Scheinwerfer

Die Themenreihe ‚Start-ups im Spotlight‘ gibt einen Einblick zu einem Themengebiet der industriellen Automatisierung und stellt dafür fünf junge Unternehmen vor. (Bild: Scheinwerfer_© Klaus Wagner - Fotolia.com)

Start-Ups, die im jeweiligen Gebiet an Cloud Computing Lösungen für die Fertigungsbranche arbeiten.

Start-Ups, die im jeweiligen Gebiet an Cloud Computing Lösungen für die Fertigungsbranche arbeiten. StartUs Insights

Maschinen und Anlagen sind zunehmend vernetzt. Dadurch entstehen schon heute enorme Datenmengen, die in der Zukunft explosionsartig ansteigen werden. Geschickt genutzt, können diese Daten die Grundlage für innovative Geschäftsmodelle bilden – gerade in der Zeit nach Corona

Cloud Computing, also die Datenanalyse im Internet beziehungsweise in externen Rechenzentren, bietet den Vorteil, dass es einfach skalierbar ist. So sind sowohl die Rechen- als auch die Speicherkapazitäten oft zubuchbar. Gerade für rechenintensive Aufgaben eignet sich Cloud Computing, etwa beim Machine Learning, wie dem Trainieren von künstlichen neuronalen Netzwerken. Zudem lassen sich schnell und einfach Daten aus verschiedenen Quellen, ob Maschinen, Anlagen oder sogar Standorten, verknüpfen.

Natürlich gibt es auch Start Ups, die sich mit Cloud Computing beschäftigen. In unserer Themenreihe ‚Start-ups im Spotlight‘ stellen wir fünf von ihnen vor.

42Q: Cloud-basiertes Manufacturing Execution System (MES)

Aktuelle MES-Systeme werden aufgrund der großen Datenmengen, die aus dem Herstellungsprozess generiert werden, vor Ort und nicht in der Cloud gewartet. Diese Daten können aufgrund der hohen Anforderungen an Bandbreite und Übertragungsrate nicht schnell und effizient übertragen werden. Verbesserungen in der Cloud-Infrastruktur und 5G-Netzwerken beseitigen diese einschränkenden Faktoren.

Das in den USA ansässige Start-up 42Q bietet Herstellern eine Cloud-basierte MES-Lösung an. Die Lösung verfolgt und ermöglicht die Steuerung aller kritischen Fertigungsvorgänge ohne zusätzliche Kosten für die Computer Infrastruktur sowie die Speicheranforderungen vor Ort. Die Benutzeroberfläche konsolidiert mehrere MES-Aktionen um die Effizienz des gesamten Herstellungsprozesses zu verbessern.

https://www.42-q.com

42Q MES im Einsatz bei Samina (engl.)

 

Oqton: Cloud-native Additive Manufacturing-Lösungen

Durch additive Fertigung können Industrie 4.0-Anwendungen den nicht verwendeten Lagerbestand reduzieren, kundenspezifische Teilstücke herstellen und schnelleres Prototyping ermöglichen. Der 3D-Druck ermöglicht außerdem die Cloud-basierte Fertigung, wodurch sich die Zeit für die Skalierung neuer Produktdesigns erheblich verkürzt. Dazu kommt, dass mittels additiver Fertigung auch komplexe Produkte hergestellt werden können und damit die steigende Nachfrage nach Produkten befriedigt wird.

Deep Learning für die 3D-Druck-Fertigung

 

Oqton ist ein in den USA ansässiges Start-up, das Cloud-basierte Simulationsdienste für die additive Fertigung anbietet. Die Plattform des Start-ups, FactoryOS, ist eine End-to-End-Lösung, die für die Anforderungen der Industrie 4.0 konzipiert ist. Die Simulationen werden mit Empfehlungen von künstlicher Intelligenz (KI) kombiniert, um für jeden Schritt die damit verbundenen Kosten abschätzen zu können. Die eingebauten Topologieoptimierungs-Kerne helfen Herstellern außerdem dabei, die für die Produktion Bedingungen zu entwerfen.

https://www.oqton.com/

Pratiti Technologies: Edge Computing Lösungen

Produktionsstätten verwenden heutzutage zunehmend mehr Maschinen und installieren IoT-Sensoren und -Geräte, um Maschinendaten zu erfassen. Wenn z.B. die zukünftige Leistung oder der Durchlauf in der industriellen Fertigung eingeschätzt werden soll, erleichtert die vorausschauende Analyse dieses Vorhaben, indem sie Einblicke in die Lebensdauer eines Gerätes gibt. Weiters können mithilfe von Edge-Computing digitale Echtzeit-Updates zur Gesamteffizienz der Geräte (OEE) und Fehler Warnungen gegeben werden, um präventiv erforderliche Anpassungen vorzunehmen.

