In einem der drei Milchlagertanks übernimmt der Drucksensor Vegabar 38 die Füllstandmessung. Entscheidend für seinen Einsatz ist seine patentierte keramische Messzelle Certec, die Temperaturen bis zu 130 °C aushält. Damit übersteht der Sensor auch Sterilisationen der Milchlagertanks.

In einem der drei Milchlagertanks übernimmt der Drucksensor Vegabar 38 die Füllstandmessung. Entscheidend für seinen Einsatz ist seine patentierte keramische Messzelle Certec, die Temperaturen bis zu 130 °C aushält. Damit übersteht der Sensor auch Sterilisationen der Milchlagertanks. (Quelle: Vega)

Molkereiprodukte sind in den Vereinigten Arabischen Emiraten sehr begehrt. Bei deren Herstellung wird angesichts der hohen Außentemperaturen jeder Prozessschritt genauestens überwacht. Dafür sind zuverlässige Messgeräte vonnöten, wie sie etwa bei Al Rawabi Dairy zu finden sind. Al Rawabi Dairy ist ein führendes Molkerei- und Saftunternehmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE) mit einer Palette an Produkten aus Milch und Joghurt, dem Sauermilchprodukt Laban sowie pasteurisierten Säften und funktionellen Milchprodukten.

Sensoren ermöglichen verlässliche Qualität

Das Unternehmen erfüllt alle globalen Anforderungen in Bezug auf Qualität und Hygiene und hat sich einen Namen in der Herstellung von multifunktionellen Milchprodukten gemacht. Diese sind mit Multivitaminen und Mineralien angereichert und tragen dazu bei, die Gesundheit der Bevölkerung zu stärken. Nicht umsonst wurde das Unternehmen daher vom Forbes Magazine 2008 und 2015 unter den 40 stärksten Marken in der arabischen Welt gelistet.

Ein Baustein für diesen Erfolg ist eine zuverlässige Messtechnik. Nur so lassen sich Rezepturen genau einhalten und Füllstände in den Anlagen richtig erfassen, sei es nun beim Mischen, Abfüllen, Verdampfen oder in den CIP- und SIP-Anlagen. Seit einigen Jahren arbeitet Al Rawabi Dairy bei dieser Aufgabe mit dem Schiltacher Experten für Füllstand- und Druckmesstechnik Vega zusammen. Zunächst wurden Drucksensoren Vegabar – damals noch die Nullserie – zur Probe installiert. Schnell war man von der leichten Handhabung und den guten Messergebnissen überzeugt.

Die im vergangenen Jahr auf den Markt gebrachte Kompaktserie zielt auf Standardanwendungen in der Automatisierung ab und ist auf die speziellen Anforderungen der Lebensmittelbranche ausgelegt. Die Sensoren stehen in zahlreichen Ausführungen zur Verfügung und zeichnen sich durch Flexibilität und leichte Bedienung aus. Optimiert wurde die Sensorserie für hygienesensible Standardanwendungen, wie das Isolieren pharmazeutischer Wirkstoffe, das Mischen von Fertiggerichten oder auch das Abfüllen von Getränken.

Hygienesensible Standardanwendungen

Eine Anwendung findet sich beispielsweise in den Milchlagertanks in Al Khawaneej. In einem der drei Tanks, die mit einer Höhe von bis zu 5 Metern rund 30.000 Liter Milch fassen, übernimmt nun der Drucksensor Vegabar 38 die Füllstandmessung.

Üblicherweise kommen in Molkereien Sensoren mit metallischer Messzelle zum Einsatz. Da jedoch in Al Khawaneej die Nullserie der neuen Sensorserie zum Einsatz kam, wurde ein Sensor mit einer patentierten keramischen Messzelle Certec installiert. Diese hält Temperaturen bis zu 135 °C für 1 h aus. Damit übersteht der Sensor Sterilisations- und Reinigungszyklen in den Milchlagertanks. Darüber hinaus besitzt die Messzelle eine gute Langzeitstabilität und hohe Überlastfestigkeit. Der Drucksensor mit metallischer Messzelle, der Vegabar 39, ist ebenfalls verfügbar.

Da es um eine Anlage im laufenden Betrieb handelte, kamen die Universaladapter von Vega zum Zug. Mit diesen lassen sich Sensoren an vorhandenen hygienischen Armaturen nachträglich einfach installieren. Vorteil für den Anwender: Damit lässt sich der Installationsaufwand reduzieren, die Inbetriebnahme ist schnell erledigt und die Lagerhaltung schlanker.

Herausragendes Merkmal der neuen Sensorserie: Alle Schaltzustände sind per Rundum-Statusanzeige aus jeder Richtung sichtbar. Dabei kann der Anwender aus 256 Farben wählen.
Herausragendes Merkmal der neuen Sensorserie: Alle Schaltzustände sind per Rundum-Statusanzeige aus jeder Richtung sichtbar. Dabei kann der Anwender aus 256 Farben wählen.(Quelle: Vega)

Wie funktioniert die Certec-Messzelle?

