellt werden. Die neue Plattform, genannt PIP30 Family, ist mit den Intel CPUs aus der Ivy- oder Sandy-Bridge- Architektur in Kombination mit dem QM77-Chipsatz ausgestattet. Um eine sehr robuste Lösung erreichen zu können, werden nur die Intel mobile CPUs aus der Embedded Roadmap verwendet. Prozessor, Chipsatz, sowie ECC DDR3 Memory  werden On-Board verlötet. Dies ermöglicht die Montage direkt am Gehäuse und damit die beste Kühlung. MPL bietet dieses Kühlkonzept seit mehr als 16 Jahren an. Form und Größe der neuen PIP30 Family entsprechen denen der ersten PIPs aus dem Jahre 1996. Die PIP30 Familie wurde speziell entworfen, um extremen Umgebungseinflüssen standzuhalten. Das in Datwill, bei Zürich, ansässige Unternehmen wurde 1985 von Rudolf Hug gegründet. Seit 1985 entwickelt und fertigt MPL AG robuste Industrie-PCs (Boards und Systeme) für industrielle Anforderungen und industrielle Steuerungen mit hohem Qualitätsstandard.  Die Produkte sind langfristig verfügbar, mit geringem Stromverbrauch, erweitertem Temperaturbereich und einem passiven Kühlkonzept (lüfterlos).

Jürg Fehlbaum

ist freier CH-Redakteur für all-electronics.de.

(ah)

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