Das indische Start-up Pratiti Technologies arbeitet an dem PraEdge-Tool, mit dem Fertigungsingenieure IoT-Anwendungen im Edge-Netzwerk erstellen können. Darüber hinaus stellen Fabriken über das PraGate IoT Gateway eine Verbindung zu jedem beliebigen Asset her, sammeln Daten von Sensoren und übertragen diese über das Internet. Das Start-up bietet auch technische Unterstützung sowie eine Industrial IoT-Plattform, MFGSuite, an, um Produktionsstätten beim digitalen Übergang zur Industrie 4.0 zu unterstützen.

https://www.pratititech.com/industries/industrial-iot-companies

Motus Operandi: Cloud Robotics-Lösungen

Die Verlagerung des rechnerischen Aspektes von Robotern in die Cloud, ermöglicht die Verwendung von Cloud Computing und Cloud-Speichern über eine zentralisierte Infrastruktur. Dadurch ermöglicht die Cloud-Robotik ein höheres Maß an Mensch-Roboter-Interaktion und trägt erheblich zur digitalen Transformation von Fabriken bei. Start-ups entwickeln dahingehend Lösungen, die die potenziellen Sicherheitsbedenken berücksichtigen, die sich aus Cloud-basierten Robotik Lösungen ergeben.

Das chinesische Cloud-Robotik-Start-up Motus Operandi bietet Softwarelösungen zur Optimierung von industriellen Robotern an. Die Smart Robot Motion-Technologie von Motus ahmt nach, wie ein Fahrzeugnavigationssystem den kürzesten Weg zum Ziel identifiziert. Auf diese Weise können vorhandene Roboterarme die Geschwindigkeit und Energieeffizienz während ihrer gesamten Lebensdauer erheblich steigern. Das Start-up richtet sich derzeit an die Automobilbranche und arbeitet mit Systemintegratoren zusammen, um Cloud-basierte Lösungen für die Roboterherstellung zu entwickeln.

http://motusoperandi.com/technology/

Atrio: Hybrid Cloud Computing-Lösungen

Die großen Datenmengen, die von IIoT-Geräten und -Sensoren generiert werden, fördern die Einführung von Edge-, Fog- und Cloud-Computing-Anwendungen in Fabriken. Hybrid Cloud Computing meint eine Mischform des Computing, das aus Infrastruktur vor Ort, privaten Clouds und öffentlichen inter-konnektiven Clouds besteht. Dies überwindet die Sicherheitsbeschränkungen in öffentlichen Clouds und verbessert die Skalierbarkeit von privaten Clouds. Darüber hinaus erleichtert es die digitale Geschäftstransformation für die Fertigung und verbindet vorhandene Systeme, die auf traditionellen Architekturen ausgeführt werden, die möglicherweise nicht für die Cloud-Architektur geeignet sind.

Atrio, mit Sitzen in den USA und Spanien, arbeitet an der Atrio Hybrid Composable Cloud, einer Software definierten Single-Computing-Plattform. Das Edge-Computing des Start-ups verbessert den Zeitaufwand in Fertigungszyklen, indem es schnelle Einblicke in alle Schritte des Fertigungsprozesses bietet. Die Plattform bietet ein einziges Cloud-unabhängiges Computernetzwerk, das gemeinsame Infrastruktur- und Cloud-Dienste zum Erstellen, Verwalten und Betreiben von Hybrid- und Multi-Cloud-Umgebungen integriert.

https://atrio.io/features/#

Woher kommen die Daten der Start-ups?

Logo StartUs Insights
(Bild: StartUs Insights)

StartUs Insights macht Informationen über Innovationen, aufstrebende Unternehmen und Technologien zugänglich. Die von StartUs Insights entwickelte Discovery Platform umfasst über 2,5 Millionen globale Start-ups und Scale-ups – damit ist sie die weltweit größte Datenbank von aufstrebenden Unternehmen. Die Discovery Platform versorgt bereits über 500 Großunternehmen und Konzerne mit handlungsfähiger Innovation Intelligence indem einfach und schnell neue Start-ups, Technologien und Industrietrends gescoutet werden können.

Mehr Informationen unter www.startus-insights.com.

Sie möchten gerne weiterlesen?

Unternehmen

StartUs GmbH

Mariahilfer Str. 136
1150 Wien
Austria