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(Bild: WDI)

Kontaktbuchsen, auch als Stift-, PCB-/Leiterplatten-, Anschluss- oder IC-Buchsen bekannt, sind oberflächlich betrachtet sehr einfache mechanische Bauelemente und bestehen aus zwei Komponenten: der präzisionsgedrehten Hülse und dem gestanzten internen Multifinger-Kontaktclip.

Kontaktbuchsen bestehen aus der präzisionsgedrehten Hülse und dem gestanzten internen Multifinger-Kontaktclip.

Kontaktbuchsen bestehen aus der präzisionsgedrehten Hülse und dem gestanzten internen Multifinger-Kontaktclip. WDI

Doch in den scheinbar einfachen Teilen stecken viele Möglichkeiten. Kontaktbuchsen sind sehr robust, bieten perfekten Halt für runde präzisionsgedrehte Stiftkontakte, rechteckige sowie quadratische Stifte/Bauteilepins und haben einen sehr niedrigen Übergangswiderstand. Hülsen und Kontaktclips sind meist verzinnt oder vergoldet, aber auch in anderen Oberflächenlegierungen und Schichtdicken im Angebot. Unter der Oberflächenlegierung haben alle Kontaktbuchsen eine Nickelsperrschicht beziehungsweise eine Kupferschicht bei nichtmagnetischen Versionen.

Grenzenlos vielseitig

Außerdem zeichnen sich diese Board-Level-Verbinder durch seine Vielseitigkeit aus, denn die Hülsen sind in unterschiedlichen Größen und Ausführungen oder auch kundenspezifisch erhältlich. Für die meisten Durchmesser gibt es mehrere Multifingerclips, um weiche oder feste Verbindungen herzustellen: feste bei Vibration und Schock, weiche bei Multi-Pin-Anwendungen, etwa wenn IC-Sockel mit großer Pinanzahl zu stecken sind.

Dementsprechend vielfältig sind die Einsatzmöglichkeiten: direkt in die Leiterplatte, ins Gehäuse oder in Frontabdeckungen gesetzt machen Kontaktbuchsen Bauteile steckbar und ermöglichen spätere System-Upgrades ebenso wie den Austausch und Service im Feld. Außerdem bietet sich der Einsatz für Bauteile wie LC-Displays, Batteriemodule oder Sensoren an, die keine hohen Löttemperaturen vertragen und erst später auf die Leiterplatte kommen. Und wenn Sockel oder Steckverbinder zu hoch aufbauen, lassen sich die Bauteile direkt auf die Leiterplatte stecken.

Verbindungen aus Übersee

US-Hersteller Mill-Max (Vertrieb: WDI) hat sich auf die Entwicklung und Fertigung dieser Steckverbinderkomponenten spezialisiert. Gestanzt und gerollt in die Hülsen eingesetzt nehmen die Kontaktclips des Unternehmens Stiftkontakte mit Durchmessern von 0,008” bis 0,102” oder 0,2 mm bis 2,6 mm in rund, rechteckig oder quadratisch auf.

Die Hülsen selbst gibt es zum direkten Einlöten oder mit Lötpin, mit Einpressphase oder Compliant-Press-Fit (gasdicht), in verschiedenen Einpressformen (dreieckig, quadratisch, fünfeckig oder sechseckig) oder mit Rändel zum Einpressen in die Leiterplatte. Geschlitzte Versionen ermöglichen die direkte Kabelanbringung und für individuelle Steckerlösungen bieten diverse Ausführungen einen Lötkelch oder Crimpende.

Messing ist die am häufigsten verwendete Grundlegierung für die Hülsen, da sie extrem leitfähig, sehr gut zu verarbeiten sind. Sie lassen sich zudem für die meisten Anwendungen einsetzen. Alternativ bietet Phosphorbronze mehr Festigkeit und Formbarkeit. Für höhere Ströme eignet sich leitfähiges Telluriumkupfer.

Zur Auswahl stehen Drei-, Vier-, oder Sechs-Finger-Kontaktclips aus Berylliumkupfer, vergoldet oder verzinnt. Für Hochtemperaturanwendungen mit dauerhaften Temperaturen über 150 °C gibt es Kontaktclips aus Berylliumnickel.

Falko Ladiges

(Bild: WDI)
ist im Produktmarketing Pemco bei WDI tätig.

(mou)

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