Die Certec-Messzelle wandelt den anliegenden Druck in ein elektrisches Signal um. Dieses druckabhängige Signal wird wiederum von der integrierten Elektronik in ein normiertes Ausgangssignal umgesetzt. Aufgrund der Selbstüberwachung ist eine hohe Betriebssicherheit möglich. In der Molkerei von Al Rawabi messen die Drucksensoren den hydrostatischen Druck, den die Milch im Tank ausübt, worüber wiederum der Füllstand ermittelt wird.

Perfekte Reinigbarkeit nach EHEDG

Die hygienischen Anforderungen in der Milchindustrie sind per se anspruchsvoll. Daher sind diese Sensoren speziell auf die hohen Anforderungen der Branche zugeschnitten. Dazu gehören etwa Werkstoffe mit allen erforderlichen Zulassungen und Materialeigenschaften nach FDA und EG 1935/2004 oder ein Hygienedesign gemäß EHEDG und 3-A Sanitary. Konstruktiv zeichnen sich die Sensoren durch ihre frontbündigen Prozessanschlüsse aus. Optional gibt es ein vollmetallisches Gehäuse, das die Anforderungen nach IP69K erfüllt. Auch im laufenden Betrieb lassen sie sich mit nahezu allen Chemikalien bis zu einer Stunde bei 135 °C reinigen. Mit ihren sicher geschützten Dichtungen, vollmetallischen Gehäusen und medienberührenden Oberflächen mit der geringen Rautiefe von bis zu 0,76 µm schützen die Sensoren sensible Prozesse.

Bequemer Zugang per Bluetooth

Die neue Serie an Drucksensoren von Vega ist zudem mit Bluetooth ausgestattet. Dies hilft dem Wartungsteam der Anlage, die Sensoren drahtlos – also auf Smartphones oder Tablets – in Betrieb zu nehmen und zu diagnostizieren. So ist eine Bedienung aus Entfernungen von bis zu 25 Metern möglich. Vor allem aus Hygienesicht ist dies bei engen Anlagen für das Wartungsteam interessant: Je weniger Personen in die Nähe der Tanks kommen, desto besser.

Wie bringen Sensoren mit farbiger Statusanzeige mehr Sichtbarkeit in den Prozess?

2 Fragen an Sovan Dahlet, Vertrieb und Marketing bei Vega in Dubai

Wie kam es dazu, dass Ihre Sensoren aus Schiltach in den VAE Milchtanklager überwachen?

Al Rawabi ist der größte Molkereibetrieb der VAE. Unsere Radarsensoren kamen bei einigen sehr wichtigen Messungen zum Einsatz. Als die neue Serie an Drucksensoren VEGABAR auf den Markt kam, kamen die Geräte probeweise zum Einsatz.

Nach erfolgreicher Textphase entschied sich Al Rawabi, bei den neuen Sensoren zu bleiben. Sie funktionierten sehr viel besser, als die zuvor installierten Modelle eines anderen Anbieters.

Welche Besonderheiten gab es für Sie bei diesem Projekt zu beachten?

Al Rawabi fand sehr schnell Gefallen am Leuchtring des Drucksensors und der Möglichkeit, über Bluetooth zu konfigurieren. Die Installation war einfach und unkompliziert.

Prozesswissen auf einen Blick

Und noch ein Feature vermeidet unnötige Kontakte in den Anlagen: Alle Schaltzustände sind per Rundum-Statusanzeige auf dem Vegabar 38 aus jeder Richtung sichtbar. Der Bediener erkennt damit auf einen Blick, ob der Tank leer oder voll ist, aber auch, ob eine Störung im Prozess vorliegt. Diese zusätzliche Prozessanzeige macht die Sensoren zu Allroundern, selbst in schwer zugänglichen Bereichen.

Dank IO-Link ist der Anschluss extrem einfach. Die standardisierte Punkt-zu-Punkt-Kommunikation stellt keine zusätzlichen Anforderungen an das Kabelmaterial, so dass sich die neuen Vega-Sensoren einfach in die Anlage integrieren lassen.

Ausblick

Nach der Installation waren die Anlagenbetreiber von Al Rawabi Dairy sehr zufrieden mit den neuen Sensoren. Weiterer Pluspunkt: Dank der zuverlässigen Messwerte konnte nun ganz leicht überprüft werden, ob die Tankvolumina mit den Messwerten aus den Tanklastern übereinstimmten, die wiederum von den dort installierten Durchflussmessgeräten geliefert wurden. Dies gibt den Betreibern zusätzliche Sicherheit.

Auch in der Abwasseraufbereitungsanlage der Molkereianlage kommen Sensoren von Vega zum Einsatz. Hier waren die bisher eingesetzten Füllstandmessgeräte auf Ultraschallbasis öfter ausgefallen, so dass man nach einem zuverlässigen Ersatz suchte. Hier setzt man inzwischen auf die 80 GHz-Radarmesstechnik: Der kompakte Vegapuls C 21 liefert – unbeeindruckt vom Schaum, der zuvor immer wieder für Messunsicherheiten sorgte – Messwerte rund um die Uhr.

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