Mehr als 50 % der neu verkauften Mobiltelefone sind Smartphones. Ihre Mobilität, die hohe Verbreitung, die leistungsfähigen Displays und die praktische Sensorik wecken Begehrlichkeiten bezüglich Fernwartung und -Bedienung von Industrieanlagen. Leider gibt es aber nicht nur einen Weg, Smartphones und Apps zu integrieren. Prinzipiell bestehen fünf Möglichkeiten: Native Apps, Clientside Webapps, Hybrid Apps, Interpretierte Apps und (Cross-)Kompilierte Apps. Sie alle bringen unterschiedlichen Vor- und Nachteilen mit. Der Beitrag von Andy Walter auf dem Kongress der SPS IPC Drives stellt diese Techniken und ihre Stärken vor und betrachtet sie aus dem Blickwinkel des Automatisierers. So gibt es beispielweise Fälle, in denen kein Weg an nativen Apps vorbeiführt. Insbesondere, wenn Apps sich auf dem Smartphone oder Tablet möglichst unauffällig integrieren sollen – oder wenn parallel dazu andere Anwendungen auf dem Smartphone laufen. Sobald mehr als eine Plattform unterstützt werden soll, ist dies jedoch der aufwendigste Weg.
Aufgrund der Schnelllebigkeit der Konsumgüter kommen Anwender gerade bei Bring-Your-Own-Device (BYOD) nicht um die Unabhängigkeit von einem konkreten Gerät – und von einer konkreten Plattform – herum. Es gibt dennoch Strategien, um die Abhängigkeiten von App-Store-Betreibern oder der Smartphone-Plattform zu verringern, ohne auf ihre Vorteile und Stärken verzichten zu müssen. Beispielsweise geht es darum, in die App Stores der jeweiligen Mobilplattformen zu kommen, ohne von Apples oder Microsofts Zertifizierungsprozess abhängig zu sein. BYOD beschränkt sich jedoch nicht auf private Geräte: Ein Anlagenhersteller ist selten in der Lage, die strenge Vorgabe zu machen, welches Tablet oder Smartphone die Service-Techniker seiner Kunden verwenden müssen. Der Beitrag erläutert, wie sich BYOD handhaben lässt, ohne dabei den Zugriff auf die Sensorik zu verlieren. Ebenso wird geklärt, wie Anwender ihre mobilen Endgeräte mit der Anlage verbinden können, wenn Wlan nicht möglich oder gewünscht ist.
Die Langlebigkeit der Betriebssysteme steht ebenfalls im Foku:. Für den auf lange Laufzeiten ausgelegten Maschinenbau sind die Zykluszeiten der Smartphone-Betriebssysteme von fünf Jahren oder weniger zu kurz. Man möge sich an die Situation von Symbian vor zehn Jahren oder von Blackberry vor fünf Jahren erinnern. Daher konzentriert sich der Beitrag auf plattformneutrale Techniken und vermittelt Strategien, wie sich mit möglichst wenig Aufwand ein hohes Maß an Leistung und Konnektivität erreichen lässt.
Der Vortrag ‚Fernüberwachung per Smartphone‘ findet auf dem SPS IPC Drives Kongress am 26.11.2013 um 11:30 Uhr als Teil der Session 2a ‚Tablets und Smartphones‘ statt.
(mf)