Mit nur vier Eingaben berechnet das Tool der Sensor-App den notwendigen Sicherheitsabstand von Lichtgittern und schlägt passende Lösungen vor.

Mit nur vier Eingaben berechnet das Tool der Sensor-App den notwendigen Sicherheitsabstand von Lichtgittern und schlägt passende Lösungen vor. (Bild: IPF)

Auf die Schnelle

Das Wesentliche in 20 Sek.

  • Passende Sicherheitslicht-
    gitter per App ermitteln
  • Experten-Meinung per App anfordern
  • Kostenlose Machbarkeits-
    analysen geben Sicherheit
  • Kürzere Abschaltzeiten
    sparen wertvollen Platz
  • Finger-, Hand- oder Personenschutz – das ist oft die Frage

Bereits 2011 feierte die Sensor-App von ipf electronic Premiere, eine der ersten Anwendungen dieser Art für Smartphones und Tablets. Waren die Vorgängerversionen noch als Offline-App ausgelegt, ist für das aktuelle Release 4.0.1 eine Internet-verbindung notwendig. Der Grund: Die Datenbasis über alle Produktkategorien ist inzwischen auf rund 30 GB angewachsen – die digitalen Zwillinge lassen Grüßen! Für eine Offline-Suche über alle Produkt-kategorien und -eigenschaften ist das aufgrund des Speicherbedarfs auf dem Endgerät kaum möglich. Bisherige Nutzer der IPF-App werden außerdem bemerken, dass sich das jüngste Release grundlegend von den Vorgängerversionen unterscheidet und zudem neue, praxisorientierte Funktionen bereitstellt.

Anwender haben über die App Zugriff auf das gesamte Angebot, wie es auf der Webseite des Sensor-spezialisten zu finden ist, darunter eine Produktsuche, die sich u.a. auch auf Basis der gewünschten Geräteeigenschaften durchführen lässt. Ergänzend stehen eine Vielzahl an produktspezifischen Dokumenten bereit, wie Datenblätter, Betriebsanleitungen bis hin zu White Paper über bestimmte Themen. Darüber hinaus integriert die App mit einem Berechnungstool für Sicherheitslichtgitter und einer kostenfreien Anfrage mit Machbarkeitsanalyse bei den Produktexperten von IPF zwei neue Funktionen.

Abstandsberechnung von Sicherheitslichtgittern

Anhand weniger Daten ermittelt das Berechnungstool den Abstand eines Sicherheitslichtgitters zu einem Gefahrenbereich und schlägt passende Lösungen vor. Das Tool soll Anwender auch für die Thematik an sich sensibilisieren. Denn bei der Nachlaufzeit einer gefahrbringenden Bewegung geht es meist nicht um Sekunden, sondern um Millisekunden. Dies wird in der Praxis häufig unterschätzt. Dazu ein Beispiel: Ein senkrecht montiertes Sicherheitslichtgitter mit einer Feldhöhe von 1 000 mm und einem Abstand von 4 m zwischen Sender und Empfänger müsste bei 0,2 s Nachlaufzeit der zu überwachenden Maschine einen Abstand von mindestens 466 mm zum Gefahrenbereich haben. Bei einer Nachlaufzeit von 0,3 s vergrößert sich der Mindestabstand des gleichen Lichtgitters auf mindestens 532 mm. Das Berechnungstool ist somit eine wichtige Hilfestellung, um potenzielle Gefahren richtig einzuschätzen und erforderliche Abstände einzuhalten.

Erste Machbarkeitsanalyse per App: Der Anwender braucht nur einige wenige Fragestellungen zum Projekt und Prüfobjekt zu beantworten.

