Automation

Die Automatisierungsbranche blickt trotz der aktuellen Rahmenbedingungen positiv auf die kommenden Monate. (Bild: AdobeStock.com 492488599)

Die Automatisierungsbranche blickt trotz der aktuellen Rahmenbedingungen positiv auf die kommenden Monate. Laut der Erhebungen des Statistischen Bundesamts und des ZVEI ist der Branchenumsatz 2021 um 10 Prozent auf ein Volumen von 52,3 Mrd. EUR gestiegenen. Auch in den ersten 5 Monaten 2022 setzte sich das Wachstum mit plus 9,5 Prozent weiter fort. Zudem gibt sich die Automation als Jobmotor. Rund 258.000 Mitarbeiter waren Ende Mai 2022 in Deutschland in der Automation beschäftigt. Einzig die andauernden Materialengpässe trüben die Laune.

So zeigt der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau deutliche Bremsspuren, wie der VDMA berichtet. Preisbereinigt steht ein Minus von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Aus dem Inland kamen 17 Prozent weniger Aufträge, die Auslandsorders gingen um 12 Prozent zurück. "Die Investitionslaune hat sich weltweit eingetrübt, was bei den geopolitischen und wirtschaftlichen Bedingungen nicht verwundert", erläutert Dr. Ralph Wiechers, VDMA-Chefvolkswirt. „Aktuell erschweren Knappheiten bei Materialien und Zulieferungen sowie der Fachkräftemangel das zeitnahe Abarbeiten der Auftragspolster. Hinzu kommen die unsichere Versorgungslage und deutlich steigende Preise von Energieerzeugnissen. Es bleibt also ein nicht unerhebliches Restrisiko für diese Schätzung.“ Ein deutlich schwächeres Wachstum in China, der Krieg in der Ukraine, hohe Inflationsraten und die daraus resultierenden Bremsmanöver der Notenbanken lassen auf eine Zurückhaltung bei den Investitionen schließen. Doch unter der Annahme, dass es keine Eskalation dieser Belastungsfaktoren gibt, sollte ein größeres Minus vermieden werden können. Entgegen der Automatisierungsbranche droht der Fachkräftemangel im Maschinen- und Anlagenbau ein weitaus größeres Problem zu werden, das den wirtschaftlichen Erfolg ausbremsen wird. Der stellvertretende VDMA-Hauptgeschäftsführer Hartmut Rauen ermahnte auf dem Fachkräfte-Gipfel am 6. September: "Im Maschinen- und Anlagenbau lag die Zahl an gemeldeten offenen Stellen im August bei 14.155 und damit auf Rekordniveau. Zudem ist die Anzahl der gemeldeten Stellen 20 Monate in Folge gestiegen. Bei der Suche nach Lösungen darf sich die Politik nicht auf die Rolle des Moderators zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zurückziehen. Die Politik trägt insbesondere die Verantwortung für ein funktionierendes Bildungssystem, das den Fachkräftenachwuchs für morgen bereitstellt. Da gibt es viel zu tun, angefangen von einer praxisnahen Berufs- und Studienorientierung bis hin zur Einführung von Technikunterricht in allen Schulformen.

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Der stellvertretende VDMA-Hauptgeschäftsführer Hartmut Rauen ermahnte: "Im Maschinen- und Anlagenbau lag die Zahl an gemeldeten offenen Stellen im August bei 14.155 und damit auf Rekordniveau. (Bild: VDMA)

Die Vorfreude auf eine Messe

Bei der 31. Ausgabe der SPS werden rund 1100 Aussteller aus aller Welt auf der Fachmesse für smarte und digitale Automatisierung erwartet. Vom 08. bis 10.11.2022 werden in Nürnberg die neuesten Produkte und Lösungen sowie richtungsweisende Technologien der Zukunft für die industrielle Automation vorgestellt. Sylke Schulz-Metzner, Vice President der SPS, machte auf der Fachpressekonferenz aus ihrer Vorfreude keinen Hehl: „Wir freuen uns riesig auf die SPS in Nürnberg“. Die Besucher der Messe profitieren auch in diesem Jahr von dem breit aufgestellten Angebot der nationalen und internationalen Automatisierungs- und Digitalisierungsanbieter. „Auch die Unternehmen sind voller Vorfreude. Einige der Aussteller hätten gerne ihre Standflächen sogar vergrößert“, ergänzt Schulz-Metzner. „Natürlich werden Aussteller aus Asien und China aus den bekannten Corona-Gründen (Quarantäne) fernbleiben, aber die Besucher werden an den drei Messetage in Nürnberg einen kompletten Marktüberblick zu erhalten.“ „Zwei Hallen, die 2019 belegt waren, werden wir in diesem Jahr bewusst nicht belegen, um den Besuchenden eine kompakte, übersichtliche Messe zu bieten, mit kurzen Laufwegen. Die thematische Verteilung bleibt wie gehabt“, ergänzte Martin Roschkowski, Geschäftsführer der Mesago Messe Frankfurt.

