Schließt der Anwender einen Teds-M-Sensor an das Handmessgerät an, zeigt es das Messsignal (mV/V) sofort als Kraftwert an.

Schließt der Anwender einen Teds-M-Sensor an das Handmessgerät an, zeigt es das Messsignal (mV/V) sofort als Kraftwert an.AST

Während der herkömmliche Teds-Standard die Basisdaten des Sensors wie Hersteller, Nominalwert und Kalbrierdatum enthält, speichert die Teds-M-Version bis zu sechs Kalbrierpunkte zusätzlich. Das hat den Vorteil, dass beispielsweise die Kalibrierdaten von Sensoren, die Druck- und Zugkräfte erfassen, für beide Kraftrichtungen vorhanden sind. Diesen Standard hat der Sensor- und Messgeräte-Hersteller AST in sein Handmessgerät AE703 integriert. Schließt der Prüfer einen Teds-M-konformen Sensor an das Gerät an, kann er die Messwerte ohne Umschalten des Messbereichs oder der Kennlinie sofort mit einer Genauigkeit von 0,05 % Abweichung vom Nennwert auslesen. Alternativ ist es möglich, die Daten über die USB-Schnittstelle zu einem PC für weitere Auswertungen und Dokumentationen zu senden. Damit lassen sich Maschinen und Anlagen, Fügeeinrichtungen und Pressen oder Abspannungen gemäß ISO 9001 überprüfen. Zudem haben die Entwickler die Teds-Information erweitert, die in einem Eprom im Sensor oder Sensorstecker gespeichert sind, damit Kraftsensoren mit dem Teds-M-Standard auch mit Geräten und Auswerteelektroniken des herkömmlichen Standards arbeiten.

Ein weiterer Vorteil des Teds-M-Standards ist die Dokumentation und Nachverfolgung der Kalibrierung von Anlagen und Einrichtungen. So kann der Anwender beispielsweise bei einer Hubbock-Anlage mit Kraftmessung und Überlast­sicherung jederzeit den aktuellen Status der Kraftsensoren auslesen, insbesondere der Kalibrierung mit Datum und Toleranzen.

Teds-M in der Praxis

Zu den typischen Anwendungen der Kraftsensoren gehört das Überwachen von hydraulischen Druckvorrichtungen. Zum Beispiel erfassen sie beim An­heben von Bauwerken die Kraftverhältnisse an jedem Hydraulikzylinder, um einseitige Belastungen oder Verspannungen zu vermeiden. Bei ungleichmäßigen Bodenbeschaffenheiten können sich einzelne Hebepunkte nach längerer Belastung absetzen – fürs Auge sind diese nicht sichtbar, aber die dadurch entstehenden Kräfteveränderungen lassen sich messen. AST hat dazu einen Sensor für einen Hydraulikzylinder mit Innenbohrung in der Kolbenstange im Programm, der so konstruiert ist, dass er leicht ausgetauscht werden kann. So lässt sich die Messvorrichtung schnell auf verschiedene Kräfteverhältnisse anpassen – und der Sensor sendet mittels Sensorerkennung Teds-M den konkreten Kraftwert zur Anzeige. Außerdem lassen sich die präzisen Kalbrierdaten mit dem Datum der letzten Überprüfung des Sensors auslesen.

Die Masterforce-Messlasche ist ein weiterer Sensor, der den Teds-M-Standard unterstützt. Dieser dient zum Überprüfen von Abspannungen, also Stahlseile oder -stangen, die beispielsweise ein Vordach stützen, oder für Ausziehversuche, um die Qualität von Beton zu beurteilen. Anwender können mit den Sensoren Zugkräfte mit einer Genauigkeit von 0,1 % vom Nennwert messen. Die ober- und unterhalb des Sensors angebrachten Standardkettenglieder verhindern das Verfälschen der Messwerte durch Verdrehen oder Verkanten der angebrachten Seile oder Gurte. Dadurch bleiben die Ergebnisse in der Praxis reproduzierbar.

Rainer Ihra

ist Sales & Marketing Manager der A.S.T. Gruppe in Dresden.

(dl)

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