Erste Machbarkeitsanalyse per App: Der Anwender braucht nur einige wenige Fragestellungen zum Projekt und Prüfobjekt zu beantworten. IPF

Die Suche nach einem Lichtgitter über die Eingabe der an einer Maschine zur Verfügung stehenden Distanz zur gefahrbringenden Bewegung, ist allerdings nicht möglich. Ein Grund ist beispielsweise, dass sich hinter der Eingabemaske der App unterschiedliche Berechnungsformeln für die senkrechte oder waagerechte Anordnung eines Lichtgitters verbergen. Darüber hinaus erfordert die Produktsuche unter anderem die Eingabe der gewünschten Feldhöhe des Lichtgitters. Sie definiert unabhängig von den möglichen Varianten mit Finger-, Hand- oder Körperschutz die Reaktionszeit eines Lichtgitters. Die Suche ausschließlich anhand der Distanz zur gefahrbringenden ­Bewegung, würde daher keine praktikablen Ergebnisse liefern.

Geringe Anpassungen mit großer Wirkung

Allerdings erhält der Anwender auf Basis seiner Vorgabewerte zu jedem in Frage kommenden Produkt die Abstandsinformation. So werden bei dem bereits genannten Beispiel mit einer Nachlaufzeit von 0,3 s immerhin 13 Produktlösungen mit Sicherheitsabständen von 532,6 mm bis, zugegeben nicht wirklich sinnvollen, maximal 3 713,6 mm vorgeschlagen. Braucht der Anwender noch geringere Montageabstände, bleibt nur eins: Die Nachlaufzeit der gefahrbringenden Bewegung reduzieren. Selbst geringfügige Anpassungen reichen da schon aus. Um bei dem Beispiel zu bleiben: Die Reduzierung der Nachlaufzeit von 0,3 s auf 0,25 s, also 5/100 kürzer, ermöglicht bereits einen Montageabstand von lediglich 452,8 mm und somit rund 80 mm weniger Sicherheitsabstand. Dies kann bei der Installation schon entscheidend sein.

Derzeit nur auf der IPF-Webseite verfügbar: Der Brennweitenrechner ‚OptiCheck Toolbox‘ steht auf der Roadmap für eine der nächsten Versionen der Sensor-App.

Derzeit nur auf der IPF-Webseite verfügbar: Der Brennweiten-rechner ‚OptiCheck Toolbox‘ steht auf der Roadmap für eine der nächsten Versionen der Sensor-App. IPF

Mit der Funktion ‚Anfrage‘ bekommt der Projekteur einen direkten Draht zu den jeweiligen Experten, die anhand der eingegebenen Daten und einer kurzen Beschreibung der konkreten Applikation eine kostenfreie Machbarkeitsanalyse erstellen. Zusätzlich werden einige Fragen zum Projekt beziehungsweise zum Prüfobjekt selbst gestellt. Dies stellt sicher, dass der Anwender sämtliche relevante Aspekte berücksichtigt, um im Zuge der Machbarkeitsanalyse eine wirklich optimale Lösung zu finden.

Darüber hinaus können Bilder der Einbausituation oder Aufgabenstellung zusammen mit der Anfrage gesendet werden, was das gesamte Prozedere deutlich vereinfacht und auch beschleunigt. Ein weiterer Vorteil der App gegenüber einer Anfrage direkt beim Vertrieb: Die App ist immer verfügbar, auch wenn gerade keine Bürozeiten sind. Somit lässt sich zu jeder Zeit eine konkrete Applikation skizzieren. Dabei führt die App gewissermaßen in wenigen Schritten gezielt durch die Anfrage.

Nach dem Release ist vor dem Release

Eine gute App zeichnet sich neben ihrem Nutzen und Mehrwert auch durch ständige Verbesserungen und Weiterentwicklungen aus. Konkret denkt IPF darüber nach, den bisher nur online verfügbaren Brennweitenrechner OptiCheck-Toolbox für Kamerasensoren künftig auch als Teil der App bereitzustellen. Da sich vor dem Einsatz von Kamerasensoren häufiger die Frage stellt, welches Gerät sich für eine spezifische Anwendung eignet, wäre die OptiCheck Toolbox hier sehr hilfreich, da sie bei der Auswahl eines Kamerasensors gleich die verschiedenen Beleuchtungsvarianten aufführt.

Christian Fiebach

Geschäftsführer ipf electronic in Altena

(sk)

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