Bei der 'smarten Systemoptimierung' zeichnen Kameras die relevanten Prozessmerkmale in verketteten Anlagen auf. Die Anwendung ermittelt dann Fehlerquellen und zeigt Ursachen auf.

Bei der 'smarten Systemoptimierung' zeichnen Kameras die relevanten Prozessmerkmale in verketteten Anlagen auf. Die Anwendung ermittelt dann Fehlerquellen und zeigt Ursachen auf. (Bild: Rainer BEZ/Fraunhofer IPA)

Bei der ‘smarten Systemoptimierung‘ erfolgen Datenerfassung und -auswertung automatisiert. Zu Beginn wird die gesamte Produktionslinie mit intelligenten Kameras ausgestattet. Anschließend bildet der Mitarbeiter die einzelnen Prozesse über die am IPA programmierte Teach-App auf einem Tablet ab. „Für jede Anlage legt der Verantwortliche die einzelnen Prozessmerkmale, zum Beispiel das Zusammenspiel von Roboter, Werkzeug und Werkstück im Videostream grafisch fest“, erläutert Felix Müller, Wissenschaftler am Fraunhofer IPA. Die Kamera weiß dann, welche Arbeitsschritte sie aufzeichnen und echtzeitnah auswerten muss. Sobald die Produktion läuft, werden die Prozessdaten dezentral auf den Kameras ausgewertet und Abweichungen an ein Analysetool übermittelt. Dieses kann die Informationen auswerten, anlagenübergreifend analysieren und in der gewünschten Form aufbereiten.

Die Anwendung analysiert nicht nur die Fehler einzelner Prozesse, sondern gibt auch Auskunft über deren Fortpflanzung im Fertigungssystem. Weil jede Maschine aufgezeichnet wird, kann über die gesamte Prozesskette hinweg eine Datenbasis erzeugt werden. Das Analysetool arbeitet daraufhin heraus, wie die Fehler zusammenhängen. „Im Gegensatz zur klassischen OEE erhält der Anwender sofort eine Ursachenzuordnung. Er sieht, welcher Prozess den anderen blockiert und erkennt, wo der Auslöser sitzt«, sagt Müller. Weiterhin sei es möglich, die Fehlerbehebung zu priorisieren. So zeige das System automatisch an, welcher Missstand innerhalb der Produktion die meisten Verluste hervorruft beziehungsweise aktuell einen Engpass erzeugt.

Logimat 2016 – Halle 7, Stand B 18

(mns)

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