5G-Forschungsnetz in Aachen hat den Betrieb aufgenommen.

Das 5G-Netz steht bereit: Sendestart mit (v.l.n.r.) Prof. Thomas Bergs und Prof. Robert Schmitt (Direktorium WZL und Fraunhofer IPT), Olaf Reus (Mitglied der Geschäftsleitung bei Ericsson), Jan-Peter Meyer-Kahlen (Leiter Ericsson ICT Development Center Eurolab), Sven Jung (Technischer Leiter 5G am Fraunhofer IPT) sowie Niels König (Projektleiter 5G-Industry Campus Europe). (Bild: Fraunhofer IPT)

Mit einer Fläche von knapp einem Quadratkilometer, 19 Antennen und einer Bandbreite von 10 GBit/s ist es das derzeit größte 5G-Forschungsnetz in Europa; das Funknetz hat eine Frequenz im Bereich 3,7 bis 3,8 GHz. Zu der Forschungseinrichtung gehören außerdem noch mehr als 7.000 m2 Hallenfläche. Die Projektpartner der Einrichtung sind das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT, das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen, das Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen sowie künftig noch weitere Institute der Hochschule. Mit rund 6 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) das Projekt.

Erforscht und erprobt werden dort verschiedene Anwendungsszenarien – von der 5G-Sensorik für die Überwachung und Steuerung komplexer Fertigungsprozesse über mobile Robotik und Logistik bis hin zu standortübergreifenden Produktionsketten. Partner für den Aufbau der 5G-Infrastruktur ist der Mobilfunk-Netzausrüster Ericsson sowie das IT Center der RWTH Aachen.

Ein weiteres Ziel der Wissenschaftler ist es, moderne Edge-Cloud-Systeme zur schnellen Datenerarbeitung zu testen, um weitere Potenziale von 5G für eine vollständig vernetzte und adaptive Produktion auszuschöpfen. „Durch das intelligente Zusammenspiel des 5G-Netzes und lokalen Edge-Cloud-Systemen sind wir in der Lage, durchgängige Echtzeit-Anwendungen auf eine skalierbare Weise umzusetzen – vom Sensor bis in die Cloud“, erklärt Sven Jung, der den Aufbau auf technischer Seite leitet. Damit können die Forscher „zum Beispiel Prozessanalysen in Echtzeit oder Closed-Loop-Anwendungen, ganzheitlich umsetzen und validieren lassen“, fährt Jung fort. Niels König, der das Projekt auf Seiten des Fraunhofer IPT leitet und koordiniert, schwärmt: „Hier entsteht die Zukunft für eine innovative Produktion.“

(dw)

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