„Mit der ERP-Richtlinie und der zunehmenden Automatisierung von Maschinen generell sehen wir einen signifikanten Anstieg im Bedarf an Frequenzumrichtern, da diese immer mehr auch bei einfachen Anwendungen Einzug halten werden“, erklärt Guido Kerzmann, Product Line Manager, Eaton Electrical Sector EMEA. „Doch der Frequenzumrichter ist für viele dieser Anwendungen, wie Pumpen oder Lüfter, hinsichtlich Komplexität und Funktionalität häufig überdimensioniert, während der klassische Motorstarter keine Möglichkeit zur Drehzahlregelung bietet.“ Diese Marktlücke will Eaton schließen und präsentiert auf der Messe mit dem Drehzahlstarter (Speed Starter) PowerXL DE1 eine neue Geräteklasse. Der Drehzahlstarter schlägt eine Brücke zwischen Motorstarter und Frequenzumrichter und vereint die Vorteile dieser beiden gängigen Methoden: Der DE1 lässt sich so einfach handhaben wie ein Motorstarter, bietet aber gleichzeitig die Möglichkeit der variablen Drehzahlregelung. Auch für Anwendungen mit konstanter Drehzahl, bei denen aufgrund der größeren Abmessungen keine IE3-Motoren zum Einsatz kommen können, können Drehzahlstarter eine Alternative sein. Das gleiche gilt für Anwendungen mit hoher Starthäufigkeit und damit einhergehender hoher thermischer Belastung für den Motor können Drehzahlstarter eine Alternative sein.
Den Drehzahlstarter gibt es zunächst in zwei Baugrößen. Mit der 45 mm breiten Version FS1 lassen sich Motoren bis zu 1,5 kW ansteuern, während die 90 mm breite Variante FS2 für Leistungen von 2,2 bis 7,5 kW ausgelegt ist. Für Installation, Inbetriebnahme und Betrieb sind keine antriebstechnischen Spezialkenntnisse notwendig. Die Handhabung der kompakten Drehzahlstarter ist einfach. Der Installateur verdrahtet das Gerät wie einen Motorstarter. Damit verringern sich die Wahrscheinlichkeit von Installationsfehlern und folglich auch die benötigte Zeit bis zur Inbetriebnahme.
Drehzahlstarter automatisiert eigenen Betrieb
Einfach zu handhaben sind die Geräte auch im Betrieb. So ist der Drehzahlstarter im ‚Trip Free Design‘ konzipiert. Dies bedeutet, dass der Motor bei verschiedenen Applikationen die generatorische Energierückspeisung erkennt und daraufhin automatisch die Rampe verlängert – zum Beispiel bei einer zu kurzen Verzögerungsrampe. Die DC-Bremsfunktion vor Anlauf und das automatische Verringern der Schaltfrequenz bei Überschreitung der kritischen Gerätetemperatur sind weitere Merkmale dieses Designkonzepts und besonders bei einem Lüfterbetrieb hilfreich. Zum möglichst störungsfreien Betrieb trägt zudem die automatische Wiedereinschaltfunktion nach einem Fehler bei.
Wie die Frequenzumrichter des Unternehmens muss der Anwender den Drehzahlstarter nicht parametrieren. In einem Praxisvergleich mit konventionellen Lösungen ließ sich die Inbetriebnahmezeit um bis zu 80 % senken. Optional steht ein aufsteckbares Konfigurationsmodul zur Verfügung, mit dem sich die wichtigsten Parameter wie Rampenzeiten, Motorschutz und Klemmkonfiguration an seine Applikation anpassen lassen – nur mit einem Schraubendreher. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, externe Bedieneinheiten mit LED- oder OLED-Display und Tasten an den Drehzahlstarter anzukoppeln. Des Weiteren kann der Anwender die Geräte über die Software Drivesconnect parametrieren sowie einen Bluetooth-Kommunikations-Stick für das einfache Kopieren der Parameter von einem Gerät auf ein anderes nutzen. Der Drehzahlstarter verfügt über eine Modbus-Schnittstelle und lässt sich auch direkt in das Kommunikationssystem Smartwire-DT einbinden. In diesem Fall beträgt die Zeitersparnis bei der Inbetriebnahme bis zu 70 % im Vergleich zur konventionellen Steuerstromverdrahtung. Die Drehzahlstarter sind für Temperaturen von -10 bis zu 60 °C konzipiert und entsprechen den internationalen Anforderungen CE, UL, cUL und cTick (australisches Konformitätssiegel).
SPS IPC Drives 2014
Halle 9, Stand 371
(mf)