Schleicher Electronic hat mit dem Pronumeric OP 50 M ein Kompakt-Handbediengerät auf den Markt gebracht, das sowohl mit Sercos III als auch mit Ether-Cat arbeitet. Anwender bedienen damit Werkzeugmaschinen, Handhabungseinrichtungen und Industrieroboter. Die Realtime-Feldbussysteme sichern eine optimale Interaktion zwischen Mensch und Maschine und binden an die Steuerung verschiedener Hersteller an. Schleicher Electronic ist ein Anbieter von Automatisierungslösungen mit eigenem NC-Kern für den Maschinen- und Anlagenbau. Das Unternehmen entwickelt spezifische Lösungen und verkauft sie weltweit, fertigt aber ausschließlich am Standort Berlin.
Überall das Gleiche
Die Bedienoberfläche lässt sich mittels Web-Visualisierung flexibel gestalten und wird von einem zentralen Server abgerufen: „So wird es möglich, ein und dasselbe Gerät an mehreren Orten der Produktion einzusetzen“, erklärt Raffaela Kriegel, Director Marketing bei Schleicher. „Damit können wir unseren Kunden einen klaren Mehrwert bieten.“ Um das Pronumeric OP 50 M im laufenden Betrieb von einer Maschine zu trennen und an anderer Stelle wieder anbinden zu können, hat Schleicher einen Web-Browser in das Gerät integriert.
Gehäuse nach Maß
Im Maschinen- und Anlagenbau werden viele Anwendungen mobil über Handbediengeräte gesteuert. Die Hersteller passen ihre Modelle an die Umgebung an und statten sie mit einem entsprechenden Gehäuse aus. Die Frage nach der richtigen Umhausung kann er nur mit den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Gerätes beantworten. Hier gehen die Gehäuseentwickler immer auf die speziellen Wünsche des Kunden ein.
Das Handbediengerät ist mit einem großen resistiven 5-Zoll-Touch-Display ausgestattet. Außerdem verfügt es über eine Folientastatur und ein hochauflösendes Handrad. Das Handrad sorgt mit einer schrittweisen Rasterung von 100 Inkrementen pro Umdrehung für eine feinfühlige und ruckfreie Bedienung. Um den Überblick zu behalten, wurden die Funktionstasten der Tastatur so weit wie möglich reduziert.
Das Pronumeric OP 50 M ist mit einem zweikanaligen Nothalt-Taster nach DIN 60204 versehen, womit Anwender das Gerät auch in sicherheitsrelevanten Arbeitsumgebungen einsetzen können. In der Entwicklungsphase des OP 50 M entschieden sich die Konstrukteure für ein Gehäusmodell von Bopla.
Das Gehäuse
Das Handtastergehäuse Tastomat TAS 100 von Bopla besteht aus glaskugelverstärktem Polyamid und ist in zwei Größen erhältlich. Der Deckel hat einen 5-mm-hohen Schutzkragen zur Sicherung der Bedienelemente. Aufgrund der Materialstärken, des Gehäusedesigns und des verwendeten Materials ist das Gehäuse mit Schutzart IP 65 für raue Umgebungen konzipiert: „Es ist sowohl stoßfest als auch beständig gegen Spritzwasser und somit für den anspruchsvollen industriellen Einsatz geeignet“, verdeutlicht Kriegel. Das leicht angeraute Gehäusematerial gibt besseren Griff beim Arbeiten mit Handschuhen.
Bopla hat individuelle Anpassungen vorgenommen: „Das Gehäuse für das Pronumeric OP 50 M wird an insgesamt fünf Seiten bearbeitet“, schildert Nikolai Wilke, Produktmanager Eingabeeinheiten bei Bopla. „Konkret werden Flächen ausgefräst, Gewinde geschnitten, Durchgangsbohrungen eingebracht und Gewindebuchsen eingepresst.“ So entstehen ein genauer Einbaubereich für das Touch-Display und die Durchbrüche für die Notaus- und Zustimmtaster, Kabeleinführung, Handrad und Taschenlampe.
Oben auf
Bopla liefert auch die Folientastatur mit einem speziellen Aufbau, denn die Basis ist als FR4-Leiterplatte gestaltet. In diesem Fall ist sie extrem dick, denn nur durch diesen Aufbau konnte Schleicher die Höhe erhalten, mit der das Touch-Display zwischen Gehäuse und Tastatur montiert werden kann. „In der Regel werden Displays an der Innenseite des Gehäuses befestigt, hier aber wird es von oben auf das Gehäuse montiert“, erklärt Wilke. „So liegt die Touch-Oberfläche direkt unter der Folie und lässt sich entsprechend optimal bedienen. Auch die taktile Rückmeldung der Tasten konnten wir auf diese Weise verbessern.“ Am einfachsten zu erfüllen war für Bopla wohl Schleichers Wunsch nach der Sonderfarbe anthrazitgrau (ähnlich RAL 7016), in dem das Gehäuse dann auch schlussendlich abgespritzt wurd.
(jck)