Ausgebucht als einer der letzten großen Technologietage 2010 war das Open House von Fuji mit interessanten Vorträgen, Podiumsdiskussionen mit Anwendern und der Premiere des neusten Bestückautomaten – frisch aus Japan.
Noch lange nicht am „Ende der Fahnestange“ angelangt sind die technologischen Entwicklungen in Sachen SMD-Bauteilgeometrien und den Automatenkonzepten, die solche immer kleiner werdenden Bauteile bestücken. Der Vortrag aus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Fuji (Bild 2) im Rahmen des Open House mit Technologietagung bei Fuji in Mainz-Kastel überraschte mit Prognosen, die in Asien bereits zum Alltag gehören: Die Elektronikwelt ist bereits beim 0201-Chip gelandet. 0,1 mm Pitch in mobilen Anwendungen und 0,06 mm Pitch in Modulen werden keine Seltenheit mehr sein. 01005-Chips auf Motherboards gehören zum Alltag.
Reger Know-how-Austausch
Das reichaltige Programm bot zudem ausgesuchte Fachvorträge wie z. B. über die „Modellierung und Simulation der Montagegenauigkeit im SMT-Prozess“, vorgetragen von Dr.-Ing. habil. Wohlrabe, TU Dresden.
Eine Podiumsdiskussion über Anwendungserfahrungen mit den Tools Flexa und Trax (Bild 4) – eingebunden in Präsentationen zu den Themen MES, Feederverifikation, LED-Verarbeitung und Traceability – markierte deutlich die Vor- und Nachteile solcher Tools für den jeweiligen Anwender.
Die abschließenden Live-Vorführungen zeigten praktische Demonstrationen zu Produktwechsel ohne Stillstandzeiten, Bestückung neuer Technologien, Laserbeschriftung von Nutek und anderen interessanten Punkten.
Der zweite Tag bot eine weitere Podiumsdiskussion, diesmal zum Thema „NXT in der Produktion – Erfahrungen und Kommentare“, sowie einen Vortrag über „Dreidimensionale Schaltungsträger: Chancen und Herausforderungen für den Fertiger“ von Herrn Craiovan, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Die praktischen Demonstrationen präsentierten eine Maschinenfähigkeitsstudie über Bestückkräfte (Dr. Keil, Cetaq), die vollautomatische Generierung der Bauteilgeometrie in wenigen Minuten, praktische Bestückung mit der Aimex-Maschine sowie weitere interessante Punkte.
Ausbaufähig
Bei dem Bestückungsautoamten Aimex von Fuji steht das „ex“ für expandible, also für noch mehr Flexibilität im High-Mix-Bereich. Erstmals ist es nun möglich die Bestückungsanlage in wenigen Sekunden mit unterschiedlichen Bestückungsköpfen auszurüsten und zusätzlich die Bestückungskapazität der Maschine zu erhöhen. Die flexibel einsetzbaren Bestückungsköpfe optimieren die Maschine für das jeweilige Produkt. Diese und andere Möglichkeiten der Kapazitätsanpassung machen die Maschine zu einer hochflexiblen High-Mix-Lösung. Man kann für vergleichsweise niedrigen Durchsatz mit zwei Bestückungsköpfen starten. Wird eine höhere Kapazität benötigt, können weitere Bestückungsköpfe – bis zu drei bzw. vier – nachgerüstet werden.
Maßgeschneiderte Software
Die intelligenten Feeder der Bestückungsautomaten NXT und AIM erreichen ihre großen Vorteile in Verbindung mit der Programmerstellungssoftware Fuji Flexa und der modularen Traceability Software Fuji Trax. Es gibt 3 verschiedene Ausbaustufen der Traceabilty. Der Fuji Trax Verfier übernimmt die Rüstkontrolle und die Bauteilverifikation. Eine Positionierung der Feeder ist auf jeder freien Stelle der Feederbank ist möglich. Die Maschinen erkennen automatisch den Feeder mit gerüstetem Bauteil, was Fehlbestückungen ausschließt.
Weiterhin dient der Profiler in Verbindung mit Barcodescannern zur Rückverfolgung der Bauteile auf Leiterplattenbasis. Zur Vervollständigung der Traceability-Lösung wird der Adviser zur statistischen Prozesskontrolle angeboten. Darüber hinaus hat Fuji jetzt Lösungen geschaffen, die es erlauben ein übergeordnetes Software-System (MES) direkt über eine MES-Schnittstelle an die NXT anzubinden.
Außerdem bietet Fuji jetzt eine Lösung zum Bestücken von LEDs mit unterschiedlichen Leuchtklassen und entsprechend unterschiedlichen Vorwiderständen an.
Hilmar Beine
(hb)
