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(Bild: agsandrew/Fotolia)

… die Daten aus unterschiedlichsten Quellen miteinander verknüpft. Und sie übernehmen die Abbildung und Steuerung der sich verändernden Unternehmensprozesse – vor allem in der Fertigung und Logistik. Den in das ERP eingebundenen, standardisierten Integrationsplattformen wie der Integration Workbench (INWB) von proAlpha fällt dabei eine Schlüsselrolle zu. Unabhängig von Technologien und Datenformaten schließen diese standardisierten Integrationsplattformen Prozesslücken, für die sonst eine Vielzahl bilateraler Schnittstellen erforderlich wären. Außerdem schaffen ERP-Systeme mit einer integrierten Produktkonfiguration die Voraussetzung für die Steuerung der Produktion nach Kundenwunsch bis hin zur Losgröße 1.

Eine weitere wichtige Anforderung, die mit Hilfe von ERP abgedeckt werden kann, ist die vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance). Dies bezieht sich hier auf die Wartung der eigenen Produktionsanlagen als auch der hergestellten Maschinen- und Anlagen; die Wartung soll genau dann erfolgen, bevor ein Bauteil defekt wird.

Für den Aufbau einer Industrie-4.0-gerechten Fertigung beziehungsweise für die Entwicklung Industrie-4.0-gerechter Produkte gibt es kein standardisiertes Vorgehensmodell, sondern der Weg dahin gleicht einer Entdeckungsreise mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten. Die folgenden Beispiele aus Unternehmen zeigen, wie es gelingt, ein Wertschöpfungsnetzwerk aufzubauen, das die Kunden, Lieferanten und die eigene Fertigung (Shopfloor) mit einbezieht.

Smart fertigen mit großem Plan

Mit seinen smarten Produkten ist Klaus Multiparking, ein mittelständischer Hersteller von Doppel- und Mehrfach-Parksystemen, bereits auf Industrie-4.0-Kurs. Ein Prototyp für die vorausschauende Wartung dieser halb- oder vollautomatischen Parksysteme ist bereits entwickelt. Dazu müssen die Parksysteme fehlerfrei mit dem ERP-System kommunizieren. Basis dafür ist eine Integrationsplattform, die ganz unterschiedliche Systeme miteinander vernetzt. In Kombination mit weiteren gespeicherten Informationen aus dem ERP-System – beispielsweise historischen Daten über bisherige Ausfälle, lastabhängigen Zuverlässigkeitsanalysen und detaillierten Verschleißmodellen – sollen künftig exakte Rückschlüsse über die Funktionsbereitschaft und den voraussichtlichen Ausfall von bestimmten Bauteilen abgeleitet werden. Instandhaltungsmaßnahmen lassen sich somit einleiten, bevor eine wahrscheinliche Funktionsstörung auftritt.

Mit einer Investition von mehreren Millionen Euro in eine Smart Factory führt der Hersteller aus Aitrach zudem eine Industrie-4.0-gerechte Fertigung ein – und will sich damit fit für die Zukunft machen. Herzstück ist ein neues Lagersystem zur vollautomatischen Beschickung der Fertigungsanlagen in der Blechverarbeitung. Weiterhin sieht das mehrstufige Industrie-4.0-Investitionskonzept des Unternehmens zusätzliche Zwischenlager vor, die logistisch sinnvoll integriert werden und den Ablauf der Fertigung weiter optimieren sollen. Das ERP-System wird dabei die zentrale Datendrehscheibe sein.

Gezielt smart auf der ERP-Ebene

Apra-Norm Elektromechanik aus Mehren, ein Hersteller von Elektronik-Gehäusen und Schaltschränken, ersetzt Schritt für Schritt manuelle Abläufe durch automatisierte Informationsflüsse. Der Mittelständler bleibt dabei bewusst in der ERP-Welt und kann sich so ohne Systemgrenzen oder Medienbrüche auf zwei Kernziele konzentrieren: die Steigerung der Produktivität und schnelleres Eingehen auf Kundenwünsche. In der Intralogistik sorgt ein elektronisches Kanban-Regalsystem dafür, dass passende Schrauben oder Bolzen für die Montage der Schaltschränke immer ausreichend zur Verfügung stehen. Es löst über einen Beständeabgleich mit dem ERP-System auch gleich Nachbestellungen aus. Ein Beispiel für den Netzwerk-artigen Austausch von Informationen, der zukünftig immer öfter die klassischen Lieferketten mit aufeinanderfolgenden Abläufen ablösen wird. Beispielsweise auch bei der Bereitstellung der internen Fertigungsinformationen, die den Mitarbeitern – egal ob Stanzer, Monteur oder Schweißer – jeweils maßgeschneidert und optisch aufbereitetet zur Verfügung gestellt werden.

