Omlox ermöglicht es Werkstücke, Bauteile oder Pakete auf einer Palette zu orten und über eine einheitliche Schnittstelle in unterschiedlichsten Tools anzuzeigen – über Hersteller und Technologiegrenzen hinweg.

Omlox ermöglicht es Werkstücke, Bauteile oder Pakete auf einer Palette zu orten und über eine einheitliche Schnittstelle in unterschiedlichsten Tools anzuzeigen – über Hersteller und Technologiegrenzen hinweg. (Bild: Adobe Stock)

Die von den Initiatoren bereits als Industriestandard bezeichnete Omlox-Spezifikation ermöglicht es, vorhandene Ortungs-Technologien wie UWB, BLE, RFID, 5G oder GPS zu integrieren. Ziel ist, die Ortungsdaten trotz der Technologie- und Herstellerbandbreite über eine einheitliche Schnittstelle bereitzustellen. „Ein gemeinsamer Standard für Ortungslösungen vereinfacht die Logistik und Produktionsabläufe enorm und sorgt für Effizienzgewinne in der Fertigung“, sagte Thomas Schneider, Entwicklungsgeschäftsführer bei TRUMPF Werkzeugmaschinen – einem der Initiatoren von Omlox. Zu weiteren Initiatoren zählen ebenso die Softwareanbieter und IT-Dienstleister GFT, T-Systems und AWS, die Anbieter sensorbasierter Lösungen Sick und Pepperl+Fuchs, das Forschungsinstitut CEA Leti, der Anbieter für Indoor-Navigationsdienste Heidelberg Mobil und der Lokalisierungsanbieter BeSpoon. Mittlerweile unterstützen rund 60 Unternehmen das Vorhaben.

Internationalisierung organisiert Profibus Nutzerorganisation

Für die globale Weiterentwicklung der Spezifikation übergeben die Initiatoren das Vorhaben an die Profibus Nutzerorganisation. „Die Profibus Nutzerorganisation besitzt alle Prozesse und viel Erfahrung, um offene und einfach nutzbare Standards in die Welt zu tragen. Als unabhängige Organisation sorgen wir dafür, dass sich auch künftig alle Partner gleichberechtigt einbringen können“, sagte Karsten Schneider, Vorstandsvorsitzender von Profibus.

Bei Omlox sind bereits Schnittstellen definiert, an die sich alle Produkte anbinden lassen. „Ähnlich wie USB im Büro nicht mehr wegzudenken ist, ermöglichen wir ab heute weltweit den Austausch verschiedener Ortungslösungen für die gesamte Industrie“, so Schneider weiter. Auf den Standard können künftig sowohl Hardware- als auch Softwarelösungen zugreifen. „Industrieunternehmen können schon heute damit beginnen, vorhandene Insel-Lösungen in dieses zukunftssicherere und offene Gesamtsystem zu überführen“, betont Matthias Jöst, der Omlox innerhalb der PNO koordiniert.

Lösungen verschiedener Anbieter schnell und preiswert vernetzt

Durch das Einbeziehen verschiedener Ortungstechnologien lassen sich mit nur einer Infrastruktur in der Fertigungslogistik die verschiedensten Produkte und Komponenten durchgängig verfolgen, vom Gabelstapler über Drohnen, fahrerlose Transportsysteme bis hin zu Werkzeugen, Behältern oder Bauteilen. Positionsdaten lassen sich somit in der Fabrik wesentlich breiter nutzen. Auch innerhalb von Gebäuden können Anwender Geräte millimetergenau ausfindig machen, ähnlich wie es mit GPS im Freien schon möglich ist. Der Schlüssel dafür ist der gemeinsame Einsatz der hochpräzisen und robusten Ortung durch Ultrabreitband und weiteren Ortungstechnologien.

AIM kein Thema?

Von den eingesetzten Technologien her betrachtet wäre sicher auch AIM e.V. als Host in Frage gekommen. Der Industrieverband für Automatische Identifikation, Datenerfassung und mobile Datenkommunikation fokussiert auf automatisierte und digitale Prozesse im Rahmen einer Industrie 4.0 und fördert die Marktausbreitung von Auto-ID-Technologie und -Verfahren wie Barcode, Data Matrix Code (2D), OCR, RFID, NFC, RTLS und entsprechender Sensorik. Auf der Homepage der Vereinigung sind Tracking und Tracing sowie Digitalisierung der Wertschöpfung: Industrie 4.0, Internet der Dinge, Smart Factory, Industrial Internet, Industrial Data Space explizit als ‚Themen im Zentrum unseres Interesses‘ aufgeführt.

Stefan Kuppinger

Chefredakteur der Zeitschrift IEE

(sk)

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