Mit der Lieferfrei­gabe stehen knapp 140 Varianten der gehärteten Sensorbaureihe IMB zur Verfügung.

Mit der Lieferfrei­gabe stehen knapp 140 Varianten der gehärteten Sensorbaureihe IMB zur Verfügung.Sick

Anwender wollen die Varianz bei den Komponenten ­reduzieren – im Idealfall auf einen einzigen Sensor, der alle Einsatzbedingungen mit wenigen Bauformen ­abdeckt. Voraussetzung dafür ist ein möglichst breites Einsatzspektrum. Um das zu realisieren, hat die Firma Sick das Appli­kationswissen aus ihren verschiedenen, im Markt installierten Spezialsensoren in einer Baureihe zusammengeführt, dem induktiven Näherungssensor IMB. Dazu wurden die individuellen Stärken der branchenspezifischen Sensoren in einem Universalsensor konzentriert, der die Spezialsensoren in manchen Teil­disziplinen übertrifft.

Dauerhaftes Untertauchen oder die Reinigung mit Hochdruckreinigern wirken auf viele Sensoren lebensverkürzend. Nicht beim IMB: Ständiger Kontakt mit Wasser kann ihm nichts ­anhaben, egal ob untergetaucht oder direkt angespritzt. Dafür sorgt ein redundantes Dichtkonzept, das sowohl die Anforderungen der Schutzart IP68 als auch IP69K erfüllt.

Weiter Temperaturbereich

Novosibirsk im Winter: -40 °C. Wenn andere Sensoren schon längst erfroren sind, arbeitet der IMB unbeeindruckt weiter. Death Valley in Kalifornien: brütende Sonne, Oberflächentemperaturen über 80 °C sind keine Seltenheit. Auch hier zeigt der Sensor keine Schwäche. Aufgrund der digitalen, ASIC-­basierten Temperaturkompensation übertreffen die induktiven Näher­ungsschalter über den gesamten Temperaturbereich von -40 °C bis 100 °C bisheriger Speziallösungen hinsichtlich Temperaturdrift oder Einsatzdauer.

Robust bis in jede Windung

Die erste Prüfung müssen induktive Sensoren oft bestehen, bevor sie überhaupt in Betrieb gehen: Die bei der Montage wirkenden Anzugsdrehmomente zwingen manchen Sensor bereist in die Knie. Der IMB wartet hier mit zulässigen Anzugsdrehmomenten bis zu 100 Nm auf – möglich macht dies ein stabiles Edelstahl­gehäuse. Zum Vergleich: Bei der Reifenmontage schrauben die Mechaniker die Radmuttern mit etwa 120 Nm und armlangen Drehmomentschlüsseln.

Ganz ähnlich verhält es sich mit den Schock- und Vibrationswerten: Beim Wiedereintritt der Apollo-Kapsel in die Erd­umlaufbahn traten ungefähr 6,4 g Beschleunigung auf. Für Menschen gilt eine kurzfristige Belastung mit 100 g als Grenzwert, bei dem Unfälle noch ohne schwere Verletzungen überlebt werden können. Bei der Sensorbaureihe liegt der Wert bei 150 g und mehr. Für dauerhaften Halt sorgen selbstsichernde Muttern, die auch bei starken Vibrationen nicht locker lassen.

Einer der Zielmärkte, die Sick mit der Sensorbaureihe verstärkt ­adressiert: Werkzeugmaschinen

Einer der Zielmärkte, die Sick mit der Sensorbaureihe verstärkt ­adressiert: WerkzeugmaschinenSick

Öl-Bad ohne Reue

Die meisten Oberflächen von Komponenten reagieren extrem allergisch auf die aggressiven Schneidöle und Kühlschmiermittel. Deshalb fallen an Werkzeugmaschinen häufig die Sensoren aus. Ausgelegt für den permanenten Kontakt mit diesen Stoffen ­treten weniger Maschinenstillstände auf. Auch die klassische Korrosion findet auf dem Edelstahlgehäuse mit Lasergravur ­keine Angriffsflächen.

Sensor-Intelligenz hat Konjunktur

Der IMB ist nicht nur härter im Nehmen, durch die optionale Kommunikation über IO-Link ist er auch intelligenter im ­Geben. Nutzt der Betreiber bereits ein IO-Link-basiertes Anlagenkonzept, kann er die Prozessdaten inklusive Funktionskontrolle auslesen und den Sensor permanent überwachen. Außerdem bietet IO-Link die Möglichkeit, Parameter zu ändern oder die Ein- und Ausschaltverzögerung zu konfigurieren. Ein weiteres Detail, das Zeit spart und Fehler vermeidet, ist die visuelle Einstellhilfe: Bei der Montage signalisieren rundum sichtbare LEDs das Erreichen des gesicherten Schaltabstands.

Mit dem IMB ist es gelungen, die Brücke zu schlagen zwischen den kostenoptimierten Standard- und den Spezial­sensoren. ­Mithilfe der ASIC-Technologieplattform für Standardsensoren ließen sich die branchenspezifischen Anforderungen in einem Produkt wirtschaftlich umsetzen. Dadurch kann der Anlagen­betreiber seine Stückliste reduzieren, ohne Kompromisse bei der Performance in speziellen Applikationen einzugehen. Ein Sensor deckt dabei viele Anwendungen ab. Geschützt gegen Wasser, unem­pfindlich gegen Temperaturschwankungen, schock- und schwingfest, korrosionsbeständig und mechanisch robust ­empfiehlt sich der Sensor für Einsätze an Containerspreadern, in Autowaschanlagen oder an Toren und Schranken im Außen­bereich. Auch in CNC-Bearbeitungszentren und direktem Kontakt mit Kühlschmiermitteln sorgt die induktive Sensorbaureihe mit seinem im Vergleich zu anderen Sensoren doppelten Schaltabständen für zuverlässige, robuste Prozesse.

Dr. Walter Greger

ist Entwicklungsingenieur in der Business Unit Sensors & ­Connectivity in der Division Presence Detection der Sick AG in Waldkirch.

Börge Wegner

ist Produktmanager in der Business Unit Sensors & Connectivity in der Division Presence Detection der Sick AG in Waldkirch.

(sk)

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