Schrittweise smarter fertigen

Das Unternehmen Hydrotechnik aus Limburg entwickelt und fertigt messtechnische Geräte für hydraulische Maschinen und Anlagen. In der Gerätefertigung kommuniziert ein intelligenter Bestückungsautomat direkt mit dem ERP-System. Regelmäßig findet so ein automatischer Abgleich der erfolgreich verbauten Teile und des Ausschusses statt. Dadurch kann der Gerätehersteller Fehlbestände und Produktionsverzögerungen vermeiden. Der automatische Bestandsabgleich verhindert aber nicht nur Fehlbestände, er hat gleichzeitig zu einem Anstieg der Liefertermintreue auf mehr als 95 % geführt. Der Grund dafür: Verzögerungen oder gar Produktionsstopps sind sehr selten geworden. Auf Basis dieser Erfahrungen will Hydrotechnik den Industrie-4.0-Gedanken noch weiter entwickeln und zusätzliche Produkte und Serviceleistungen anbieten. Künftig sollen beispielsweise die Sensoren und Systeme des Messgeräte-Herstellers verschiedene Zustandsdaten wie Temperaturen, Drücke oder Drehzahlen für den Kunden messen und diese Anwendungsdaten an den Hersteller zurück übermitteln können.

Viele Wege führen zum Ziel

Diese Beispiele zeigen schlaglichtartig, wie unterschiedlich mittelständische Unternehmen die Herausforderungen rund um Industrie 4.0 angehen und meistern. Manche Unternehmen entscheiden sich für einen Weg der kleinen Schritte mit digitalen Prozessen, andere wiederum entwickeln eine Gesamtstrategie als digitale Roadmap. Der ERP-Systemanbieter proAlpha kennt die Herausforderungen der Fertigungsunternehmen aufgrund seiner Erfahrung mit ERP-Projekten bei diesen Unternehmen gut. Er verfügt somit über das entsprechende Know-how und Praxis-Erfahrungen aus unterschiedlichsten Projekten zu Industrie 4.0 und ERP.

Warum ERP-Systeme aus der Cloud betreiben?

Damit die Digitalisierung von Produkten und Anlagen, also das Industrial Internet of Things (IIoT), funktionieren kann, muss das ERP-System jederzeit, von jedem Ort und jedem Endgerät aus erreichbar sein. Den sichersten und einfachsten Zugang dafür bieten cloud-basierte ERP-Lösungen. Die folgenden sechs Gründe sprechen für den Einsatz von ERP aus der Cloud.

1. Auf das Kerngeschäft fokussieren

Damit sich Unternehmen der strategischen Bedeutung von Industrie 4.0 zuwenden können, wollen sie ihre personellen Ressourcen nicht für sekundär bedeutsame Aufgaben verbrauchen. Deshalb setzen immer mehr IT-Leiter auf das cloud-basierte ERP; dann übernimmt ein Provider das Monitoring und die Wartung der Kommunikations-Infrastruktur. Zudem sorgt er beim SaaS-Modell (Software as a Service) für die laufenden Updates und das Patching der ERP-Anwendung.

2. Infrastruktur-Investitionen senken

Wer sich die Infrastruktur bei einem Cloud-Provider ‚einkauft‘, erspart sich die hohen Anfangsinvestitionen in Server und die System-Software. Außerdem kauft das Unternehmen die laufende Erneuerung der IT-Infrastruktur automatisch mit: Denn Hard- und Software veralten heute so schnell, dass Mittelständler nur schwer mithalten können.

3. Flexibles Wachstum begleiten

Neben den Kostenargumenten überzeugt viele Unternehmen vor allem die Flexibilität einer Cloud-Lösung: Über die Cloud lassen sich Vertriebs- und Produktions-Niederlassungen verhältnismäßig schnell und einfach in das ERP-System einbinden. Und zwar ohne ein neues Rechenzentrum errichten zu müssen oder neue IT-Mitarbeiter vor Ort einstellen zu müssen.

4. Dezentrale Unternehmensstrukturen unterstützen

Die Art, wie Unternehmen arbeiten, ist vielerorts bereits geprägt von flexiblen Arbeitszeitmodellen und erhöhter Mobilität: Mitarbeiter arbeiten von wechselnden Standorten, einige ganz oder teilweise im Home Office. Ein ERP-System aus der Cloud macht das Arbeiten mit dem System unabhängig vom Standort.

5. Hochverfügbarkeit und Sicherheit gewährleisten

Ein unterbrechungsfreier Betrieb der IT ist heute ein Muss. Durch die Verlagerung des ERP-Systems in die Cloud, mit entsprechender Service-Stufes, holen sich Unternehmen eine garantierte Hochverfügbarkeit ins Haus. Und genauso ist es bei der Mammutaufgabe Security. Große, professionelle Rechenzentren können Daten besser schützen als es viele Mittelständler selbst jemals könnten.

6. Schneller am Markt sein

Der Markterfolg eines Unternehmens hängt heute wesentlich von seiner Agilität ab – das gilt auch für die IT: Neue Lösungen müssen möglichst schnell, am besten innerhalb weniger Wochen produktiv sein. Das System soll flexibel für Änderungen und Anpassungen sein, und diese sollen zügig umgesetzt werden können. Über cloud-basierte Lösungen sind Unternehmen mit ihrer IT hier in der Regel schneller, weil sie auf vorhandene Infrastruktur aufsetzen und nicht selbst aufbauen müssen.

Dieter Schoppe

ist Leiter des Competence Center Maschinen- und Anlagenbau bei proALPHA Business Solutions

(dw)

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