OPC-Präsident Stefan Hoppe

"Vor 5 Jahren haben vielleicht einige nicht an unsere Vorhersage geglaubt. Heute zweifelt niemand mehr an der Rolle von OPC als Weltbibliothek des IIoT." OPC-Präsident Stefan Hoppe (Bild: Redaktion IEE)

Ende 2014 hatte der damals gerade frisch gewählte OPC Foundation Vize Präsident Stefan Hoppe ausgerufen, mit OPC UA bis spätestens 2019 den Status eines weltweit anerkannten Standards des Industriellen Internet der Dinge IIoT zu erlangen. Mission accom­plished würde man in den USA dazu wohl sagen. „Es gibt keine andere Bewegung und keine andere Technologie wie OPC UA für industrielle Interoperabilität, welche die Welt zusammen bringt“, freut sich Stefan Hoppe, der seit gut einem Jahr als Präsident der OPC Foundation im Amt ist. In 2019 sei die OPC Foundation um 104 Mitglieder gewachsen darunter Okuma, Weidmüller, Makino Milling, Alstorm, Nikon, Persistant Systems, TÜV Süd, Baumüller und L’Orreal. Dazu Hoppe: „Die OPC Foundation stellt das weltweit größte Eco-System für Interoperabilität bereit und einen neutralen Boden für gemeinsame Standards in der Automatisierung.“

Companion Standards: der Tsunami rollt heran

„Zur Definition der Weltsprache in der Produktion basierend auf OPC UA sind im VDMA mittlerweile insgesamt 41 Gruppen sensibilisiert“, so Andreas Faath vom VDMA bei seinem Statusbericht: Mit veröffentlichten Companion Spezifikationen für vier Märkte wie Robotics und Machine Vision aber auch Machine Tools und Kunststoffmaschinen sind weitere 18 Gruppen aktiv an der Definition der Beschreibung von Daten und Schnittstellen für Maschinen beteiligt. „Ein Tsunami an OPC UA Companion Standards“, lobte Hoppe den VDMA und hob vor allem die Wichtigkeit der internationalen Verbreitung am Beispiel „umati“ hervor.

Im technischen Update sah Matthias Damm, CEO Ascolab, den Erfolg der Verbreitung von OPC UA in der sehr von Mitgliedern lösungsorientiert geprägten pragmatischen Erweiterung: „Die technologische Basis von OPC UA ist seit 2007 stabil und wird ständig erweitert mit Amendments. „So ermöglichen wir die zügige Umsetzung von weiteren Anforderungen aus den Arbeitsgruppen“, betont Damm. So wurde im Januar 2018 als „Safety for OPC UA based on Profinet“ eine Initiative gestartet, die aktuell nun mit vielen Erweiterungen als „OPC UA Safety – Part 15“ zur SPS Messe freigegeben wurde. Die heutige Safety Lösung basiert allerdings noch rein auf Client/Server-Kommunikationsmechanismen. „Daher ist es eine Aufgabe der Field Level Communications Gruppe, die Safety-Kommunikation um PubSub-Mechanismen zu erweitern“, so Stefan Hoppe. Erfolgreich gestartet ist auch die OPC UA Harmonization Arbeitsgruppe. Hier sollen Datentypen, Features aber auch Schnittstellen wie Energie­management oder Rezepthandling für Maschinen aus verschiedenen Märkten harmonisiert werden.

Und die Field Level Communication?

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Die Themenliste der FLC Initiative: Die Controller-to-Controller-Kommunikation per UDP und TSN wird als erstes definiert. Die Konsequenz: Kommunikation per OPC UA over TSN im Feld wird noch dauern. Redaktion IEE

Peter Lutz konnte als FLC-Director mit Murrelektronik und Fes‒Mitglieder im Leitungsgremium der Initiative vorstellen, die nun auf 25 Firmen angewachsen ist. Mittlerweile arbeiten über 240 Experten aus über 40 Mitgliedsfirmen der OPC Foundation an den Basiskonzepten für die zwei TSN Use Cases: Controller-to-Controller und Controller-to-Device.

Unterstützt wird dabei sowohl herkömmliches auf UDP basierendes Ethernet, wie auch ein direktes Layer-2-Mapping von OPC UA auf Ethernet TSN. „Der zweigleisige Ansatz soll sicherstellen, dass die erarbeitete Lösung in unterschiedlichsten Automatisierungsgeräten der Prozess- und Fabrikautomatisierung zum Einsatz kommen kann“, so Lutz. Bis April 2020 soll bereits die erste Version der Spezifikation als Release Candidate zur Verfügung stehen und deren Implementierung auf der Hannover Messe anhand einer Demo mit Prototypen verschiedener Hersteller gezeigt werden.

(ml)

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