Die Schwerpunktthemen der Messe:

  • Digital transformation/Industrie 4.0
  • Industrial communications
  • Safety & security
  • New logistic methods and robotic integration
  • Data driven and intelligent concepts for control and visualization
  • Smart sensors
  • Drives
  • Use cases for AI
  • Sustainability in Automation (Neues Thema)

Die SPS informiert zudem mit einem umfangreichen Vortragsprogramm zu aktuellen Themen aus der Automatisierungsbranche. Bereits in der Woche vor Veranstaltungsbeginn haben Ticketbesitzer der SPS die Möglichkeit über die „SPS on air“ – Plattform an einem digitalen Pre-Heat Event mit zahlreichen Fachvorträgen und Produktvorschauen (10 Minuten Slots + 5 Minuten Fragerunde) teilzunehmen. Die Programme werden in Kürze über die Website des Veranstalters angekündigt. Während der Messelaufzeit wird das ergänzende Programm auf dem VDMA/ZVEI-Forum auf dem Messegelände in Halle 3 sowie aus dem SPS Live Studio in Nürnberg über die digitale Ergänzung „SPS on air“ gespielt.

Darüber hinaus können die Teilnehmer auf der digitalen Plattform Kontaktanbahnungen und Terminvereinbarungen sowohl vor Ort als auch digital durchführen, sich untereinander vernetzen sowie Ansprechpartner für ihre spezifischen Automatisierungsfragen finden. Die „SPS on air“ inkl. Interaktionsmöglichkeiten bleibt nach Veranstaltungsende bis zum 11.11.2022 online; die on demand Mediathek und ein Großteil des aufgezeichneten Vortragsprogramms werden bis zum 15.11.2022 verfügbar sein. So haben Besucher der Präsenzmesse noch die Möglichkeit, sich Vorträge im Nachgang anzusehen oder Kontakte zu rein digitalen Teilnehmern weltweit zu knüpfen. In Halle 6 bietet der „Automation meets IT“-Gemeinschaftsstand mit rund 16 Ausstellern Besuchern die Möglichkeit, umfassende Einblicke in spezifische Themen zu erhalten und sich von den Anbietern individuell beraten zu lassen.

SPS
(v. links) Martin Roschkowski, Geschäftsführer der Mesago Messe Frankfurt, Sylke Schulz-Metzner, Vice President SPS, Steffen Winkler (Vorsitzender des Ausstellerbeirats). (Bild: IEE)

Termine für 2023 und 2024 stehen

Der Schutz der Gesundheit aller Aussteller, Besucher, Servicepartner und Mitarbeiter hat für den Veranstalter oberste Priorität. Aktuell kann die Messe ohne Corona-Vorgaben durchgeführt werden. „Momentan gibt es keine Auflagen, sollte sich das aber ändern, werden wir dies selbstverständlich umsetzen“, schloss Schulz-Metzner an. Des Weiteren kündiget Martin Roschkowski an, dass die Messe im Jahr 2023 vom 14. bis 16.11.2023 stattfinden und auch in den Folgejahren dieser Zeitraum im November beibehalten wird. Das darauffolgende Jahr findet die Fachmesse somit vom 12. bis14.11.2024 statt. „Der Termin ist auch für die Besucher aus dem amerikanischen Raum interessant“, so Roschkowski, da man dem amerikanischen Feiertag Thanksgiving aus dem Wege geht, der immer am vierten Donnerstag im November gefeiert wird. Und Schulz-Metzner schloss, „Die 2 Wochen früher machen uns sicherlich auch das Leben leichter.“ (hw)

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